
Ex-Nationalspieler Gericht hebt Urteil gegen Jérôme Boateng auf, Verfahren geht aber weiter
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21. September 2023, 12:13 Uhr
So hat sich das Ex-Bayern-Profi Jérôme Boateng sicherlich gewünscht: Das Bayerische Oberste Landesgericht hat die Verurteilung wegen mutmaßlicher Körperverletzung und Beleidigung gegen ihn aufgehoben. Die Richter gaben der Revision des Ex-Fußballnationalspielers und auch der der Staatsanwaltschaft statt. Damit ist aber noch lange nicht Schluss, denn nun muss der Prozess neu aufgerollt werden.
Geldstrafe in Millionenhöhe
Boateng vor Gericht - das ist eine lange Geschichte. Zur Erinnerung: Im Oktober 2022 war der heute 35-Jährige wegen des Verdachts von Angriffen auf seine Ex-Freundin wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10.000 Euro verurteilt worden - insgesamt also 1,2 Millionen Euro. Ab mehr als 90 Tagessätzen gelten Verurteilte als vorbestraft.
Das Amtsgericht München hatte bereits im Jahr 2021 eine viel höhere Geldstrafe gegen Boateng verhängt: 60 Tagessätze zu je 30.000 Euro, also insgesamt 1,8 Millionen Euro.
Das Verfahren war erschütternd unfair. Boateng war schon endgültig verurteilt, bevor das Berufungsverfahren überhaupt begonnen hatte.
Boateng sei damals "in seinem Recht auf ein faires Verfahren verletzt" worden, kritisierte Boatengs Anwalt. "Der Vorsitzende Richter war nicht neutral, er war nicht distanziert." Deshalb die Revision, die nun erfolgreich war.
Klar ist: Mit der Entscheidung des Gerichts jetzt wird ein ohnehin schon langer Rechtsstreit noch länger.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. September 2023 | 17:15 Uhr