Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim steht im Saal des Landgerichts in Leipzig.
Bis zum 28. August hat Ofarim nun Zeit, seine Geldstrafe zu zahlen. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Davidstern-Skandal Geldstrafe noch nicht gezahlt - Fristverlängerung für Gil Ofarim

23. Mai 2024, 08:37 Uhr

Es war ein großer Skandal im vergangenen Jahr: Gil Ofarim hatte sich einen antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel ausgedacht und damit eine Welle der Empörung ausgelöst. Nach einer Entschuldigung und seinem Geständnis wurde dem 41-Jährigen vom Landgericht Leipzig eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 auferlegt. Diese sollte Ofarim innerhalb von sechs Monaten zahlen.

Neue Frist bis Ende August

Das ist offenbar nicht geschehen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers soll Ofarim eine Fristverlängerung beantragt und erhalten haben. Das sei einmalig möglich. Sollte Ofarim aber auch bis zum 28. August nicht zahlen, müsste der Prozess gegen den Musiker voraussichtlich komplett neu aufgerollt werden.

Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim trägt beim Betreten des Saals im Landgericht in Leipzig eine Kette mit Davidstern.
Diesen Davidstern will Ofarim in der Skandalnacht getragen haben. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Anzeigen und das Geständnis

Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Der Musiker hatte darin geschildert, dass der Hotelmanager ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video ging viral. Hass gegen das Hotel und den Hotelmanager waren die Folge. Ofarim erstattete später sogar Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an.

Vor Gericht legte Ofarim dann schließlich ein Geständnis ab und entschuldigte sich. Das Verfahren wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung war Ende November vergangenen Jahres eingestellt worden - mit der Zahlung von 10.000 Euro als Auflage.

Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim (l) unterhält sich im Saal des Landgerichts in Leipzig mit seinem Anwalt Alexander Stevens.
Gil Ofarim mit seinem Anwalt im Landgericht Leipzig. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Neustart für Ofarim

Nach dem Prozess hatte sich Ofarim zunächst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Vor wenigen Wochen kündigte er einen Neustart an. Er wolle sich wieder der Musik widmen und an einer neuen Platte arbeiten, hatte der 41-Jährige in einer Instagram-Story geschrieben. Zudem wolle er seine Gitarren und die seines berühmten Vaters Abi Ofarim (1937-2018) verkaufen.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. Mai 2024 | 17:15 Uhr

Weitere Themen