Der Hauptangeklagte Arafat Abou-Chaker kommt vor der Urteilsverkündung im Prozess gegen den früheren Geschäftspartner von Rapper Bushido zum Saal im Landgericht.
Angespannt, aber sicherlich erleichtert: Arafat Abou-Chaker muss nicht in Haft. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Sebastian Gollnow

Urteil nach dreieinhalb Jahren Prozess gegen Ex-Manager von Bushido: Keine Haft für Arafat Abou-Chaker

26. März 2024, 16:41 Uhr

Die Trennung von Rapper Bushido und seinem Ex-Manager Arafat Abou-Chaker hat die Justiz über Jahre beschäftigt. Im Zentrum ein Strafverfahren, das unter hohen Sicherheitsvorkehrungen seit mehr als dreieinhalb Jahren am Berliner Kriminalgericht lief. Nun gibt es ein Urteil - mit einem ziemlich glimpflichen Ausgang für den mutmaßlichen Berliner Clan-Chef.

Erpressung, Körperverletzung - Von Hauptvorwürfen freigesprochen

Dem Urteil zufolge kommt Abou-Chaker mit einer Geldstrafe davon. Demnach muss er 81.000 Euro zahlen - wegen 13 Fällen von unerlaubten Tonbandaufnahmen. Von den Hauptvorwürfen der Staatsanwaltschaft wurde der 47-Jährige freigesprochen.

Diese lauteten unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, Nötigung sowie gefährliche Körperverletzung und schwere Untreue.

Der Hauptangeklagte Arafat Abou-Chaker kommt vor der Urteilsverkündung im Prozess gegen den früheren Geschäftspartner von Rapper Bushido zum Saal im Landgericht.
Der Prozess hatte über mehr als drei Jahre lang für viel Aufsehen gesorgt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Auslöser: Vermeintlicher Vorfall im Jahr 2018

Im Zentrum des Verfahrens stand ein Vorfall vom 18. Januar 2018, bei dem Bushido gegen seinen Willen festgehalten worden sein soll. Dabei soll er beleidigt, bedroht und auch mit einer Plastikflasche und einem Stuhl attackiert worden sein.

Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem der Musiker die geschäftliche Beziehungen zu seinem Ex-Manager 2017 aufgelöst hatte. Dieser habe die Trennung nicht akzeptieren wollen und von dem Rapper eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Geschäften für 15 Jahre gefordert, so der Vorwurf. 

Drei Brüder von Arafat Abou-Chaker ebenfalls freigesprochen

An 113 Verhandlungstagen hat das Gericht seit August 2020 versucht, den Fall aufzuklären. Mitangeklagt waren drei Brüder von Arafat Abou-Chaker im Alter von 42, 46 und 53 Jahren. Auch sie wurden von den Vorwürfen freigesprochen.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den Hauptangeklagten eine Haftstrafe von vier Jahren, drei Monaten und einer Woche gefordert. Für dessen Brüder beantragte sie Gesamtstrafen von sieben Monaten auf Bewährung bis zwei Jahren und einem Monat Haft.

Konzert mit Bushido
Bushido hatte schwerwiegende Vorwürfe gegen seinen Ex-Manager vorgebracht. (Archiv) Bildrechte: imago/Future Image

Bushido bei Urteilsverkündung nicht anwesend

Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, war in dem Strafverfahren Zeuge und Nebenkläger. Ein Großteil der Vorwürfe basierte auf seinen Aussagen. Zur Urteilsverkündung kam der Rapper nicht. Er lebt inzwischen mit seiner Familie in Dubai. 

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
dpa
afp

(Dieser Beitrag wurde am 19.02.2024 erstmals veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. Februar 2024 | 17:15 Uhr

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