Kältebus und Spenden Wie kann man Obdachlosen im Winter helfen?
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29. Januar 2024, 17:32 Uhr
Wenn ein Obdachloser in den kalten Monaten draußen schläft, ist es in Ordnung, ihn zu wecken und nachzufragen, ob derjenige etwas braucht. So können Sie bei Bedarf schnell Hilfe holen.
In vielen Städten sind Kältebusse unterwegs, die die Bedürftigen mit warmen Getränken und Mahlzeiten versorgen. Die Helfer haben auch Decken und Isomatten dabei und kennen weitere Angebote in der Umgebung. Damit die Kältebusse wissen, wo sie gebraucht werden, können die Helfer angerufen werden. Tipp: Speichern Sie dafür die Nummer des Kältebusses Ihrer Stadt in Ihrem Handy.
Telefonnummern von Kältebussen (Auswahl)
- Berlin: 030 690 333 690
- Hamburg: 0151 65 68 33 68
- München: 089 200045930
- Köln: 0176 240 72 312
- Frankfurt: 069 431414
- Stuttgart: 0711 219 54 776
- Leipzig: 01523 3661087
- Dresden: 0157 30966310
Weitere Anlaufstellen finden sie hier.
Sollte eine Person nicht mehr ansprechbar sein oder ein medizinischer Notfall vorliegen, sind nicht mehr die Kältebusse zuständig. Rufen Sie in diesem Fall immer den Notruf unter 112.
Wichtig zu wissen: Braucht jemand offensichtlich Hilfe, liegt reglos oder stark alkoholisiert am Boden, müssen Sie helfen. Sonst riskieren Sie eine Strafe wegen unterlassener Hilfeleistung.
Wohnungslos oder obdachlos?
Als wohnungslos werden alle Menschen bezeichnet, die keinen Mietvertrag haben. Manche von ihnen kommen bei Freunden oder Verwandten unter oder leben dauerhaft in Einrichtungen für Menschen ohne Wohnung.
Obdachlose sind Menschen, die im öffentlichen Raum, also in Parks, U-Bahnhöfen oder Hauseingängen, übernachten oder vorübergehend in Einrichtungen untergebracht sind.
Mit kleinen Spenden helfen
In vielen Städten haben sich sogenannte Gabenzäune etabliert. Dort hängen in Plastiktüten vor Wind und Wetter geschützt Spenden, an denen sich Bedürftige bedienen können. Das wird häufig gebraucht:
- warme Kleidung wie Jacken und Mäntel
- Handschuhe
- Socken
- Unterwäsche
- Schlafsäcke, Decken und Kissen
Tipp: Eine Aufschrift auf der Tüte, etwa "Socken und Unterwäsche, Größe M", vereinfacht die Suche.
Auch Hilfsorganisationen wie Caritas, Diakonie oder das Deutsche Rote Kreuz freuen sich über Spenden und verteilen sie an die Bedürftigen. Fragen Sie vorher am besten nach, was gerade benötigt wird - besonders, wenn es um Kleidung geht. Und: Die Kleidung sollte in so gutem Zustand sein, dass auch Sie sie tragen würden.
Auch ÖPNV-Tickets helfen Obdachlosen
Tickets für Bus und Bahn sind ebenfalls eine gute Idee. Obdachlose können sich bei einer Fahrt aufwärmen und sind im Trockenen. Außerdem sind die Bahnhöfe und Züge oft sicherer, weil sie überwacht werden. Mit einem gültigen Ticket machen sich die Bedürftigen nicht strafbar.
Das gehört in einen Hygienebeutel
Die Heilsarmee empfiehlt außerdem sogenannte "Hygienebeutel". Darin befinden sich wichtige Dinge für den täglichen Bedarf. Sie helfen bei der Hygiene und sorgen damit auch für ein wenig mehr Menschenwürde. In diese Beutel gehört:
- Zahnpasta
- Zahnbürste
- Deoroller
- Duschgel
- Shampoo/Trockenshampoo
- Hygiene-Handgel/Desinfektionsmittel
- Hautcreme
- Lippenpflegestift
- Pflaster/Verbandsrolle
- Taschentücher
- Rasierer/Rasierschaum
Da Obdachlose oft keinen Platz für viel Gepäck haben, reichen schon kleine Reisegrößen aus. Die gibt es in fast jeder Drogerie.
(Dieser Artikel wurde am 01.11.2022 erstmals veröffentlicht.)
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