
Überraschend gestorben Deutsche Hip-Hop-Szene trauert um Rapper Xatar
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09. Mai 2025, 17:04 Uhr
Schock für die deutsche Rap-Szene: Xatar, der mit bürgerlichem Namen Giwar Hajibi heißt, ist tot. Der Rapper starb völlig überraschend im Alter von nur 43 Jahren. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurde Xatar am Donnerstag (08.05.) tot in einer Wohnung in Köln aufgefunden.
Xatar hinterlässt seine Frau Farvah, mit der er mehr als 15 Jahre zusammen gewesen sein soll, und fünf Kinder.
Staatsanwaltschaft ermittelt Todesursache
Die Todesursache ist noch unklar. Nach dpa-Informationen hat die Staatsanwaltschaft ein sogenanntes Todes-Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es soll klären, ob es Hinweise für "ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden" am Tod des Rappers gibt.
Eine Obduktion sei bereits durchgeführt worden. Dabei seien keine "Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkung" festgestellt worden, heißt es weiter von der Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungen dauerten aber noch an. Insbesondere sei ein chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden. Bis zu gesicherten Erkenntnissen könnten aber Wochen vergehen.
Einfluss als Rapper und Produzent
Der im Iran geborene Musiker, Sohn eines berühmten Komponisten und Dirigenten und einer Musikerin, galt als eine der einflussreichsten, aber auch umstrittensten Figuren der deutschen Rap-Szene. Seine Alben eroberten die Charts und machten ihn zur Ikone einer ganzen Generation. Mit seinem Label "Alles oder Nix Records" entdeckte und förderte er zahlreiche andere Künstler wie zum Beispiel Schwesta Ewa und SSIO.
Kein Wunder also, dass sich die Nachricht von Xatars Tod am Freitag (09.05.) wie ein Lauffeuer verbreitete. Die Anteilnahme in der Hip-Hop-Szene ist riesig. Rap-Kollegen wie Fler, Haftbefehl oder Farid Bang würdigten Xatar als eine der größten Rap-Legenden. Auch Kurt Krömer, bei dem Xatar Anfang April noch Podcast-Gast war, drückte auf Instagram sein Beileid aus: "Möge seine Seele in Frieden ruhen."
Haftstrafe nach Gold-Raub
Doch es gab nicht nur musikalischen Erfolg. Xatar geriet auch mit dem Gesetz in Konflikt. Bekannt wurde er unter anderem durch einen spektakulären Goldraub im Jahr 2009, bei dem er und seine Komplizen einen Goldtransporter überfielen und nach Angaben der Staatsanwaltschaft Schmuck und Zahngold erbeuteten.
Xatar wurde gefasst und zu einer Haftstrafe verurteilt. Aus dem Gefängnis heraus gelang ihm der Einstieg ins Musikbusiness. Aber auch als Geschäftsmann startete er durch. Er verdiente sein Geld im Schmuckgeschäft, besaß einen Döner-Imbiss und eine Shisha-Bar.
Film "Rheingold" über Xatars Leben
Xatars Lebensgeschichte liest sich nicht nur wie ein Drehbuch, sie war tatsächlich die Grundlage für ein solches. Im Jahr 2022 wurde Xatars Leben von Regisseur Fatih Akin unter dem Titel "Rheingold" verfilmt.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 09. Mai 2025 | 17:15 Uhr