Zwei Menschen fahren Fahrrad im Sommer
Fahrrad und Lifestyle sollten zusammenpassen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wie findet man das perfekte Bike? Bildrechte: Colourbox.de

E-Bike, Rennrad, City Bike und Co. Welches Fahrrad passt zu mir?

19. Oktober 2023, 15:02 Uhr

Fahrradfahren ist gesund, umweltfreundlich und spart Geld. Gerade im Sommer sollte man viel öfter das Auto stehen lassen und sich aufs Rad schwingen. Doch Fahrrad ist nicht gleich Fahrrad.

Sportler, City-Radler oder Freizeit-Flitzer? Welches Rad passt am besten zum eigenen Lebensstil? Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Fahrradtypen und helfen mit nützlichen Entscheidungskriterien bei der Suche nach dem passenden Rad.

Citybike

Ein Citybike ist - wie der Name schon sagt - der ideale Begleiter für den städtischen Alltag. Es ist gemacht für kurze Wegstrecken zwischen Wohnung, Arbeit, Supermarkt, Kita, Fitnessstudio und wo man sonst noch so hin will oder muss.

Das Citybike zeichnet sich durch Komfort, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und vollständige, StVZO-konforme Ausstattung aus. Typisch sind Schutzbleche, Gepäckträger und Ständer.

Für den besonderen Komfort sorgt die Geometrie des Citybikes: Auf einem Citybike sitzt man aufrecht, der Sattel ist meist sehr breit und gepolstert, die Räder breit.

Frau auf Fahrrad
Von der Wohnung zum Arbeitsplatz, in den Supermarkt und wieder zurück: Das Citybike ist perfekt für ein urbanes Leben in der Stadt. Bildrechte: Colourbox.de

Trekkingrad

Trekkingräder unterscheiden sich nur minimal vom Citybike. Sie sind jedoch etwas geländetauglicher und robuster - dafür aber auch nicht ganz so bequem.

Für all diejenigen, die also nicht nur in der Stadt auf Asphalt unterwegs sind, sondern auch längere, sportliche Touren planen, eignet sich ein robusteres Trekkingrad. Denn im Gegensatz zum Citybike kommt so ein Trekkingrad auch mit Schotterwegen oder Waldpfaden zurecht. Es ist quasi der unkomplizierte Allrounder unter den Fahrrädern.

Citybike vs. Trekkingrad: Gemeinsamkeiten

  • alltagstauglich
  • bequem
  • wartungsarm
  • meist mit Schutzblechen, Gepäckträger, Vorderlicht und Rückstrahler ausgestattet
  • durch ihre Ausstattung relativ schwer (16 bis 19 kg)
  • im Straßenverkehr lt. Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) zugelassen 

City Bike vs. Trekkingrad: Unterschiede

  • Citybike ist durch breiten Sattel und breitere Reifen bequemer
  • Trekkingbike ermöglicht Sportlichkeit auch für längere Touren auf unebenen Gelände
  • Trekkingrad: meist Scheiben- statt Felgenbremsen - das macht sie zuverlässiger und besser zu kontrollieren, auch bei Nässe
  • Trekkingräder haben meist Kettenschaltung (20 bis 30 Gänge)


Für wirklich anspruchsvolles Gelände sind Trekkingräder dann aber doch nichts. Oft fehlt ihnen dafür eine ausreichende Dämpfung durch Federgabeln. Wer also im wahren Wortsinn über Stock und Stein fahren möchte, sollte über ein Mountainbike nachdenken.

Ein junger Mann fährt mit dem Fahrrad.
Der Allrounder unter den Fahrrädern: das Trekkingbike. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Monique Wüstenhagen

Mountainbike

Im Gegensatz zu einem Trekkingrad kann man fast überall mit einem Mountainbike fahren, besonders aber abseits geteerter Straßen, zum Beispiel auf Forstwegen, Schotterstraßen, und und und.

Dank besonders breiter Reifen haben Mountainbikes einen sehr guten Grip. Das Fahren auf unebenem Gelände fühlt sich dadurch sicherer an. Auch die Sitzposition unterscheidet sich stark zum Trekking- oder Citybike: Bei letzteren beiden sitzt man in der Regel aufrecht, was bequem und gut für den täglichen Gebrauch ist. Ein Mountainbike hat eine viel dynamischere und nach vorne geneigte Sitzposition, die für den Einsatz im Gelände ausgelegt ist.

Bei Mountainbikes werden - ähnlich wie bei den meisten Trekkingrädern - ausschließlich Scheibenbremsen verbaut. So hat man das Rad auch bei Aquaplaning gut im Griff.

Trekkingrad vs. Mountainbike: Unterschiede

  • Mountainbikes sind puristisch: überflüssige Anbauteile wie Schutzbleche, fest installierte Beleuchtung oder Gepäckträger werden weggelassen
  • Mountainbikes haben breitere Reifen, das verleiht Stabilität, man hat das Rad besser unter Kontrolle. Die breiten Reifen führen aber auch zu einem höheren Rollwiderstand auf Asphalt
  • Mountainbike: Sportliche Sitzposition, nicht so aufrecht wie beim Trekkingbike
  • Mountainbike verfügt in der Regel mindestens über eine gefederte Gabel, die für mehr Stabilität und Komfort sorgt.

