Einsatzkräfte stehen hinter einem Absperrband.
Ein 32-jähriger Bundeswehrsoldat steht im Verdacht, vier Menschen erschossen zu haben. Bildrechte: picture alliance/dpa/NordwestMedia TV | Kai Moorschlatt

Kind unter den Opfern Vier Tote nach Schüssen in Niedersachsen - Bundeswehrsoldat stellt sich

02. März 2024, 18:23 Uhr

Nach Schüssen in den niedersächsischen Gemeinden Scheeßel und Bothel sind vier Menschen tot aufgefunden worden. Unter den Opfern ist auch ein drei Jahre altes Kind. Der mutmaßliche Täter habe sich gestellt, teilten die Staatsanwaltschaft Verden und die Polizei mit. Ein Auto an einer Kaserne in der Nähe von Rotenburg wurde durchsucht.

Ermittler in Anzügen sind den ganzen Tag vor der Von-Düring-Kaserne in der Nähe von Rotenburg zu sehen. Auf der Straße davor steht ein Auto und wird auf jedes Staubkorn untersucht.

Im Wagen ist ein Molotowcocktail gefunden worden, und im Kofferraum neben einem Bundeswehr-Rucksack liegt Munition. Was der mutmaßliche Täter damit vorhatte, müsse erst noch herausgefunden werden, sagt der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg. Die aktuellen Ermittlungen sollen mit furchtbaren Taten in Zusammenhang stehen.

Die Spurensicherung arbeitet hinter einer Polizeiabsperrung an der Von-Düring-Kaserne.
Die Spurensicherung arbeitet hinter einer Polizeiabsperrung an der Von-Düring-Kaserne in Rotenburg in Niedersachsen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Vier Tote - zwei Tatorte

Ein 32 Jahre alter Bundeswehrsoldat steht im Verdacht, vier Menschen im niedersächsischen Landkreis Rotenburg erschossen zu haben. Unter den am Freitag entdeckten Toten sei auch ein drei Jahre altes Kind.

Es gebe zwei Tatorte, einen in einem Einfamilienhaus in Westervesede in der Gemeinde Scheeßel und einen in Bothel.

In Bothel wurden ein dreijähriges Kind und seine 33 Jahre alte Mutter getötet, wie die Staatsanwaltschaft Verden mitteilte. Die Opfer in Scheeßel waren 55 und 30 Jahre alt.

Ein Absperrband ist vor einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel zu sehen.
Ein Absperrband vor einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel. Bildrechte: picture alliance/dpa | Helen Hoffmann

Motiv bislang unklar - Familientragödie nicht auszuschließen

Der Tatverdächtige stellte sich der Polizei zufolge kurze Zeit nach den tödlichen Schüssen selbst. Der Soldat sei zur Kaserne in der Stadt Rotenburg gefahren. Er habe sein Auto vor der Kaserne geparkt, sei ausgestiegen und habe sich zu Fuß zur Wache begeben.

Die Bundeswehr bestätigte, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Soldaten handelt. Der Verdächtige soll aber nicht Mitglied der Kaserne in Rotenburg sein, so die bisherigen Erkenntnisse der Polizei.

Weitere Angaben, beispielsweise zu den Beziehungen des Verdächtigen zu den Opfern, machte die Staatsanwaltschaft vorerst nicht. Bisher erklärten die Ermittler lediglich, eine Motivlage im familiären Umfeld könne nicht ausgeschlossen werden.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 01. März 2024 | 17:15 Uhr

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