Robin Williams
Robin Williams fehlt der Schauspielwelt nun schon zehn Jahre. Bildrechte: picture alliance/dpa/Peter Foley

10. Todestag Robin Williams: Ein Leben zwischen Humor und Tragik

13. August 2024, 10:05 Uhr

Robin Williams' Schauspiel-Karriere begann 1978 mit der Sitcom "Mork vom Ork". Die Serie, in der Williams einen Außerirdischen spielte, brachte viele Lacher und unvergessliche Momente hervor.

Die wohl bekannteste Szene stammt aus dem Film "Der Club der toten Dichter". Darin klettern die Schüler seiner Figur für ihn auf den Tisch. Ein emotionaler Moment, den etliche Fans nach seinem Tod in den sozialen Medien nachstellten und der Caren Miosga barfuß auf den Tisch der Tagesthemen steigen ließ:

Man muss die Dinge nämlich zuweilen aus einer anderen Perspektive sehen. Mit dieser Geste verneigen wir uns, vor einem der größten Schauspieler. Oh Käpten, mein Käpten.

Caren Miosga Tagesthemen

Lewy-Körper-Demenz und Depressionen

Das Leben des Oscar- und Golden-Globe-Preisträgers war trotz seiner steilen Karriere nicht nur von Ruhm und Luxus geprägt.

Robin Williams litt an der Lewy-Körper-Demenz. Die Symptome ähneln Parkinson, äußern sich auch durch Angstzustände und tiefe Depressionen. In einem Gastartikel für eine neurologische Fachzeitschrift mit dem Titel "Der Terrorist im Gehirn meines Mannes" beschrieb seine Witwe Susan Schneider Williams, wie ihr die Krankheit nicht nur ihren Mann, sondern auch ihren "besten Freund" nahm. Besonders einprägsam: Ein Satz, den er vor seinem Tod häufig gesagt haben soll.

Ich möchte mein Gehirn einfach neustarten.

Robin Williams Susan Schneider Williams: "The terrorist inside my husband's brain"

Williams habe unter Panikattacken gelitten, sei frustriert und verwirrt gewesen. Manchmal sei er erstarrt, unfähig, sich zu bewegen.

Dass er an schweren Depressionen litt, die ihn letztendlich das Leben kosteten, gab seine Sprecherin erst nach seinem Suizid bekannt. Robin Williams starb am 11. August 2014 in seinem Haus in Kalifornien.

Blumen neben dem Stern von Robin Williams auf dem Walk of Fame
Nach seinem Tod legten Fans Blumen auf Robin Williams' Walk of Fame-Stern in Los Angeles nieder. Bildrechte: picture alliance/AP Photo/Kevork Djansezian

Williams glänzte in komischen wie in ernsten Rollen

Von der komischen Slapstick-Einlage als Familienvater, der sich in "Mrs. Doubtfire" (1991) mithilfe einer Latexmaske als korpulentes Kindermädchen ausgibt, bis unheimlich ernst wie im Psycho-Thriller "One Hour Photo" von 2002, in dem Williams einen Fotoentwickler spielt, der sich etwas zu sehr in das Leben seiner Kunden einmischt: Mit einer großen schauspielerischen Bandbreite begeistert Robin Williams seine Fans bis heute.

Seine komischen Rollen wie im Film "Good Morning, Vietnam" (1987), in dem Williams einen Radiomoderator spielt, der dem Vietnamkrieg mit Humor begegnet und witzige Talkshow-Auftritte prägten das Bild von Williams als Clown.

Ein Filmstill mit Robin Williams aus dem Film "Good morning Vietnam".
Robin Williams' Rolle in "Good Morning, Vietnam" brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein. Bildrechte: IMAGO / EntertainmentPictures


Dabei sollten seine Leistungen in ernsteren Rollen nicht unterschätzt werden: Schließlich brachte ihm das Drama "Good Will Hunting" von Gus Van Sant, in dem Williams einen sensiblen Psychologen spielt, 1997 den Oscar für die beste Nebenrolle ein.

Robin Williams war vieles - wie sein filmisches Werk hatte auch sein Leben helle und dunkle Seiten. Oder wie es der ehemalige US-Präsident Barack Obama in einer Pressemitteilung beschrieb:

"Robin Williams war ein Luftwaffensoldat, ein Arzt, ein Flaschengeist, eine Nanny, ein Präsident, ein Professor, ein aufgedrehter Peter Pan und alles zwischendrin. Aber er war einzigartig. Er trat in unser Leben als Außerirdischer - aber berührte am Ende jeden Aspekt des menschlichen Geistes. Er brachte uns zum Lachen. Er brachte uns zum Weinen. Er gab sein unermessliches Talent jenen, die es am meisten brauchten."
- Barack Obama

Erinnerung an den Todestag von Robin Williams
Robin Williams bleibt auch zehn Jahre nach seinem tragischen Tod eine Legende. Bildrechte: picture alliance/AP Photo/Kevork Djansezian

Hilfe bei Suizidgedanken und Depressionen

Sie haben Selbsttötungsgedanken oder eine persönliche Krise? Die Telefonseelsorge hilft Ihnen: 0800 1110-111 und 0800 1110-222. Der Anruf ist anonym und taucht nicht im Einzelverbindungsnachweis auf.

Wenn Sie das Gefühl haben, an einer Depression zu leiden, hilft Ihnen das Info-Telefon Depression unter 08003344533 oder die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Weitere kostenfreie Angebote hat die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention aufgelistet - beispielsweise für Jugendliche (116111) und Eltern (0800 111 0 550).

Hinterbliebene nach einem Suizid können Hilfe beim Verein AGUS unter 0921 150 03 80 oder auf der Internetseite www.agus-selbsthilfe.de finden.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 11. August 2024 | 17:15 Uhr

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