Methoden und Merkmale So erkennen Sie Falschgeld

15. März 2025, 18:28 Uhr

Falschgeld nimmt in Deutschland immer mehr zu. 2024 hat die Anzahl an "Blüten" einen neuen Höchstwert seit 2017 angenommen - rund 72.400 gefälschte Euro-Banknoten registrierte die Deutsche Bundesbank im vergangenen Jahr. Allein zum Vorjahr 2023 ist das ein Anstieg um 28 Prozent. Um sich vor Falschgeld zu schützen, ist es wichtig, die richtigen Methoden und Merkmale zur Erkennung zu kennen.

Fühlen-Sehen-Kippen-Methode

Die Deutsche Bundesbank empfiehlt zunächst nach dem "Fühlen-Sehen-Kippen"-Prinzip vorzugehen. Das Fühlen bezieht sich dabei auf das Papier der Geldscheine. Bei Banknoten handelt es sich um Spezialpapier aus Baumwollfasern, das besonders griffig ist. Außerdem hat jeder Geldschein an den Seitenrändern fühlbare Linien.

Hände halten einen 100-Euro-Schein
Ein einzelner Euroschein enthält viele Merkmale, an denen man seine Echtheit erkennen kann. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Sichtbar sind auf Banknoten Wasserzeichen, wenn der Schein ins Gegenlicht gehalten wird. Während diese Wasserzeichen bei Echtgeld weiche Konturen haben, zeigt Falschgeld häufig Wasserzeichen mit harten und scharfen Kanten.

Kippt man Banknoten im Licht hin und her, verändert sich die Farbe oder das Motiv einzelner Merkmale des Scheins, beispielsweise die sogenannte Smaragdzahl. Das ist die Zahl, die den Wert der Banknote angibt. Diese Zahl ist mit einem Farbbalken versehen, der sich beim hin und her kippen von oben nach unten bewegt.

Die effektivsten Methoden zum Erkennen von Falschgeld

Wer seinen Sinnen nicht ganz traut und lieber auf Nummer sicher gehen will, kann Werkzeuge nutzen, die die Echtheit von Geldscheinen bestimmen. Dazu zählen unter anderem Prüfstifte, die häufig in Geschäften verwendet werden. Sie enthalten Jod, das mit Stärke reagiert. Auf echten Scheinen bleibt die Tinte farblos. Handelt es sich um eine Fälschung, färbt sich die Tinte braun oder schwarz.

Auch UV-Lampen können eine "Blüte" entlarven. Echte Banknoten enthalten fluoreszierende Sicherheitsmerkmale, die unter UV-Licht leuchten. Fälschungen können diese Effekte oft nicht nachahmen. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer elektronischer Prüfgeräte, die beispielsweise magnetische Sensoren, Infrarotlicht und andere Technologien nutzen, um mehrere Sicherheitsmerkmale gleichzeitig zu überprüfen. Sie sind besonders zuverlässig, aber auch teurer.

Sieben Merkmale von echten Euronoten

Porträt-Wasserzeichen: Das Wasserzeichen ist im Gegenlicht auf der Vor- und Rückseite der Banknote sichtbar. Bei echten Geldscheinen sollte dann der Kopf der mythologischen Gestalt Europa, der Wert der Banknote und das jeweilige Hauptmotiv erkennbar sein.

Die Mythologische Gestalt Europa erscheint im als Wasserzeichen bei Gegenlicht
Hier deutlich sichtbar: Der Kopf der Figur Europa, die Zahl 20 und das Motiv der 20-Euro-Banknote als Wasserzeichen. (Symbolbild) Bildrechte: imago/MiS

Smaragdzahl: Auf der Vorderseite eines Geldscheines ist der Wert der jeweiligen Note in Form einer Smaragdzahl sichtbar. Sie ist unterlegt mit einem Lichtbalken, der sich, je nach Blickwinkel, auf und ab bewegt und seine Farbe von Grün zu Blau ändert. Auf 100- und 200-Euroscheinen wird zusätzlich eine Vielzahl kleiner Eurozeichen sichtbar.

Smaragdzahl mit Lichtbalken einer 5-EURO-Banknote
Die Smaragdzahl findet sich auf der Vorderseite eines jeden Geldscheines. Nur, wenn der Lichtbalken deutlich erkennbar ist, handelt es sich um eine echte Banknote. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Michael Weber

Fühlbares Relief: An sowohl dem linken als auch am rechten Rand jeder Banknoten sind fühlbare Linien geprägt. Auch beim Hauptmotiv der jeweiligen Note, bei der Wertzahl und der Schrift sind Reliefe spürbar.

20-Euro-Scheine
An beiden Ränder der Banknote sollten die diagonal gesetzen Linien deutlich spürbar sein. (Symbolbild) Bildrechte: PantherMedia/Mykhailo Polenok

Hologramm: Auf der Vorderseite befindet sich am rechten Rand das Hologramm - ein silberfarbener Streifen, der das Porträt von Europa, das Hauptmotiv des Scheins und den Wert der Banknote zeigt. Ab dem 20- Euro-Schein enthalten die Hologramme zusätzlich ein kleines Fenster, das die mythologische Figur zeigt, wenn man die Banknote ins Gegenlicht hält.

Durchleuchteter Geldschein
Das Porträt von Europa durch das Fenster sollte von beiden Seiten des Scheines sichtbar sein. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Steinach

Sicherheitsfaden & Glanzstreifen: In der Mitte des Geldscheins befindet sich der Sicherheitsfaden, der bei Gegenlicht dunkel wird. Abwechselnd ist darauf das Eurosymbol und der Wert der Banknote sichtbar. Ebenso wie der Glanzstreifen, der goldglänzend oder als kaum wahrnehmbarer Schatten mit denselben Symbolen erscheint.

Sicherheitsfaden in einem 10-Euro Schein
Der Glanzstreifen befindet sich auf der Rückseite des Geldscheines. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Pond5 Images

Mikroschrift: Na, erkannt? Auf jedem Geldschein befindet sich an unterschiedlichen Stellen eine Mikroschrift, die mit dem bloßen Auge als solche kaum zu erkennen ist. Unter einer Lupe sollte diese Schrift gestochen scharf lesbar sein.

Seriennummer, Mikrodruck und Hologramm-Wasserzeichen - Geldwährungssiegel auf einen Geldschein.
An mehreren Stellen ist die Mikroschrift auf einem Geldschein sichtbar - hier in der unteren Mitte. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Was tun, wenn man Falschgeld erkannt hat?

Wer meint, Falschgeld erkannt zu haben, sollte umgehend die Polizei informieren. Denn: Wer Falschgeld weiter oder zurück gibt, könnte sich ebenso strafbar machen, wie bei der Herstellung dessen. Verstöße gegen die Anzeige- oder Anhaltpflicht können mit Bußgeldern von bis zu 100.000 Euro geahndet werden.

Auch wichtig zu beachten: Falschgeld wird nicht ersetzt! Deshalb sollte Ware nicht vor Bezahlung mit gültigem Geld ausgegeben werden. Wer sich nicht sicher ist, ob es sich tatsächlich um Falschgeld handelt, sollte das verdächtige Geld lieber der Deutschen Bundesbank übergeben.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Brisant | 15. März 2025 | 17:15 Uhr

Weitere Themen