Jerome Boateng
Keine Ruhe für Jerome Boateng, der ab Juni wieder vor Gericht muss. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Nach Urteilsaufhebung Neuer Prozess: Jerome Boateng muss ab Juni wieder vor Gericht

30. März 2024, 13:45 Uhr

Schon dreimal hat sich ein Gericht mit den Gewaltvorwürfen von Jerome Boatengs Ex-Freundin gegen den Fußballprofi befasst. Nun geht der Prozess in die nächste Runde.

Am 14. Juni soll ein neues Hauptverfahren gegen den 35-Jährigen vor dem Landgericht München I beginnen. Das bestätigte ein Gerichtssprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Neuer Prozess nach Aufhebung des Urteils

Der neue Prozess findet statt, weil das Bayerische Oberste Landesgericht im September 2023 die Verurteilung Boatengs aus dem Jahr 2022 wegen Verfahrensfehlern aufgehoben hatte, nachdem sowohl die Boateng-Seite als auch Staatsanwaltschaft und Nebenklage in Revision gegangen waren.

Die Folge: Das Verfahren wurde an das Landgericht München I verwiesen und wird dort nun komplett neu aufgerollt.

Die zentralen Fragen des jahrelangen Verfahrens: Hat der frühere Fußball-Star seine damalige Lebensgefährtin attackiert und beleidigt? Oder hat die Frau sich das alles ausgedacht im Streit um die Kinder?

Um Antworten zu finden, sind sechs Prozesstage angesetzt - mehr als zuvor. Das Urteil könnte nach Angaben des Gerichts bereits am 19. Juli fallen.

Jerome Boateng
Jerome Boateng steht aktuell beim italienischen Erstligisten US Salernitana unter Vertrag. (Archiv) Bildrechte: IMAGO / sportphoto24

Jahrelanger Rechtsstreit für Boateng

Das Verfahren gegen den Fußball-Weltmeister von 2014 zieht sich schon lange hin. Bereits im Jahr 2021 hatte das Amtsgericht München in erster Instanz eine Geldstrafe gegen Boateng verhängt: 60 Tagessätze zu je 30.000 Euro, also insgesamt 1,8 Millionen Euro. Gegen das Urteil legten Boateng, die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage Berufung ein.

Beim inzwischen aufgehobenen Urteil der Berufungsverhandlung war Boateng 2022 wegen des Verdachts von Angriffen auf seine Ex-Freundin wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10.000 Euro verurteilt worden - insgesamt also 1,2 Millionen Euro.

Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens ab Juni gilt für Boateng die Unschuldsvermutung.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 18. März 2023 | 17:15 Uhr

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