Hand voll Blaubeeren
Heidelbeeren sind wahre Gesundheits-Booster und wachsen sogar vor der Haustür. Bildrechte: IMAGO / Cavan Images

Gesund und günstig Walnüsse statt Avocado: Warum Superfood aus der Heimat besser ist

26. August 2024, 18:45 Uhr

Beate Maschke-Spittler
Bildrechte: Raphaela Fietta

Chiasamen, Avocado, Quinoa - wer sich gesund ernähren will, kommt an diesen sogenannten Superfoods kaum vorbei. Mit ihren gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen liegen sie im Trend - doch zunehmend bekommen sie Konkurrenz durch heimische "Klassiker", deren Vorteile oft sogar überwiegen!

Superfood aus der Heimat: schont die Umwelt und ist gut für den Geldbeutel

Es gibt zahlreiche Nahrungsmittel aus unserer Nähe, die genauso gesund sind, mit wertvollen Nährstoffen überzeugen und vor allem nachhaltiger sind, da keine langen Transportwege zurückgelegt werden müssen.

Mitunter übertrumpfen die Lebensmittel aus der Heimat sogar die trendigen Superfoods in Sachen Nährstoffe! So enthält die Schwarze Johannisbeere rund zehnmal mehr Vitamin C als die trendige Goji-Beere, die extra aus China anreisen muss.

Dass die Produkte von nebenan meist preiswerter sind als ihre exotischen Kollegen, ist ebenfalls ein überzeugendes Argument.

Besser als Avocado, Chia und Co.? Unsere Top-Alternativen:

Avocado-Toast
Avocado? Klar, ist lecker. Die Walnuss überzeugt aber mindestens ebenso! Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Heimvorteil: Walnüsse statt Avocado

Tja, liebe Avocados - in Sachen ungesättigte Fettsäuren seid ihr zwar spitze, doch Walnüsse haben einen sogar noch höheren Gehalt: In 100 Gramm stecken 7,5 Gramm der besonders gesunden Alpha-Linolensäure - ungeschlagen!

Auch Vitamine und Mineralstoffe hat die Walnuss reichlich zu bieten: Der hohe Kaliumgehalt unterstützt Muskeln und Nerven. Was die Walnüsse außerdem attraktiv macht: Sie können in unseren Breiten gut wachsen und halten sich länger als die schnell verfaulten und weit gereisten Avocados.

Leinsamen mit Holzlöffel
Wer geschrotete Leinsamen in Müsli oder Porridge mischt, tut Darm, Haut und Cholesterinspiegel viel gutes. Bildrechte: IMAGO / CHROMORANGE

Klassiker: Leinsamen statt Chiasamen

Chiasamen kommen vorrangig aus Süd- und Mittelamerika und punkten mit reichlich Omega-3-Fettsäuren, viel hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen und Antioxidantien.

Kein Problem für "unseren" Leinsamen, denn er hat einen ähnlich hohen Proteingehalt und kann mit einem beeindruckenden Anteil an Alpha-Linolensäure überzeugen: Sie wirkt entzündungshemmend, schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und verbessert den Fett- und Cholesterinstoffwechsel!

Kauft man den Leinsamen zudem noch geschrotet, kann er mit vielen Ballaststoffen in Müsli oder Joghurt mindestens ebenso gut für eine verbesserte Verdauung sorgen wie die exotischen Chiasamen.

Tibetan goji Beeren liegen auf einem Tisch.
Goji-Beeren müssen weit reisen, um auf unserem Esstisch zu landen. Die Alternative? Sanddorn, Schwarze Johannisbeere oder Heidelbeere! Bildrechte: IMAGO/Design Pics

Vitamin-Power: Sanddorn, Johannisbeere und Heidelbeere statt Goji-Beeren und Acai-Beeren

Die kleinen roten Goji-Beeren werden gern als Wunderfrüchte bezeichnet, da sie zahlreiche Vitamine (besonders Vitamin C) enthalten sowie viel Eisen und Spurenelemente.

Doch in Sachen Vitamin C heißt es 1:0 für die heimischen Beeren! Schwarze Johannisbeeren und auch Sanddorn können die Goji-Beere, die aus China importiert wird und zumeist nur getrocknet erhältlich ist, locker toppen: Mit etwa 450 bis 1.000 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Frucht übertrifft Sanddorn fast alle Frucht-Kollegen locker.

Sanddorn Tee
Sanddorn ist sauer - aber ein wahrer Schatz für die Gesundheit! Bildrechte: IMAGO / Panthermedia


Zusatz-Vorteil: Sanddorn und Johannisbeere enthalten sehr viel weniger Zucker als die süße Goji-Beere. Superheldin Heidelbeere: Neben ihrem ebenfalls guten Vitamin-C-Gehalt kann die Blaubeere mit Anthocyanen punkten, die - je nach Sorte - weit an der Goji-Beere vorbeiziehen: Bis zu 20-fach höher ist ihr Gehalt an dem Pflanzenfarbstoff, der Entzündungen bekämpfen kann!

Auch die trendige Acai-Beere sieht gegen die Heidelbeere blass aus - nicht nur bei den Anthocyanen, sondern auch in Sachen Eisengehalt.

Zarte Haferflocken mit einem Holzlöffel
Hafer kann die Cholesterinwerte leicht senken. Auch Magnesium, Eisen sowie die Vitamine B1 und B6 sind enthalten. Bildrechte: IMAGO / Design Pics

Allround-Power: Hirse und Hafer statt Quinoa

Glutenfrei, viele Proteine und eine Menge Eisen: Kein Wunder, dass Quinoa aus der südamerikanischen Andenregion als Getreide-Ersatz gern genutzt wird. Gibt es auch hier Nahrungsmittel mit Heimvorteil, die ebenso gesund sind?

Gibt es: Hirse verfügt über wertvolles Protein und reichlich Eisen - glutenfrei ist sie außerdem! Sie wächst zudem in Europa, unter anderem in Deutschland.

Das Allround-Getreide Hafer ist ebenfalls eine tolle Alternative und mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen für Haut und Darm gesegnet!

Ein leerer weißer Teller und Besteck auf einem rot-weiß karrierten Tischtuch. 11 min
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11 min

MDR KULTUR - Das Radio Mi 13.07.2022 13:49Uhr 10:37 min

https://www.mdr.de/wissen/planetarische-diaet-zukunftsspeisen-superfood-sachsen-anhalt100.html

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 12. Juni 2024 | 16:15 Uhr

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