Betrug mit Promis Wie Banden im Internet an Ihr Geld wollen und wie man sie erkennt
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23. Oktober 2024, 16:06 Uhr
Inhalt des Artikels:
Betrüger werben mit bekannten Gesichter auf seriös aussehenden Internetseiten: Helene Fischer, Markus Lanz, Til Schweiger oder Dieter Hallervorden sind nur einige von Ihnen. Die Prominenten sollen zum Beispiel angeblich für Finanzprodukte werden.
Alles Fake!
Mehrere Prominente haben den Internetbetrug schon offen angesprochen, Didi Hallervorden reagiert jetzt und will die Verbrecher sogar anzeigen.
Didi Hallervorden wusste nichts vom Internet-Fake
Im Internet und auf Social Media-Plattformen kursieren verschiedene Artikel über Dieter Hallervorden. Hallervorden soll in der Talksendung von Markus Lanz über seine Geldanlagestrategie mit Online-Trading gesprochen haben. Alles nicht wahr, die Bilder dazu sind KI generiert.
Dieter Hallervorden ist entsetzt als ihm die Sendung "SWR Marktcheck" die Betrugsmasche zeigt.
Da stimmt ja hinten und vorne gar nichts. Das ist von vorne bis hinten alles getrickst. Ich bin entsetzt.
Cybertrading-Fraud und Trading Scam: So läuft die Betrugsmasche ab
Die Polizei nennt die Masche Cybertrading-Fraud oder Trading Scam. Der Betrug läuft immer ähnlich ab: Kriminelle veröffentlichen auf Nachrichtenportalen oder Social-Media-Seiten Anzeigen, die wie redaktionelle Artikel aussehen.
In den vermeintlichen Artikeln werden angeblich Promis zitiert und mit Foto gezeigt. Sie sollen darin verraten, wie sie mit scheinbar sicheren Geldanlagen vermeintlich ein Vermögen gemacht haben.
Klickt man auf einen der Links, wird man auf professionell wirkende Anlage-Plattformen weitergeleitet und ein Kontakt zu vermeintlichen Anlageberatern hergestellt.
Diese "Anlageberater" bauen teilweise über Wochen ein Vertrauensverhältnis zu ihren späteren Opfern auf. Die Betroffenen werden immer wieder ermutigt, in eine Kryptowährung wie Bitcoins oder andere Anlagen zu investieren. Erst mit kleinen Beträgen, später dann mit mehr.
Die Kriminellen versprechen hohe Renditen. Das Geld wird aber nicht angelegt, sondern verschwindet in den kriminellen Netzwerken.
Täter sitzen offenbar im Ausland
Die Täter sind psychologisch geschult und sollen laut Recherchen von "SWR Marktcheck" im Ausland sitzen: In Georgien, der Ukraine, Israel, Serbien oder Bulgarien.
Die Zentralstelle für Cyberkriminalität bei der Staatsanwaltschaft Bamberg beschäftigt sich mit der Masche: teilweise seien hunderte Menschen in den Callcentern beschäftigt, die die jeweilige Sprache ihrer Kunden sprechen, häufig sehr gut.
Hinter dem Betrug steckt offenbar riesiges System.
Wie kann man den Betrug erkennen und sich schützen?
Der einfachste Tipp: Am besten gar nicht anklicken, wenn solche Online-Anzeigen auftauchen.
Sollten sich "Investitionsberater" melden und Ihnen erklären, wie eine Investment-Plattform und das Trading funktionieren, dann stimmt etwas nicht. Seriöse Firmen machen sowas nie am Telefon!
Wenn jemand Zugriff auf den Rechner verlangt oder möchte, dass eine eine Software installiert wird, dann Vorsicht. Gewähren Sie niemals Zugriff, warnt die Verbraucherzentrale.
Man kann auch in der Unternehmensdatenbank Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) forschen, ob der Geschäftsbetrieb der Trading-Plattform in Deutschland genehmigt beziehungsweise angezeigt wurde.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. Oktober 2024 | 17:15 Uhr