
Star-Designer feiert 60. Geburtstag Diese Dinge wussten Sie (noch) nicht über Guido Maria Kretschmer
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09. Mai 2025, 14:35 Uhr
Guido Maria Kretschmer wird am 11. Mai 60 Jahre alt. Die meisten verbinden ihn wahrscheinlich mit der TV-Sendung "Shopping Queen", doch wussten Sie auch, dass er seine Mode-Karriere auf einem Hippie-Markt auf Ibiza begann? Fünf Fakten über den Allround-Designer:
1. Fast wäre Guido Maria Kretschmer Arzt geworden
Mode oder Medizin? Guido Maria Kretschmer gehört eindeutig zum Team Mode, doch fast hätte es ihn in eine andere Richtung verschlagen. Nach seinem Abitur absolvierte er nämlich zunächst eine Ausbildung zum Krankenpfleger und begann auf Wunsch seiner Eltern ein Medizinstudium. Nach zwei Semestern war allerdings schon Schluss, denn sein Herz schlug schon immer für Fashion. Stattdessen zog es ihn von seiner Heimatstadt Münster trotz holpriger Sprachkenntnisse nach Barcelona, wo er Modedesign studierte.
2. Dieser deutsche Superstar war sein erster Kunde
In den 1980er Jahren lebte Guido Maria Kretschmer eine Zeit lang auf Ibiza in einer alten Finca ohne Strom und Wasser. Dort schneiderte er auf seiner "Pfaff 260" erste Kreationen. Die Nähmaschine bekam er mit gerade mal neun Jahren von seiner Oma geschenkt.
Ich war sehr wild und offen. Braun gebrannt, lange Haare.
Sein Geld verdiente er als Tänzer in Clubs, bis er auf dem Hippiemarkt Las Dalias an einem spartanisch aufgebauten Stand seine ersten selbst genähten Kleidungsstücke verkaufte. Dann nahm der Zufall seinen Lauf: Udo Lindenberg schlenderte eines Tages an seinem Stand vorbei und bestellte tatsächlich fünf Brokat-Jacken für seine Tournee - alle hergestellt mit Omas Nähmaschine. Der Beginn einer großen Karriere ...
3. Guido Maria Kretschmer räumt auf mit angestaubten Uniformen
In Barcelona eröffnete sich dem jungen Studenten eine ganz neue Moderichtung: Die deutsche Airline Hapag Lloyd suchte nach jemandem, der neue Uniformen für die Flugbegleiter designen sollte. Die Wahl fiel auf Zweitsemester-Student Guido Maria Kretschmer, der daraufhin sogar eine eigene Firma in der Heimat gründete. "Anfangs hatte ich nur drei Mitarbeiter, manchmal haben meine Eltern sogar geholfen, Knöpfe anzunähen."
Doch bei einem Auftrag blieb es nicht. Große Firmen klopften an seine Tür und weitere Aufträge für die Deutsche Bahn, TUI, Deutsche Telekom, Hotels und Fluglinien folgten. Erst später widmete er sich dann der Haute Couture.
4. Darum nahm er die Erde aus den Gräbern seiner toten Hunde mit nach Hamburg
Als Designer weiß Guido Maria Kretschmer, wie schnell sich Trends und Mode verändern. Sein Business ist schnelllebig, doch eine Konstante hat er nun schon seit 40 Jahren in seinem Leben. 1985 lernt er den Maler Frank Mutters in einer Hippie-Kneipe in Münster kennen - es war Liebe auf den ersten Blick. 2018 besiegelten die beiden auf ihrer Lieblingsinsel Sylt ihr Glück vor dem Traualtar.
Einen Faible haben die beiden außerdem für Hunde - besonders Windhunde haben es dem Paar angetan. Regelmäßig nehmen sie pflegebedürftige Vierbeiner auf. Wie groß diese Tierliebe ist, zeigt sich, als Guido Maria Kretschmer beim Umzug von Berlin nach Hamburg die Erde aus den Gräbern seiner Hunde mitnahm und damit einen Baum pflanzte.
5. Guido Maria Kretschmer spricht mit seinen Klamotten - das sagt er ihnen
Wer denkt, Mode-Designer lieben das kreative Chaos, denkt bei Guido Maria Kretschmer falsch. Im Gegenteil: Er liebt Ordnung und Sauberkeit, wie er in einem Interview für das Magazin "Barbara" verriet.
Als Designer gehst du unter, wenn du nicht jede Art von Chaos von Anfang an verhinderst. Da fliegen so viele Klamotten herum, so viele Stoffmuster, Kurzwaren, Zettel und Stifte ... Ich hatte immer das Gefühl: Wenn da keine Ordnung drinsteckt, geht der Laden unter.
Er verspüre eine "ewige Sehnsucht nach Sortiertsein" - besonders bei Kleidung. Und bevor er das Haus verlasse, räume er stets auf.
Wenn ich dann nach Hause komme und die Köpfe der Tulpen nicht aufrecht stehen oder wenn Dinge nicht an ihrem Platz sind, irritiert mich das erst mal.
Klamottenberge werde man bei ihm also nicht finden, überhaupt habe er ein besonderes Verhältnis zu Kleidungsstücken: "Ich glaube, Klamotten haben eine Seele." Falls leichte Teile vom Bügel rutschen, sei das für ihn ein Zeichen: "Die brauchen ein bisschen Aufmerksamkeit. Die hebe ich dann auf und sage: Ach Mäuschen. Du armes Ding."
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
Munzinger
presseportal
yahoo.com
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 11. Mai 2025 | 17:00 Uhr