Xavier Naidoo
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat Anklage gegen Xavier Naidoo erhoben. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Henning Kaiser

Landgericht Mannheim Vorwurf der Volksverhetzung: Anklage gegen Xavier Naidoo

14. Juni 2024, 08:31 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat Anklage wegen Volksverhetzung gegen Xavier Naidoo erhoben. Dem 52-Jährigen wird vorgeworfen, im März 2021 über einen Telegram-Kanal den Holocaust leugnende und antisemitische Inhalte veröffentlicht zu haben. Das teilte die Ermittlungsbehörde am Donnerstag (13.06.) mit.

Naidoo weist Vorwürfe zurück

Naidoo wehrt sich gegen diesen juristischen Schritt: "Die von der Staatsanwaltschaft behaupteten Vorwürfe der Volksverhetzung und Holocaustleugnung sind falsch und werden ausdrücklich bestritten (...)", heißt es in einer Mitteilung von seinen Anwälten.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Sänger mit solch einer Anklage auseinandersetzen muss. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war bereits im Juli 2023 wegen Volksverhetzung in vier Fällen Anklage erhoben worden.

Der Sänger Xavier Naidoo.
Xavier Naidoo wurde bereits zum zweiten Mal angeklagt. (Archiv) Bildrechte: picture alliance / Peter Kneffel/dpa | Peter Kneffel

"Kein ausreichender Tatverdacht"

Naidoos Rechtsanwälte äußerten sich überzeugt, dass das Landgericht Mannheim keine Anklage zulassen und die Eröffnung eines Hauptverfahrens ablehnen werde. Ein Auszug der Begründung:

"Es gibt keinen ausreichenden Tatverdacht für eine Hauptverhandlung. In dem von der Staatsanwaltschaft benannten älteren Verfahren hat das Landgericht deshalb auch nach mehr als 10 Monaten die Anklage bislang nicht zur Hauptverhandlung zugelassen."

Xavier Naidoo
Die Anwälte von Xavier Naidoo sind davon überzeugt, dass es keinen ausreichenden Tatverdacht gibt. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa/Gregor Fischer

Anwälte weisen auf Unschuldsvermutung hin

Weiter schreiben sie, dass Naidoo jegliches antisemitische, rassistische oder fremdenfeindliche Gedankengut ablehne. "Er distanziert sich von jeder Art von Diskriminierung. Dies hat er auch mehrfach öffentlich getan. Zu dieser Haltung und zu diesen Werten steht Herr Xavier Naidoo nach wie vor." Zudem wies Naidoos Rechtsbeistand nachdrücklich auf die Unschuldsvermutung hin.

2022 hatte Naidoo nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein Entschuldigungsvideo veröffentlicht. Er gab damals an, sich jahrelang in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben. "Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue", so der Sänger.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Juni 2024 | 16:15 Uhr

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