Drei Bundesländer sind nicht dabei Blitzermarathon – wo Sie diese Woche besonders aufpassen müssen
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06. August 2024, 09:37 Uhr
Seit Montag läuft die zweite Speedweek 2024. Die Aktion zur Verkehrssicherheit findet die ganze Woche (vom 05. bis 11. August) europaweit und in vielen deutschen Bundesländern statt. Wir verraten, wo Autofahrer besonders aufpassen müssen, wo es in dieser Woche bis Sonntag Schwerpunkte gibt, welche Bundesländer gar nicht dabei sind – und welche viel kontrollieren!
Es wird wieder geblitzt: Seit Montag (05.08.) müssen sich Autofahrer in Deutschland auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen mit ziemlich teuren Fotos einstellen. Bis Sonntag (11.05.) soll die "Speedweek" laut ADAC dauern.
Ziel der Kontrollwoche sei die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer für die Gefahren des Straßenverkehrs, sagt ein Sprecher des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen. Denn zu schnelles Fahren ist eine häufige Unfallursache. Organisiert wird diese Aktion vom Netzwerk der europäischen Verkehrspolizeien Roadpol.
Wo und wann sollten Autofahrer besonders aufpassen?
Insgesamt gilt für alle Autofahrer: Besonders auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit Gefährdungslage müssen Sie auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen achten. Besonders an Schulen und Kitas, wo heute die Schule wieder losgeht, will die Polizei verstärkt kontrollieren.
In der Aktionswoche sind nach Angaben des Innenministeriums Schwerpunktaktionen geplant. Besonderes Augenmerk legen die Beamten der Landespolizei dabei auf Ablenkung im Straßenverkehr, zu hohe Geschwindigkeiten oder technische Mängel an Fahrzeugen.
Einen speziellen Blitzer-Tag, wie bei einer ähnlichen Aktion im April, soll es laut ADAC aber nicht geben. Die Kontrollen seien "mit relativ gleichförmiger Intensität über die gesamte Woche verteilt".
Bayern, Bremen und das Saarland machen nach vorläufigen ADAC-Angaben bei der Aktion nicht mit.
Wann wird wo geblitzt? Hier finden Sie alle Bundesländer in der Übersicht:
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es in dieser Woche verstärkte Geschwindigkeitskontrollen.
Dabei sollen die Blitzer auch an Straßen zum Einsatz kommen, die sonst selten kontrolliert werden.
Bayern
Bayern nimmt laut ADAC nicht am Blitzermarathon teil.
Berlin
Berlin ist hingegen dabei.
Brandenburg
Laut einem Sprecher der Polizei Brandenburg werden die Beamten verstärkt auf "Straßen mit Allee-Charakter" kontrollieren. Ansonsten gebe es keine örtlichen Schwerpunkte. Autofahrer in Brandenburg müssen also überall mit Blitzern rechnen.
Dazu kommt, dass nicht nur die Geschwindigkeit unter die Lupe genommen wird, sondern auch Verkehrsdelikte wie beispielsweise ordnungsgemäße Beleuchtung und Beladung kontrolliert werden.
Einen kleinen Vorgeschmack gab´s schon Sonntagabend (04.08.) auf der L93 bei Brandenburg an der Havel. Zahlreiche Temposünder gingen der Polizei ins Netz. Der schnellste von ihnen fuhr mit 123 km/h statt der erlaubten 70 über die Landstraße.
Bremen
Die Bremer Polizei macht bei der Aktion nicht mit. Ein Sprecher sagte auf Nachfrage des Regionalmagazins buten un binnen, dass es "organisatorische Gründe" habe. Stattdessen solle es wie gewohnt gezielte Kontrollen im Stadtgebiet geben.
Hamburg
Hamburg wird an der Aktionswoche vom 5.-11. August teilnehmen.
