Versicherung E-Bike gestohlen: Rad richtig versichern!
Hauptinhalt
19. Oktober 2023, 15:04 Uhr
Es ist der Albtraum eines jeden E-Bikers: Wo eben noch das Zweirad stand, herrscht gähnende Leere. Und leider ist die Wahrscheinlichkeit, das eigene Rad nach einem Diebstahl zurückzubekommen, sehr gering. Umso wichtiger ist es, sein E-Bike angemessen zu versichern. Doch was ist dabei zu beachten?
Der E-Bike-Markt boomt. Allein im Jahr 2021 wurden laut Zweirad-Industrieverband zwei Millionen E-Bikes verkauft. Und das zu hohen Preisen:
Unter 1.000 Euro ist kaum ein Modell zu haben, für ein besonders gutes Bike kann man schon mal 7.500 bis 10.000 Euro hinlegen. Umso wichtiger ist es, das Gefährt ausreichend gegen Diebstahl zu versichern. Denn E-Bikes sind wegen ihres hohen Preises ein begehrtes Diebesgut.
Zwar wurden laut Polizeistatistik in den letzten Jahren immer weniger Fahrräder geklaut. Die Schadenssummen blieben laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft 2021 aber gleich hoch wie im Vorjahr. Der Trend geht zum Klau teurerer Fahrräder. Unter zehn Prozent aller gestohlenen Fahrräder finden den Weg zurück zu ihrer rechtmäßigen Besitzerin oder ihrem Besitzer.
Was ist eine E-Bike-Versicherung?
Über die Hausratversicherung ist ein E-Bike in der Regel – wie auch ein Fahrrad – gegen Einbruchdiebstahl versichert. Sie greift also dann, wenn das Rad aus dem verschlossenen Keller oder der Garage gestohlen wird. Wenn das E-Bike allerdings außerhalb verschlossener Räume gestohlen wird, hilft der Grundtarif der Hausratversicherung nicht. Man kann diesen Fall aber durch einen höheren Tarif abdecken. Oder eine extra E-Bike-Versicherung abschließen:
Viele Versicherungsunternehmen bieten neben einer Fahrradversicherung auch eine spezielle Versicherung für E-Bikes an. Die deckt auch die teuren Komponenten eines Elektrofahrrads ab, wie Akku und Motor. Außerdem greift sie nicht nur bei Verlust durch Diebstahl, sondern sichert auch gegen Ausfälle der Elektronik oder andere Schäden ab. In den meisten Fällen gilt sie tags wie nachts und kennt keine Beschränkung hinsichtlich des Abstellorts. Oft ist sie auch auf Reisen ins Ausland gültig.
Die wichtigsten Leistungen einer E-Bike-Versicherung
- Diebstahlschutz (auch bei Teildiebstahl)
- Schutz bei Vandalismus
- Hilfe bei Sturz- und Unfallschäden
- Kostenübernahme bei Akku- und Elektronikdefekten
- Ersatz bei Produktionsfehlern und Schäden durch unsachgemäße Handhabung
Ab wann lohnt sich eine E-Bike-Versicherung?
Eine spezielle Fahrradversicherung ist teuer. Laut der Verbraucherzentrale kostet die Versicherung eines 1000 Euro teuren Fahrrads zwischen 95 Euro und 220 Euro im Jahr, je nachdem, was alles mitversichert ist. Sie lohne sich daher nur bei teureren Fahrrädern.
Zunächst sollte überprüft werden, welcher Versicherungstarif zum Wert des eigenen E-Bikes passt. Hier sind vor allem Alter, Wert und Nutzungsbereich des E-Bikes entscheidend. Oft kann man Fahrräder nur bis zu einem bestimmten Kaufpreis versichern. Ist das Modell teurer, kann es dann bei bestimmten Versicherungen nicht versichert werden. Auch die Laufzeit des Versicherungsschutzes ist zu beachten.
Vorsicht: Nicht jeder Schaden ist bei jedem Tarif mitversichert. Man sollte deshalb abklären, ob Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub, Vandalismus, Feuer, Unfall-, Fall- und Sturzschäden, unsachgemäße Handhabung, Feuchtigkeits- und Elektronikschäden, Material-, Produktions- und Konstruktionsfehler abgedeckt sind.
Folgende Unterlagen werden benötigt, wenn man sein E-Bike versichern möchte: Kaufbeleg (auch für zusätzliche Anbauteile) und ein Nachweis über den Besitz eines geeigneten Schlosses. Zum Teil werden auch die Rahmennummer und Fotos des E-Bikes gefordert.
Entscheidende Kriterien für die richtige E-Bike-Versicherung
- Alter und Wert des E-Bikes
- Abdeckung von Unfallschäden etc.
- Mitversicherung von Zubehör und Gepäck
- eventuelle Selbstbeteiligung
- Laufzeit der Versicherung
- Schutz im Ausland
- Schutzbrief mit Pannenservice und Rücktransport
- Ist auch ein gebrauchtes Rad versichert?
- Muss ein bestimmtes Schloss verwendet werden?
- Sinkt der Versicherungsbeitrag, wenn man das Rad bei der Polizei registrieren lässt?
Was tun im Versicherungsfall?
Für die problemlose Abwicklung im Schadensfall sollten Beweise vorliegen: Fotos des Defekts, der Schadensmeldung, des Unfallorts, des zerstörten Schlosses. Auch Unterlagen wie Kaufbelege können notwendig sein. Zudem sollte man beweisen können, dass das gestohlene E-Bike ordnungsgemäß gesichert war. In jedem Fall ist es notwendig, der Polizei den Schaden zu melden und Anzeige zu erstatten. Anschließend sollte man mit der Versicherung Kontakt aufnehmen.
BRISANT/PKS/GDV/Verbraucherzentrale
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 10. März 2023 | 17:15 Uhr