Neue Musik und ehrliche Worte Fynn Kliemann: "Da stecken überall ganz viele Fehler von mir drin"
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25. September 2024, 08:27 Uhr
Ein echter Tausendsassa. Fynn Kliemann war erfolgreich als Youtuber, Musiker, Influencer, Bauernhof-Ausbauer und Hausboot-Renovierer. 2022 kam die Wende: Der stets charmante "Heimwerkerking" kenterte dramatisch in der Öffentlichkeit.
Jetzt überrascht er mit einem neuen Album und ungewohnt selbstkritischen Tönen.
Shitstorm nach Masken-Vorwürfen
Jan Böhmermann hatte im Mai 2022 in seiner Sendung "ZDF Magazin Royale" Kliemann unter anderem vorgeworfen, minderwertige Coronamasken an Geflüchtete ausgegeben zu haben. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen die Zahlung einer Geldbuße schließlich ein. Fynn Kliemann sollte 20.000 Euro an gemeinnützige Organisationen zahlen.
Fynn Kliemanns erste Versuche, sein Image zu retten, scheiterten. Zu halbherzig schienen die Entschuldigungen.
Danach litten auch andere Projekte, er verschwand aus der Öffentlichkeit. Für ihn sehr belastend: "Ich wollte nur noch, dass es vorbeigeht", erzählt er jetzt im Podcast "Hotel Matze".
"Kettenrauchen, klarkommen"
Jetzt ist er wieder da - vor allem als Musiker. Der Titel des im Januar erscheinenden Albums überrascht: "TOD".
Es ist eine Platte, die es eigentlich gar nicht hätte geben sollen. Denn mitten im Shitstorm konnte Fynn Kliemann erstmal nur "Kettenrauchen, Computer, Klarkommen". Und vor allem: Reflektieren.
Wer ihm jetzt zuhört, merkt: Das hat er getan. Und zwar richtig.
Das wichtigste an diesem ganzen Ding ist, dass man daraus selber gelernt hat. [...]. In jedem dieser Aspekte […] stecken überall ganz viele Fehler von mir drin. Egal, wie weit ich das von mir wegschiebe.
Mit Podcast-Host Matze Hielscher spricht Fynn Kliemann rund drei Stunden über diese schwere Zeit. Über Ängste und Zweifel, über den "alten" Fynn ("Mein altes Selbstbewusstsein war ungesund.") und seine neue Art, die Dinge anzugehen: "Ich mache viel weniger und das was ich mache, mache ich richtig", sagt Kliemann.
"TOD" - Das Album vom Friedhof
Und das ist unter anderem die Musik. Das neue Album ist dann eben doch entstanden - Ideen dazu kamen Fynn Kliemann unter anderem auf einem Friedhof in Frankreich. Der Titel: "TOD".
Beängstigend? Nicht unbedingt, denn der Gedanke daran kann ja auch beinhalten, dass etwas abgeschlossen ist und daraus Neues entstehen kann.
Dass er in diesem Album viel aufgearbeitet hat, kann man hören, sagt Fynn Kliemann. Und wünscht sich, dass die Leute das auch tun:
Ich weiß, dass das heutzutage und nach all dem, was passiert ist, schon viel verlangt ist - aber ich wünsche mir einfach, dass die Leute sich das Album anhören und der Musik eine Chance geben.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 24. September 2024 | 17:15 Uhr