Kettensägen-Prozess geht weiter Jens Lehmann legt Berufung gegen Urteil ein
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03. Januar 2024, 15:07 Uhr
Der sogenannte "Kettensägen-Prozess" gegen Jens Lehmann geht in die nächste Runde. Der Grund: Sowohl der Ex-Torwart, als auch die Staatsanwaltschaft haben Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Starnberg eingelegt.
"Wir warten jetzt auf die schriftlichen Urteilsgründe, um zu entscheiden, wie es weitergeht", sagte Lehmanns Anwalt.
Als nächstes müssen nun die Akten zum Landgericht München II. Dort wird der Fall in nächster Instanz noch einmal verhandelt.
Erstes Urteil: 420.000 Euro Geldstrafe für Lehmann
Das war sicher kein schönes Weihnachten 2023 für Ex-Torwart Jens Lehmann: Am 22.12. verurteilte ihn das Amtsgericht Starnberg zu einer fetten Geldstrafe von 420.000 Euro wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und versuchten Betrugs.
Jens Lehmann habe sich "durchgängig als Opfer der Justiz" inszeniert, so Richterin Tanja Walter damals. Er sei "jedoch nicht Opfer, er ist Täter" und habe vor Gericht "hanebüchene Geschichten" zu seiner Verteidigung vorgebracht.
Worum geht es eigentlich im "Kettensägen-Prozess"?
Im Zentrum des Prozesses gegen den früheren Nationaltorwart steht ein skurriler Nachbarschaftsstreit.
Die Frage: Ging der 54-Jährige im Juli 2022 mit einer Kettensäge in die neu gebaute Garage seines Nachbarn, um einen Balken zu zersägen?
Es gebe "keinen Zweifel" daran, dass die Vorwürfe gegen den WM-Helden von 2006 zutreffen, so Staatsanwalt Stefan Kreutzer. Jens Lehmann habe seinem Nachbarn "schlicht und ergreifend eins auswischen" wollen.
Jens Lehmann: Vorwürfe sind Rufmord
Aus Sicht von Jens Lehmann sind das alles falsche Verdächtigungen. Allerdings räumte er am ersten Prozesstag (08.12.) ein, die Garage mit der Kettensäge in der Hand betreten zu haben. Danach habe er Erinnerungslücken.
Blöd für Lehmann: Es gab Überwachungsbilder, die den Ex-Fußballer überführten.
Lehmann wird auch Rassismus und Homophobie vorgeworfen
Früher war Jens Lehmann aufgrund seines sportlichen Talents in den Schlagzeilen - später auch wegen kontroverser Aussagen und fragwürdiger Aktionen.
Seinen TV-Kollegen Dennis Aogo bezeichnete er als "Quoten-Schwarzen". 2014 antwortete auf die Frage, wie er auf Thomas Hitzlspergers Outing reagiert hätte, mit: "Komisch, glaube ich. Man duscht jeden Tag zusammen."
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 03. Januar 2024 | 17:15 Uhr