Janice Combs Mutter verteidigt Sean "Diddy" Combs: Ihr Sohn sei kein Monster
Hauptinhalt
11. Oktober 2024, 11:37 Uhr
Die Vorwürfe gegen Sean "Diddy" Combs ziehen immer weitere Kreise. 120 mutmaßliche Opfer wollen den US-Rapper wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexueller Ausbeutung verklagen. Nach Angaben der Anwaltskanzlei sollen die Klagen innerhalb der nächsten vier Wochen eingereicht werden.
Mutter spricht von "Lynchmord"
Nun hat sich die Mutter des gefallenen Rapstars, Janice Combs, mit einem Statement zu Wort gemeldet, in dem sie ihren Sohn verteidigt. "Ich wende mich heute als Mutter an Sie, die am Boden zerstört und zutiefst traurig über die Anschuldigungen gegen meinen Sohn ist", beginnt die 84-Jährige das Statement, das der Hollywood Reporter in voller Länge veröffentlicht hat.
Combs bezeichnet die Ereignisse der vergangenen Wochen als "öffentlichen Lynchmord". Es breche ihr das Herz zu sehen, "dass mein Sohn nicht für die Wahrheit verurteilt wird, sondern für ein Narrativ, das aus Lügen besteht".
Wie jeder andere Mensch habe es ihr Sohn verdient, vor Gericht zu erscheinen (...) und seine Unschuld zu beweisen. Combs bezeichnet ihren Sohn nicht als perfekt, denn das sei er nicht. Wie jeder Mensch habe er Fehler gemacht. Aber er sei "nicht das Monster, für das ihn manche halten". Er verdiene die Chance, seine Sicht der Dinge darzulegen.
Ex-Freundin Cassie bringt Stein ins Rollen
Die Vorwürfe gegen Combs waren aufgekommen, nachdem seine Ex-Freundin, die Sängerin Casandra "Cassie" Ventura, den Musiker im vergangenen Jahr wegen jahrelangen Missbrauchs und Vergewaltigung verklagt hatte. Kurz darauf einigten sich die beiden auf einen Vergleich.
Seither haben mehrere weitere Frauen Combs wegen sexueller Gewalt verklagt. Im März durchsuchten bewaffnete Polizisten seine Villen in Miami und Los Angeles, im September klickten in New York City die Handschellen.
Combs setzt sich zur Wehr
Combs bestreitet alle Anschuldigungen. Sie seien "falsch" und "verleumderisch", sagte Erica Wolff von seinem Anwaltsteam. Ihr Mandant freue sich darauf, vor Gericht seine Unschuld zu beweisen. Sein Anwalt Marc Agnifilo bezeichnete Combs als "unschuldigen Mann" und als "Musik-Ikone, Selfmade-Unternehmer, liebevollen Familienvater und Philantrop". Er sei ein Mensch mit Fehlern, aber kein Krimineller.
Das Anwaltsteam des Rappers bemüht sich derzeit um seine Freilassung aus der Untersuchungshaft und hat Berufung gegen eine Entscheidung des Richters eingelegt, Combs bis zum Prozessbeginn nicht unter Auflagen auf freien Fuß zu setzen. Eine Reaktion des Gerichts steht noch aus.
Lange Haftstrafen drohen
Sollte der Rapper in einem Prozess verurteilt werden, droht ihm nach Angaben der Nachrichtenagentur AP eine Haftstrafe von mindestens 15 Jahren - im schlimmsten Fall sogar lebenslänglich.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
AFP
New York Times
CNN
People
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. Oktober 2024 | 17:15 Uhr