Staatsschutz ermittelt Grabschändung! Das ist am Grab von Wolfgang Schäuble passiert
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14. Mai 2024, 14:26 Uhr
Nur ein schlichtes Holzkreuz sollte am Grab von Wolfgang Schäuble an einen der wichtigsten Politiker der Nachkriegszeit erinnern, doch nun ist es verschwunden. Auf Bildern vom Montagvormittag (13. Mai) fehlt das Kreuz und die Erde an der Grabstelle ist frisch geebnet.
Was war passiert?
Ein Unbekannter hat am Schäuble-Grab ein etwa 1,20 Meter tiefes Loch gegraben. Friedhofsmitarbeiter bemerkten am Montagmorgen auf dem Waldbachfriedhof die illegale Grabung.
Suche nach Täter läuft
Nach bisherigen Erkenntnissen drang der Unbekannte jedoch nicht bis zum Sarg des verstorbenen CDU-Politikers vor. Wer der oder die Täter sind, ist derzeit noch vollkommen unklar. Ebenfalls noch unklar: Warum macht jemand sowas?
Nun ermitteln Staatsschutz und Staatsanwaltschaft.
"Widerwärtige Straftat"
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, Schäuble sei einer der bedeutendsten Demokraten der Republik gewesen. "Das Grab von Wolfgang Schäuble zu schänden, ist eine widerwärtige Straftat", sagte sie der BILD. Die Tat müsse hart verfolgt werden, forderte sie.
Dass es Menschen gibt, die nicht einmal mehr die Totenruhe respektieren wollen, ist widerlich und lässt mich fassungslos zurück. Ich hoffe sehr, dass die Täter rasch gefasst werden.
Schäuble war 51 Jahre Mitglied des Bundestages
Wolfgang Schäuble war am zweiten Weihnachtstag 2023 im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Er hatte wichtige politische Ämter inne: Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Er gehörte 51 Jahre dem Deutschen Bundestag an.
Was bedeutet Störung der Totenruhe?
Die Störung der Totenruhe ist der offizielle Rechtsbegriff für Leichen- und Grabschändung. Es handelt sich in Deutschland um einen Straftatbestand, der in § 168 des Strafgesetzbuches (StGB) geregelt ist. Auch der Versuch ist strafbar. Die Tat wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Quellen und weiterführende Links:
BRISANT
dpa
AFP
Wikipedia
Bundesjustizministerium
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Mai 2024 | 17:15 Uhr