Jemand hält ein Smartphone in die Kamera, auf dem ein Deutschlandticket angezeigt wird. Im Hintergrund fährt ein Zug in den Bahnhof ein.
Für 49 Euro pro Monat alle ÖPNV-Angebote nutzen - damit ist 2025 Schluss. Bildrechte: IMAGO / Rolf Poss

Preis wird steigen So viel kostet das Deutschlandticket ab 2025

23. September 2024, 18:36 Uhr

Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an teurer werden. Der Preis für das Ticket steigt am 1. Januar 2025 um 9 Euro - auf dann 58 Euro pro Monat.

Der neue Preis wird auch die Basis für vergünstigte Angebote etwa für Studenten-Tickets, Schüler-Tickets oder Sozial- und Job-Tickets sein. Das heißt, auch diese Angebote werden sich ab Januar fast überall ähnlich verteuern. Wie viel teurer die Tickets dann werden, müssen die Bundesländer einzeln festlegen.

Die 5 wichtigsten Tipps, Fakten und Fragen zum Deutschland-Ticket:

1. Pendeln Sie regelmäßig zur Arbeit? Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach dem Jobticket!

Rund die Hälfte aller 13 Millionen Deutschlandticket-Nutzer pendelt laut der Deutschen Bahn zur Schule, zur Uni oder zum Arbeitsplatz.

Das rechnet sich, denn viele Arbeitgeber bieten das Ticket für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als ermäßigtes Jobticket an. Für manche gibt es sogar noch eine Extra-Vergünstigung: Geben Firmen den Mitarbeitern mindestens 25 Prozent Nachlass auf das Abo, gibt der Bund weitere fünf Prozent hinzu.

Damit lässt sich für viele das Ticket bereits für 34,30 Euro pro Monat nutzen statt bisher für 49 Euro - da lohnt sich das Nachfragen beim Arbeitgeber. Einige Betriebe schenken ihren Beschäftigten das Deutschlandticket sogar.

Eine Person hält ein Deutschlandticket in die Kamera.
Für viele Arbeitnehmer lohnt sich die Frage nach der Jobticket-Variante des Deutschlandtickets. Bildrechte: IMAGO / Panama Pictures

2. Wer es hat, bleibt dabei - mit Einschränkungen

Das Deutschlandticket-Abo ist monatlich kündbar - das machen die meisten Nutzenden allerdings nicht: Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) nutzt das Ticket im Abo ununterbrochen seit Beginn, knapp jeder Dritte für mindestens acht Monate, ergaben Umfragen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Allerdings gibt es auch Kritik: "Schwierigkeiten bei Kauf und Kündigung des Abos sind zu einem Dauerärgernis geworden", beklagt Ramona Pop von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Viele Verbraucherbeschwerden drehen sich demnach um mangelnde Erreichbarkeit des Kundenservices und unzuverlässige technische Prozesse, die in einigen Fällen zu Doppelbuchungen des Tickets führten.

3. Was bringt das Deutschlandticket dem ÖPNV wirklich?

Viele Zugfahrer merken es deutlich: Es ist voller geworden in der Bahn - besonders auf touristisch beliebten Strecken wie von Berlin in Richtung Ostsee, von München in die Berge oder von Hamburg an die Nordsee.

Landschaftsaufnahme mit einem Zug, der durchs Bild fährt.
Das ÖPNV-Angebot im ländlichen Raum reicht aktuell nicht aus. Bildrechte: IMAGO / Arnulf Hettrich

Zwar soll das Sitzplatzangebot im Regionalverkehr ausgeweitet werden. Doch der Angebotsausbau kostet die Länder und Verbünde viel Geld und hat mit der gestiegenen Nachfrage bisher nicht mithalten können, so Evelyn Palla aus dem Bahn-Vorstand. 

Viele Menschen drängen in einen Nahverkehrszug auf einem Bahnhof.
Oft ist es in den Regionalzügen jetzt sehr voll. Der Grund: das Deutschlandticket Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

 4. Weniger "Umsteiger" als erhofft - noch!

Rund 16 Prozent der Deutschlandticket-Nutzer steigen tatsächlich seltener ins Auto, seit sie das Abo haben, zeigen VDV-Umfragen.

Allerdings reicht das noch nicht allen: Was es brauche, seien viel mehr Neukundinnen und Neukunden, damit es auf die Klimaziele einzahle, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Jemand hält ein Smartphone in die Kamera, auf dem ein Deutschlandticket angezeigt wird. Im Hintergrund fährt ein Zug in den Bahnhof ein.
Das Deutschlandticket auf dem Smartphone mit der DB App - für einige Menschen ein Problem, so die Kritik. Bildrechte: IMAGO / Rolf Poss

Der Sozialverband VdK kritisiert zudem, dass längst nicht alle Menschen das Angebot nutzen könnten. "Das trifft etwa auf Personen zu, die kein Smartphone besitzen. Denn einzelne Verkehrsverbünde bieten das Ticket nur in digitaler Form an", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. September 2024 | 17:15 Uhr

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