Elektronische Geräte, in denen Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden, liegen 2019 auf einem Tisch.
In vielen elektronischen Geräten stecken Lithium-Ionen-Akkus. Bildrechte: picture alliance/dpa/kyodo | -

E-Zigarette, Handy und Co. Brandgefahr? Das sollten Sie über Lithium-Ionen-Akkus wissen

19. Oktober 2023, 15:04 Uhr

Lithium-Ionen-Akkus stecken in E-Bikes, E-Zigaretten, Handys oder Bohrmaschinen. Sie versorgen Motoren oder Geräte mit Strom. Was Sie zu den Leichtmetall-Akkus wissen müssen und wie Sie reagieren sollten, wenn der Akku Feuer fängt, erklärt BRISANT hier.

Sind Lithium-Ionen-Akkus gefährlich?

Immer wieder machen Unfälle mit Akkus von E-Zigaretten weltweit Schlagzeilen, weil Benutzer dabei ums Leben gekommen sind. 

Lithium-Ionen-Akkus können generell gefährlich sein. Sie enthalten das Metall Lithium, das sehr reaktionsfähig und leicht brennbar ist. Es besteht also immer ein gewisses Brandrisiko, das durch ordnungsgemäßen Betrieb aber minimiert werden kann. Daher am besten die Geräte nicht aufschrauben und modifizieren. Anders ist es bei Produktionsfehlern, die möglicherweise zu einem Brand führen können.

Ein Mann dampft eine E-Zigarette.
Lithium-Ionen-Akkus stecken auch in E-Zigaretten. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Robert F. Bukaty

Wie lagere ich Lithium-Ionen-Akkus am besten?

Lithium-Ionen-Akkus oder Lithium-Ionen-Batterien mögen weder Hitze noch Kälte, da die Batterie-Leistung dadurch verringert wird. Gelagert werden sollten sie bei 10 bis 20 Grad Celsius. Verstauen Sie den Akku in einem trockenen Raum mit Rauchmelder bei einer Akku-Kapazität von 30 bis 60 Prozent, wenn Sie Elektro-Rasenmäher oder E-Bike längere Zeit nicht nutzen - zum Beispiel im Urlaub oder über den Winter.

Oder bewahren Sie den Akku am besten in einer geeigneten, feuerfesten Box oder Tasche auf. Zumindest der Untergrund sollte feuerfest sein. Achten Sie beim Lagern darauf, dass der Akku weder komplett entladen ist noch zu lange am Strom hängt.

Feuerwehreinsatz nach Akkubrand
Das war mal ein E-Bike-Akku, der sich selbst entzündet hatte. Bildrechte: IMAGO / Jonas Walzberg

Wie lade ich Lithium-Ionen-Akkus am besten?

Lassen Sie den Akku beim Laden nicht unbeaufsichtigt. Idealerweise sollte der Akku bei Raumtemperatur geladen werden. Das integrierte Akku-Managementsystem in Verbindung mit dem Ladegerät schützt den Akku während des Ladevorgangs vor Überladung. Es ist daher wichtig, den Akku zusammen mit dem Original-Ladegerät zu kaufen.

Wenn er sehr warm wird und sich aufbläht, kann Explosionsgefahr bestehen. Auch nach einem Unfall mit dem Elektrorad sollten Sie den Akku sicherheitshalber von einem Fachbetrieb überprüfen lassen. Ein mechanischer Defekt kann beim nächsten Aufladen einen Kurzschluss auslösen.

explodierendes Smartphone
Immer wieder explodieren Lithium-Ionen-Akkus. Bildrechte: Colourbox.de

Wie entsorge ich Lithium-Ionen-Akkus?

Batterien und Akkus gehören nicht in die Mülltonne. Berühren sich dort die unterschiedlichen Pole, kann das brandgefährlich werden. Vor allem für die Mitarbeitenden in Müllfahrzeugen oder Sortieranlagen. Denn die Akkus können sich selbst entzünden.

Jedes Geschäft, das Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus verkauft, nimmt sie auch wieder zurück. Auch Wertstoffhöfe oder Schadstoffmobile nehmen die Akkus unentgeltlich an. Das Leichtmetall Lithium kann nämlich recycelt werden. Kleben Sie am besten die Pole vorher mit Klebeband ab.

Wie lösche ich einen Akku-Brand?

Fängt ein Akku trotz aller Vorsicht doch mal Feuer, sollten Sie die Feuerwehr rufen. Bis dahin ist Wasser das Mittel der Wahl. Wasser bringt beim Akku direkt nicht viel, da Lithium auf Wasser schwimmt und in Kontakt mit ihm sogar weiterbrennt. Wasser kann dennoch helfen, da umliegende Gegenstände und Oberflächen so vor einem Übertreten des Feuers geschützt werden.

Effektiv sind spezielle Feuerlöscher für Lithium-Akkus. Sogenannte AVD-Löscher sind mit Gel oder Silikat gefüllt. Die Inhaltsstoffe kühlen bzw. härten sofort aus und entziehen dem Feuer den Sauerstoff. Das ist wichtig, da Akku-Brände immer wieder aufflammen können. Außerdem entstehen giftige Dämpfe.

Ersticken mittels Decken, Sand oder sonstigen Löschmitteln funktioniert nicht, da die chemischen Prozesse gekühlt werden müssen. Der Sauerstoff, den der Verbrennungsprozess benötigt, ist bereits chemisch in den Zellen gebunden. Daher hilft ein Abdecken oder Ersticken des Brandherdes nicht.

Brennender Laptop in einer Unterführun
Auch Akkus von Laptops können in Brand geraten. Bildrechte: IMAGO / Future Image

Das gilt natürlich auch für einen Brand des Handys oder des Akku-Bohrschraubers. Denn auch dort sind Lithium-Ionen-Akkus verbaut.

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
BDE
WDR
SR
lithium-info

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 04. August 2022 | 17:15 Uhr

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