Wichtige Hilfe Mobbing in der Schule - So können Sie Kindern und Jugendlichen helfen
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30. September 2024, 17:55 Uhr
Gewalt, Ausgrenzung, Bloßstellen, Diffamierung: Die typischen Mobbing-Methoden finden auch in der Schule unter Kindern und Jugendlichen gnadenlose Anwendung. Wir erklären, wie sich Mobbing bei Schülern erkennen lässt und was Eltern und Lehrer tun können.
Inhalt des Artikels:
Zum Thema Mobbing an deutschen Schulen gibt es immer wieder besorgniserregende Zahlen: Laut der Plattform Statista wurden im Jahr 2022 mehr als zwölf Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler häufig an ihrer Schule gemobbt. Ein Großteil davon auf psychischer Ebene, aber sechs Prozent berichteten auch von Mobbing mit körperlicher Gewalt.
Mobbing erkennen
Wie erkennt man, dass Schüler gemobbt werden? Kinder im Schulalter suchen die Schuld oft bei sich selbst und gehen selten mit ihren Sorgen auf Lehrer oder Eltern zu. Psychologen haben hierzu verschiedene Handlungsmuster von Opfern identifiziert, die einzeln, aber auch zusammen auftreten können, um mögliche Mobbing-Fälle zu erkennen.
Erste Anzeichen von Mobbing können sein: Die Schülerin oder der Schüler...
- möchte nicht mehr zur Schule gehen.
- täuscht Erkrankungen vor.
- möchte wieder bis zur Schule gebracht werden.
- zieht sich zurück von Eltern und Freunden.
- beginnt plötzlich zu stottern.
- bekommt Albträume.
Was kann man gegen Mobbing tun?
Sind Anzeichen für Mobbing erkannt, gilt es für Eltern aber auch Lehrer und Mitschüler zu handeln.
Eltern
Zunächst sollten sich Eltern die Zeit nehmen, um mit ihren Kindern über den Schultag zu sprechen. Auch wenn Kinder im Allgemeinen nicht gern und viel darüber reden, ist dies für das Kind eine Möglichkeit, Probleme anzusprechen. Redet das Kind aus Scham oder Angst nicht und vermuten die Eltern, dass etwas nicht stimmt, ist der erste Weg der zum Klassenlehrer oder zur Klassenlehrerin. Er oder sie kennt das Kind und sein Arbeits- und Sozialverhalten am besten. Zusätzlich sollte auch die Schulleitung einbezogen werden. Auch Schulpsychologen können helfen.
Lehrer
Das Verhalten der Lehrer hat laut Experten großen Einfluss dafür, ob es an Schulen Nährboden für Mobbing gibt. Auch die Verfügbarkeit von Mediatoren bzw. Sozialarbeitern und Schulpsychologen spielt eine entscheidende Rolle. Leider wird laut Experten das Problem häufig seitens der Lehrer nicht erkannt und das Opfer als "zu sensibel" eingeschätzt. Da oft gruppendynamische Aspekte innerhalb der Klasse eine Rolle spielen, müssen Lehrer besonders sensibel mit "dem Neuen in der Klasse" oder auch bei einer neu zusammengewürfelten Klasse umgehen. In Zusammenarbeit mit Präventionsstellen der Polizei oder Anti-Mobbing-Trainern können Lehrer gemeinsam mit der Klasse erlernen, wie man sich gegen Mobbing wehrt. Dabei hilft es nicht zu sagen: "Wehr' Dich, wenn Dich jemand ärgert". Können sich Schüler selbstbewusst und schlagfertig wehren, kommt es oft erst gar nicht zu weiteren Mobbing-Angriffen. Den Tätern fehlt die nötige Opferhaltung. Doch das muss trainiert werden.
Mitschüler
Mitschüler sollten den Mut haben und Sozialarbeiter oder Lehrer auf ein Mobbing-Problem in ihrem Umfeld ansprechen. Denn ist das Opfer nicht allein den Repressalien des Täters ausgesetzt, ist schon viel getan. Mobbing-Opfer schämen sich meist und können diesen Schritt nicht selbst tun.
Apps gegen Mobbing
Um Betroffenen zu helfen, gründete sich bereits im Jahr 2006 die Initiative "Schüler gegen Mobbing", deren Portal bis heute Aufklärung und Informationen bietet. In einem EU-Projekt entwickelten Jugendliche für Jugendliche die App "Cyber-Mobbing Leichte Hilfe". Sie soll den Jugendlichen zeigen, wie man gegen Cyber-Mobbing ganz konkret vorgehen kann. Auch das Hilfe-Portal "Exclamo" greift die Thematik auf und soll Opfern die Möglichkeit geben, Taten anonym zu melden.
Antworten auf wichtige Mobbing-Fragen
Um wichtige Fragen zum Thema Mobbing zu beantworten haben Psychologen der Universität München aus ihren Forschungen einen großen Fragen-Katalog erarbeitet, der sich vor allem an Eltern und Lehrer richtet. Angefangen bei "Wo endet die Rauferei und wo fängt Mobbing an?" über die Frage "Sollen Eltern Kontakt zu den Tätern aufnehmen?" bis zu rechtlichen Fragen wie "Was tun, wenn sich nichts ändert?"
Hinweis Dieser Artikel wurde erstmals am 22.10.19 veröffentlicht und am 30.09.24 aktualisiert.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. September 2024 | 17:15 Uhr