Mit dem Song "The code" ESC-Sieg für die Schweiz: Das steckt hinter dem Erfolg von Nemo
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13. Mai 2024, 17:52 Uhr
Es war ein knapper Sieg, aber es war ein Sieg: Nemo hat mit dem Song "The code" den ESC 2024 für die Schweiz gewonnen. Ein Erfolg, den viele vorausgesehen haben, schließlich hatte Nemo schon vorher eindrücklich bewiesen, dass aus der Schweiz richtig gute Musik kommen kann.
Musikkarriere schon mit 13 Jahren
Die Karriere von Nemo startete schon im Alter von 13 Jahren. Mit dem Musical "Ich war noch niemals in New York" trat Nemo erstmals vor Publikum auf. Hier entdeckte das heute 24-jährige Talent die Liebe zur Musik und die große Bühne. Beim Musical sollte es jedoch nicht bleiben...
Mit Rap zum großen Durchbruch
Mit gerade einmal 16 Jahren hatte Nemo dann beim Live-Rap-Battle "Virus Bounce Cypher 2016" vom SRF den großen Durchbruch. Seitdem ging es schnell bergauf.
Das Gesangstalent veröffentlichte mehrere EPs von denen es auch einige Songs in die Schweizer Single Hitparade schafften. Es folgten eine Auszeichnung von SRF 3 als bestes Talent des Jahres 2017 und vier Preise bei den Swiss Music Awards.
Nemo beginnt für andere Künstler und Künstlerinnen zu schreiben, veröffentlicht englischsprachige Songs und zieht 2021 nach Berlin.
Outing als non-binär
2023 outet sich Nemo als non-binär, fühlt sich also weder als Mann noch als Frau. Seither bleiben auch Hass-Kommentare nicht aus. Die machen Nemo oft sehr zu schaffen:
Mir geht es heute nicht so gut. Es ist nicht immer einfach, stark zu bleiben und über transphobe oder andere hässliche Kommentare hinwegzusehen. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie jemand sich die Mühe machen kann, so etwas Gehässiges zu schreiben.
Nach dem ESC-Triumph: Einsatz für Non-Binäre
Spannend wird nun, wie Nemo möglicherweise auch außerhalb der ESC-Szene für Schlagzeilen Sorgen wird. Der Triumph von Malmö soll nun helfen, die Anliegen non-binärer Personen in der Schweiz voranzubringen.
"Ich setze mich ganz klar für einen dritten Geschlechtseintrag ein", sagte Nemo im ersten Interview nach der Rückkehr in die Schweiz. Das müsse so schnell wie möglich geschehen.
Vorbild dafür könnte Deutschland sein, denn hierzulande ist es seit 2018 möglich, beim Eintrag ins Personenstandsregister neben "männlich" und "weiblich" auch "divers" oder "ohne" zu wählen.
Der Schweizer Justizminister Beat Jans lud Nemo bereits zum Gespräch ein. "Lass uns bald zusammenkommen und über queere Rechte sprechen", schrieb Jans an Nemo.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Mai 2024 | 17:15 Uhr