
Kommentar Kronprinzessin Mette-Marit: Ablenkungsmanöver zum Geburtstag?
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21. August 2024, 19:01 Uhr
Wirft man einen Blick auf den Instagram-Kanal der norwegischen Royals, bekommt man das Gefühl, alles ist in Butter. Keine Spur davon, dass Marius Borg Høiby, der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, sich gerade wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten muss und sogar festgenommen wurde.
Als wäre nichts passiert, gibt es pünktlich zum 51. Geburtstag von Mette-Marit ein freudestrahlendes Porträt der zukünftigen Königin von Norwegen. Frei nach dem Motto "Niemals beschweren, niemals erklären", nach dem sonst eigentlich nur die britischen Royals verfahren.
Stattdessen heißt es unter dem Foto auf Instagram: "Heute hat Kronprinzessin Mette-Marit Geburtstag!"
Aber die "Friede-Freude-Eierkuchen"-Strategie scheint aufzugehen. Statt Kritik fliegen der Kronprinzessin Norwegens in den Kommentaren Herzchen, Blümchen und liebevolle Glückwünsche zu. Die Royal-Fans stören sich offenbar nicht daran, dass sich Mette-Marit bisher nicht zu den schweren Vorwürfen gegen ihren Sohn geäußert hat.
Brot und Spiele als Ablenkung?
Schon bei den Olympischen Spielen in Paris vor mehr als einer Woche zeigt sich das Kronprinzenpaar volksnah und gut gelaunt auf seinem Instagram-Kanal. Ob im Norwegen-Trikot, jubelnd oder mit den Athleten im Gespräch - die Stimmung hätte nicht besser sein können, so scheint es zumindest.
Währenddessen kommen immer mehr Details über Sohn Marius Borg Høiby ans Tageslicht, der gestanden hat, eine Frau im Alkohol- und Drogenrausch misshandelt zu haben.
Kaffeekränzchen bei Harald und Sonja
Auch Harald und Sonja, das Königspaar von Norwegen, scheinen gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Am Kaffeetisch verfolgen sie lächelnd die Olympischen Spiele aus der Ferne. Auch das war dem norwegischen Königshaus ein Post auf Instagram wert.
Ist es der Versuch, von den aktuellen Schlagzeilen abzulenken? Zumindest hat es einen faden Beigeschmack, dass auf Instagram alles blumig, fröhlich und friedlich scheint, während es hinter der Fassade brodelt.
Nur Kronprinz Haakon äußert sich
Nur einer im norwegischen Königshaus hat sich bislang zu den aktuellen Vorwürfen gegen Marius Borg Høiby zu Wort gemeldet. Kronprinz Haakon sagte am Rande der Olympischen Spiele dem Sender TV2 zur Festnahme: "Es ist eine ernste Angelegenheit, wenn die Polizei beteiligt ist." Mehr wollte Norwegens zukünftiger König aber nicht zu dem Fall sagen - muss er auch eigentlich gar nicht.
Denn Marius ist weder der leibliche, noch der adoptierte Sohn von Haakon. Und somit auch kein offzielles Mitglied der Königsfamilie, sondern Privatperson.
Bei Mette-Marit sieht das Ganze anders aus: Öffentlich gesagt hat sie zwar nichts, wie TV2 berichtet, soll sich die Kronprinzessin aber beim mutmaßlichen Opfer gemeldet haben - eine vertrauliche Geste, die nahelegt, dass sie und das Opfer keine Unbekannten sind.
Der Hof hat dem norwegischen TV-Sender ein Telefonat zwischen den beiden Frauen bestätigt. "Wir gehen nicht ins Detail, da es sich um eine Privatangelegenheit handelt", so Guri Varpe, Kommunikationschefin des Palastes.
Schweigen ist in Norwegen offenbar Gold. Und das alles noch garniert mit ein paar hübschen Bildern: Mal sehen wie lange das noch gut geht...
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 19. August 2024 | 17:15 Uhr