1,5 Jahre Haft? Prozess gegen Alec Baldwin: Verschiedene Versionen vom tödlichen Schuss

11. Juli 2024, 17:57 Uhr

Drei Jahre ist der tödliche Schuss am Set der Dreharbeiten des Films "Rust" her. Zehn Tage lang soll nun die Schuld des Schauspielers Alec Baldwin am Tod der Kamerafrau Hayna Hutchins geklärt werden. Am Mittwoch (10.07) wurden die Eröffnungsplädoyers gehalten.

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Zwei Ansichten zu Baldwins Schuss

Während der Anwalt des Schauspielers betont, dass Baldwin unter keinen Umständen hätte wissen können, dass die Waffe mit scharfer Munition geladen war und sich dementsprechend nichts zuschulden habe kommen lassen, präsentiert die Anklage eine andere Version.

Der Schauspieler habe, so die Staatsanwältin, "grundlegende Regeln der Waffensicherheit verletzt" und entgegen der Darstellung der Verteidigung den Finger am Abzug gehabt.

Als erster Zeuge war am Mittwoch ein Polizist geladen. Mit einem Urteil wird Ende kommender Woche gerechnet.

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Muss Alec Baldwin ins Gefängnis?

Alec Baldwin ist wegen Totschlags angeklagt - bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu 18 Monate Haft. Er selbst weist alle Vorwürfe von sich. Außerdem beharrt der Schauspieler darauf, den Abzug der Waffe nicht betätigt zu haben.

Am Dienstag (09.07) beginnt der Prozess mit der Auswahl der Geschworenen, am Mittwoch sollen die ersten Anhörungen stattfinden. Insgesamt zehn Tage sind für die Verhandlung angesetzt.

Für den Schauspieler steht viel auf dem Spiel, denn es ist nicht der erste Prozess im Rahmen des Unfalls am "Rust"-Set.

Dieses undatierte, vom Büro des Sheriffs von Santa Fe County herausgegebenes Videostandbild zeigt Alec Baldwin, Schauspieler aus den USA, in seiner Rolle am Set des Films "Rust".
Alec Baldwin beteuert bis heute seine Unschuld. Laut ihm habe er den Abzug der Waffe nie betätigt. Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Media | Santa Fe County Sheriff

Waffenmeisterin bereits verurteilt

Die Waffenmeisterin des Sets Hannah Gutierrez-Reed wurde im April wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Sie war bei den "Rust"-Dreharbeiten für die Sicherheit beim Umgang mit Waffen verantwortlich.

Wie es dazu kommen konnte, dass die Waffe mit scharfer Munition geladen war, ist bis heute nicht geklärt.

Hannah Gutierrez-Reed beobachtet, wie ihr Vater Thell Reed während einer Urteilsverhandlung in Santa Fe, New Mexico, am Montag, dem 15. April 2024, das Podium verlässt, nachdem er den Richter gebeten hatte, seiner Tochter keine Gefängnisstrafe aufzuerlegen.
Hannah Gutierrez-Reed war für die Sicherheit beim Umgang mit Waffen am Set verantwortlich. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Eddie Moore

Rückblick: Das ist geschehen

Es waren Proben am Set eines neuen Westerns. Schauspieler und Produzent Alec Baldwin hatte am 21. Oktober 2021 eine Waffe gezückt. Doch statt harmlosen Patronen, die üblicherweise bei Dreharbeiten genutzt werden, war die Pistole mit scharfer Munition geladen.

Die Kugel traf die Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich und verletzte den Regisseur Joel Souza, der hinter ihr stand, an der Schulter.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 11. Juli 2024 | 17:15 Uhr

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