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Sie wurde 103 Jahre alt Margot Friedländer ist tot

12. Mai 2025, 11:31 Uhr

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 103 Jahren, wie die Margot Friedländer Stiftung in Berlin mitteilte.

Die Berliner Ehrenbürgerin engagierte sich unermüdlich gegen das Vergessen des Holocaust, besonders die junge Generation lag ihr am Herzen. "Es ist für Euch, für Eure Kinder, für Eure Nachkommen. Das ist meine Mission." So beschrieb Margot Friedländer einmal, was sie antrieb.

Nie wieder soll auch nur einem Menschen das zugefügt werden, was damals mit Menschen gemacht wurde, weil Menschen nicht als Menschen anerkannt wurden.

Margot Friedländer dpa

Friedländer überlebte das KZ Theresienstadt

Margot Friedländer wurde 1921 in eine jüdische Familie geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Sie selbst konnte dank vieler Helfer zunächst untertauchen, wurde dann aber gefasst und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie überlebte, so wie ihr späterer Mann, mit dem sie schließlich nach Amerika ging.

Margot Friedländer, Zeitzeugin, Holocaust-Überlebende und Ehrenbürgerin von Berlin, verlässt während einer Gedenkveranstaltung des Berliner Senats und Abgeordnetenhauses im Fest- und Wappensaal des Roten Rathauses nach einer Lesung aus ihrem Buch «Versuch, dein Leben zu machen» die Bühne.
"Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen." (Margot Friedländer) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

"Hass ist mir fremd", sagte sie einmal

Aus Friedländers direkter Familie überlebte niemand außer ihr den Holocaust. Dennoch zog sie mit fast 88, nach dem Tod ihres Mannes, wieder zurück in ihre Heimat, nach Berlin. In das Land der Täter. "Hass ist mir fremd", sagte sie einmal.

Sie bekam in ihrer alten Heimat viel Anerkennung - eine liebenswerte, rüstige alte Dame, die so eindrucksvoll erzählen konnte. Eine ihrer Botschaften war: "Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Margot Friedländer, Holocaust-Überlebende, unterhalten sich beim 72. Bundespresseball «Für die Pressefreiheit» im Hotel «Adlon Kempinski».
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Margot Friedländer beim 72. Bundespresseball "Für die Pressefreiheit". Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Steinmeier gedenkt Friedländer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der ihr am Freitag das Große Bundesverdienstkreuz hatte verleihen wollen, kondolierte und erklärte, Friedländer habe "unserem Land Versöhnung geschenkt".

Margot Friedländers Vermächtnis ist uns Mahnung und Verpflichtung, gerade in einer Zeit, in der die Demokratie angefochten wird und sich Antisemitismus wieder unverhohlen zeigt, bleibt es unsere Verantwortung, die jüdische Gemeinschaft in unserem Land nie wieder im Stich zu lassen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier AFP

Quellen:

dpa
KNA
AFP
EPD

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Margot Friedländer
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer starb am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin. Friedländer überlebte das KZ Theresienstadt und kehrte im Alter von 88 Jahren nach Deutschland zurück. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Pool | Federico Gambarini
Margot Friedländer
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer starb am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin. Friedländer überlebte das KZ Theresienstadt und kehrte im Alter von 88 Jahren nach Deutschland zurück. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Pool | Federico Gambarini
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