In seiner Neujahrsansprache König Harald: So äußert er sich zu Skandal-Enkel Marius
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08. Januar 2025, 08:40 Uhr
2024 war ein turbulentes Jahr für die norwegischen Royals. Zu Beginn des Jahres fiel König Harald krankheitsbedingt für mehrere Wochen aus, auch Kronprinzessin Mette-Marit musste aufgrund ihrer chronischen Lungenkrankheit immer wieder Termine absagen.
Hinzu kam die Hochzeit von Prinzessin Märtha Louise mit dem umstrittenen Schamanen Durek Verrett. Nicht zu vergessen der Skandal um Mette-Marits ältesten Sohn Marius Borg Høiby: Die schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihn bestimmten im vergangenen Jahr immer wieder die Schlagzeilen.
Die Neujahrsansprache von König Harald wurde deshalb in Oslo mit Spannung erwartet. Die große Frage, die sich Volk und Presse gleichermaßen stellten: Würde der Monarch auf den Skandal um seinen Enkelsohn Marius Borg Høiby eingehen?
König Harald spricht offen wie nie
In seiner traditionellen Neujahrsrede zeigt sich der König überraschend emotional, wie der norwegische Sender NRK berichtet.
Der 87-Jährige nennt zwar keine Namen, aber einige seiner Aussagen beziehen sich auf die Familie und die Schwierigkeiten des letzten Jahres:
Für uns in der Familie war dies ein Jahr, in dem wir wirklich auf die Probe gestellt wurden, ein Jahr, in dem uns noch bewusster wurde, worauf es in diesem Leben ankommt.
Weiter sagt er: "Der Kern des Menschseins ist die Tatsache, dass keiner von uns von Schmerz und Not verschont bleibt. Manche trifft es härter als andere. Aber leider entgeht niemand den schlimmen Dingen im Leben. Jeder Einzelne von uns muss Wege finden, da durchzukommen."
Ich bin kein Psychologe, aber das ist es, was ich gelernt habe: Es ist wichtig, Wege zu finden, um mit dem Schwierigen umzugehen, damit wir das bestmögliche Leben mit uns selbst und miteinander führen können.
Harald wolle alle Norweger und Norwegerinnen ermutigen, sich bei Bedarf Hilfe zu suchen und sich gegenseitig zu unterstützen. Dies könne "harte Arbeit sein, aber es ist lebenswichtige Arbeit".
Weiter betont der König in seiner Ansprache, dass im Leben nicht alles perfekt verlaufe und wie wichtig es sei, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Ich denke, wir wären besser dran, wenn wir uns von der Vorstellung verabschieden würden, dass das Leben vorzugsweise einfach und vorzugsweise einigermaßen perfekt sein sollte. Denn so ist es nicht.
Wie geht es mit Marius weiter?
Marius Borg Høiby ist der Stiefsohn von Haralds Sohn, Thronfolger Haakon. Im August war Marius wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung erstmals festgenommen worden. Es folgten unter anderem zwei weitere Festnahmen, mehrere Ermittlungen wegen Vergewaltigung, schließlich eine Woche U-Haft mit anschließendem Entzug.
Die Zukunft von Marius ist ungewiss. Sein Großvater deutet an: "Das Leben kann wehtun. Wir Menschen machen Fehler. Die Dinge entwickeln sich nicht so, wie wir es uns erträumt oder vorgestellt haben. Aber wir versuchen, aus unseren Fehlern zu lernen."
Quellen und weiterführende Links
Brisant
NRK
Reuters
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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 03. Januar 2025 | 17:15 Uhr