Matthew Perry
Lange wurde gerätstelt, doch nun steht die Todesursache von Matthew Perry fest. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/AP Images/Jeff Roberson

Narkosemittel Todesursache steht fest: Matthew Perry starb nach Einnahme von Ketamin

16. Januar 2024, 13:32 Uhr


Lange wurde über die Todesursache gerätselt, doch nun steht sie fest: Schauspieler Matthew Perry ist an den Folgen der Einnahme des Narkosemittels Ketamin gestorben. Das geht aus den Ergebnisse der Autopsie hervor, der nun von der zuständigen Gerichtsmedizin-Behörde in Los Angeles veröffentlicht wurden.

Perry habe sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unterzogen, heißt es in US-Medienberichten. Die letzte Sitzung vor seinem Tod sei allerdings schon anderthalb Wochen her gewesen.

Nicht ansprechbar im Whirlpool aufgefunden

Der 54-Jährige war am 28. Oktober leblos im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles aufgefunden und später für tot erklärt worden. Nach Angaben der Gerichtsmediziner sei Perry im Wasser ertrunken, was allerdings nicht der entscheidende Faktor für seinen Tod gewesen sei.

Neben den Ketamin-Auswirkungen sollen auch eine Herzerkrankung und ein Mittel namens Buprenorphin, was vor allem bei Opioid-Abhängigen und als starkes Schmerzmittel eingesetzt wird, zu Perrys Tod beigetragen haben.

Matthew Perry
Ketamin, Herzprobleme und ein starkes Schmerzmittel sollen zum Tod von Matthew Perry geführt haben. (Archiv) Bildrechte: picture alliance / AP Photo | Rich Fury

Ketamin Ketamin ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Narkosemittel. Manche Partygänger nutzen das Mittel auch als illegale Clubdroge. Darüber hinaus können Menschen mit therapieresistenten Depressionen unter bestimmten Voraussetzungen mit Ketamin behandelt werden. Der Stoff wird entweder unter die Haut, intravenös oder als Nasenspray (dann als Esketamin) verabreicht. Als Vorteil gilt, dass die Wirkung schnell eintritt.

Im Ketamin-Rausch erleben Menschen oft Halluzinationen oder dissoziative Zustände, bei denen sich Körper und Geist zu trennen und wieder neu zusammenzusetzen scheinen.

Friends: Als Chandler Bing zum Star

In den 90er-Jahren wurde Matthew Perry durch seine Rolle des Chandler Bing in der Serie "Friends" weltberühmt. An der Seite seiner Co-Stars Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer wurde Matthew Perry von 1994 bis 2004 mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Zum Ende der extrem populären Serie sollen die sechs Hauptdarsteller eine Million US-Dollar pro Folge verdient haben. 

Die amerikanischen Schauspieler und damaligen Darsteller der Comedy-Serie "Friends", David Schwimmer (l-r), Lisa Kudrow, Mathew Perry, Courtney Cox Arquette, Jennifer Aniston und Matt LeBlanc, freuen sich bei der Verleihung des Fernsehpreises "Emmys" über ihre Trophäe.
Die "Friends"-Darsteller David Schwimmer, Lisa Kudrow, Mathew Perry, Courtney Cox Arquette, Jennifer Aniston und Matt LeBlanc (v.l.n.r.) Bildrechte: picture alliance/dpa/epa afp | Lee Celano

Medikamenten- und Alkoholsucht

Nach außen schien im Leben von Perry alles perfekt zu sein, doch er hatte mit einigen Dämonen zu kämpfen.

Wie Matthew Perry in seinen Memoiren "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" schrieb, litt er jahrelang unter Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit, ging 64-mal durch den Entzug und habe rund neun Millionen Dollar ausgegeben, um endlich nüchtern zu werden.

Perry im Rausch

2016 sorgte Mattew Perry für Schlagzeilen, als er verriet, dass er sich nicht daran erinnern könne, drei Staffeln von "Friends" gedreht zu haben. "Ich hatte diese merkwürdige Regel, dass ich niemals am Set trinken würde. Aber ich bin zur Arbeit mit einem extremen Kater gegangen.

Es ist so schrecklich, sich so zu fühlen und dann auch noch arbeiten und lustig sein zu müssen."

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 16. Dezember 2023 | 17:10 Uhr

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