Ein Mann fährt Mountainbike
Ob Waldwege, Berge, Täler, Stock und Stein: Mit dem richtigen Mountainbike kann man fast jedes Hinderniss überwinden. Bildrechte: Colourbox.de

Rennrad

Rennräder sind nicht darauf ausgelegt, einfach und unkompliziert von A nach B zu kommen. Sie sind wirklich ausschließlich für die sportliche Nutzung, Ausdauertraining und hohe Geschwindigkeiten gedacht.

Ein wesentliches Merkmal von Rennrädern ist deshalb das geringe Gesamtgewicht. Meist kommen Materialien wie Aluminium und Carbon zum Einsatz.

Rennräder sind für Straßen und Aspahlt gemacht, weniger fürs Gelände. Sie sind deswegen nicht so robust und belastbar wie Mountainbikes. Da das Rennrad in der Regel auf der Straße bewegt wird, ist die Bereifung auf niedriges Gewicht und wenig Rollwiderstand ausgelegt. Die Reifen sind deswegen viel schmaler.

Mountainbike vs. Rennrad: Unterschiede

  • Mountainbikes haben breite Reifen, das verleiht Stabilität, man hat das Rad besser unter Kontrolle. Rennräder haben schmale Reifen, sind weniger schwer und schneller.
  • Mountainbikes sind im Gegensatz zu Rennrädern echte Schwergewichte, was sie aber robuster macht.
  • Durch ihre Wendigkeit sind Rennräder optimal steuerbar.
  • Mountainbikes sind wartungsintensiver als Rennräder. Federung und Reifen müssen häufiger kontrolliert und ausgebessert werden.
  • Das Fahren mit Rennrädern ist bei Nässe und Kälte gefährlicher.

Ein Rennrad-Fahrer an einer Steigung.
Rennräder sind perfekt fürs Training, allerdings nichts für den Alltag. Bildrechte: Colourbox.de

BMX-Räder

BMX-Räder zählen zu den eher exotischen Fahrradmodellen und werden vor allem für waghalsige Stunts genutzt. Obwohl es einen Sattel gibt, werden BMX-Fahrräder nahezu ausschließlich im Stehen gefahren.

BMX-Räder haben meist kleine, breite Räder, einen kleinen und stabilen Rahmen und einen hohen Lenker. BMX-Räder haben keine Gangschaltung und keine Federung. Manchmal haben sie sogar keine Bremsen, das ist aber gefährlich.

Ein Sportler springt auf einem BMX Rad
BMX-Räder sind perfekt für Kunststücke, weniger aber für den Alltag. Bildrechte: Colourbox.de

E-Bike

Viele Jahre waren normale City- oder Trekkingbikes überaus beliebt. Doch inzwischen zeichnet sich ganz klar ein neuer Trend ab: das E-Bike. Die Räder mit einer elektronischen Antriebsunterstützung werden immer beliebter.

Elektroräder werden mittels eines elektrischen Motors angetrieben und verstärken so die Tretkraft des Fahrers um die bis zu 1,5-fache Leistung. Gerade lange Strecken kann man so ganz entspannt meistern. Wer also nicht mehr ganz so mobil ist oder weniger Ausdauer besitzt, das Fahrradfahren aber nicht aufgeben möchte, kann auf das E-Bike zurückgreifen.

Mittlerweile gibt es sogar viele verschiedene Ausführungen - vom elektrischen City- oder Trekkingbike, bis hin zum Rennrad oder Mountainbike.

Doch billig sind E-Bikes nicht. Hinzu kommt, dass E-Bikes mehr Pflege benötigen und Reparaturen teurer werden können.

Ein grünes E-Bike steht auf einem Bürgersteig in Paris.
Für ein E-Bike muss man viel hinblättern. Ein Kauf sollte also gut überlegt sein. Bildrechte: Colourbox.de

Klapprad

Quadratisch, praktisch, gut? Fast: Klappräder, oder häufig auch Falträder genannt, zeichnen sich, neben kleinen Rädern und leichten Materialien, durch einen Faltmechanismus am Hauptgelenk aus. So kann man sie - wie der Name schon verrät - ganz einfach zu einer handlichen Größe zusammenklappen. Besonders beliebt sind sie deswegen bei Pendlern und Menschen, die in Städten leben.

Durch die kleineren Räder und das geringe Gewicht, sind Klappräder besonders wendig, außerdem funktioniert das Beschleunigen im Vergleich zum klassischen Fahrrad oftmals schneller. Das kommt Fahrern im dichten Straßenverkehr oft zu Gute.

Allerdings sollte beachtet werden, dass sich das Fahrgefühl im Vergleich zu anderen Bikes enorm unterscheidet. Man muss sich erst an die kleineren Räder und die meist etwas längere Lenkstange gewöhnen.

Eine Frau traegt ein zusammengeklapptes Faltrad in einen Hauseingang.
Klappräder sind praktisch, aber eher weniger für Freizeitaktivitäten geeignet. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 12. Juli 2023 | 17:15 Uhr

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