Mecklenburg-Vorpommern
Von Montag an nimmt auch die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der eigenen monatlichen Kampagne "Fahren.Ankommen.Leben" an der Kontrollwoche für mehr Sicherheit auf den Straßen teil.
"Zu schnelles Fahren ist noch immer eine der Hauptunfallursachen auf den Straßen von Mecklenburg-Vorpommern", so Innenminister Christian Pegel.
Niedersachsen
Autofahrer in Niedersachsen müssen sich bis zum Wochenende auf mehr Geschwindigkeitskontrollen einstellen - vor allem an Schulen, da auch hier in dieser Woche die Schule wieder beginnt.
Nordrhein-Westfalen
Auch Autofahrer auf Nordrhein-Westfalens Straßen müssen sich auf mehr Geschwindigkeitskontrollen in dieser Woche einstellen, wie das NRW-Innenministerium mitteilt.
Wie viele Beamte mit Laserpistolen oder mit Technik im Einsatz sind, sei dabei den jeweiligen Polizeibehörden überlassen.
Ausgerechnet der Kreis Kleve mit den in NRW höchsten Unfallzahlen wird aber nicht mitmachen: Zu wenig Personal, heißt es aus der Pressestelle.
Rheinland-Pfalz
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz bestätigte, in dieser Woche intensiv die Geschwingkeit der Autofahrer zu messen.
Saarland
Das Saarland verzichtet auf eine Teilnahme an der aktuellen Aktionswoche.
Sachsen
Weil ab dieser Woche die Schule wieder losgeht, muss laut ADAC unabhängig von der "Blitzerwoche" in Sachsen mit verstärkten Geschwindigkeitskontrollen gerechnet werden. In Chemnitz kontrolliert die Polizei besonders da, wo Eltern ihre Kinder vor den Schulen aus dem Auto lassen, so eine Sprecherin.
Sachsen-Anhalt
Gleiches gilt für Sachsen-Anhalt. Mit dem Schulanfang gibt es verstärkte Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen.
Schleswig-Holstein
Die Polizei in Schleswig-Holstein setzt Videofahrzeuge und Geschwindigkeitsmessanlagen ein, um unter anderem Strecken entlang von Baustellen zu überwachen.
"Das Ziel der Kontrollen ist es, die Unfallursachen überhöhte Geschwindigkeit und aggressives Verhalten im Straßenverkehr wirksam zu bekämpfen", sagt ein Sprecher des Landespolizeiamts Kiel der Deutschen Presse-Agentur.
Thüringen
Laut ADAC macht auch das Bundesland Thüringen bei der Speedweek vom 5.-11. August mit.
Kritik am Blitzermarathon - Aktion sinnvoll oder nicht?
Aktionen und Schwerpunkttage wie der Blitzermarathon leisten nach Ansicht des ADAC einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, da sie den Autofahrern die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und entsprechend sensibilisieren können. 8.627 Geschwindigkeitssünder hat die Bayerische Polizei beim letzten Blitzermarathon allein innerhalb von 24 Stunden erwischt.
Aber es gibt auch Kritik am Blitzermarathon:
Autofahrer passen ihre Geschwindigkeit für den nächsten Blitzmarathon an, aber nicht generell.
Einen Nutzen über den Aktionstag hinaus sieht er nicht. Auch aus einzelnen Bundesländern kam Kritik, so aus Berlin.
Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei äußert sich dagegen eher positiv: Der Aufwand sei durchaus gerechtfertigt, sagt er. Wenn am Tag des Blitzermarathons über das Thema gesprochen werde und es so in die Köpfe komme, dann sei das ein guter Tag für die Verkehrssicherheit.
Allerdings dürfe man nicht alle Ressourcen an diesem einen Tag verbrauchen, denn eigentlich brauche es das ganze Jahr über mehr Kontrollen. Wenn die Verkehrsteilnehmer wüssten, dass sie nicht erwischt würden, leide die Disziplin.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. August 2024 | 17:15 Uhr