Jimmy Carter, Ex Präsident der USA. 1 min
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Vom Erdnussfarmer zum Präsidenten Ex-US-Präsident Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren gestorben

30. Dezember 2024, 19:02 Uhr

In den USA stehen die Flaggen auf Halbmast - der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren gestorben.

Der Erdnussfarmer aus Georgia

Jimmy Carter, der eigentlich James Earl heißt, wuchs in Plains, Georgia, zwischen Erdnuss-Plantagen auf. Auf der 360 Hektar großen Farm seiner Eltern arbeitete er schon als kleiner Junge und verkaufte gekochte Erdnüsse. Nach einem Abstecher zur Marine kehrte er 1953 nach dem Tod seines Vater auf die Farm zurück und erweiterte das Familienunternehmen um Saatgutproduktion und einen Landhandel.

Nachdem Jimmy Carter 1976 von den Amerikanern zum 39. Präsidenten der USA gewählt wurde, übertrug er das landwirtschaftliche Unternehmen an einen Treuhänder, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Nach seiner Niederlage gegen Ronald Reagan bei der nächsten Wahl 1980 gab er den familiären Landbetrieb trotzdem auf und kehrte nicht zur Landwirtschaft zurück.

Jimmy Carter
1976 wurde Jimmy Carter zum 39. Präsidenten der USA gewählt. Bildrechte: IMAGO / Newscom World

Bis das der Tod uns scheidet

Schon als Kind lernte Jimmy Carter in seiner Heimatstadt Plains die drei Jahre jüngere Rosalynn Eleanor Smith Carter kennen. Nach seinem College-Abschluss im Jahr 1946 heiratete er seine Jugendfreundin noch im selben Jahr.

77 Jahre lang gingen Jimmy und Rosalynn gemeinsam als Ehepaar durchs Leben - die bislang längste Ehe eines amerikanischen Präsidenten. Ihren letzten Hochzeitstag feierten sie im Juli 2023. Vier Monate später starb Rosalynn im Alter von 96 Jahren.

Jimmy Carter und Rosalynn Smith 1946
Mit 22 heiratet Jimmy die drei Jahre jüngere Rosalynn. Insgesamt 77 Jahre waren die beiden verheiratet. Bildrechte: IMAGO / UPI Photo

An Rente nicht zu denken

Jimmy Carter begann während seiner Zeit als junger Marineoffizier mit dem Sägen und Hämmern, um Möbel für seine Familie zu bauen. Diese handwerkliche Fähigkeit sollte ihn auch im Ruhestand beschäftigen: Er versteigerte seine handgefertigten Werke.

Die Einnahme der Auktionen flossen direkt in das von ihm und seiner Ehefrau gegründete Carter-Center - eine Organisation, die sich der Förderung von Menschenrechten, der Linderung von Leid und der Verbesserung der Lebensqualität in mehr als 80 Ländern weltweit widmet.

Für seine Bemühungen um friedliche Konfliktlösungen, Demokratie und Menschenrechte wurde Jimmy Carter 2002 sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Jimmy Carter und  Rosalynn Carter
1982 gründeten Jimmy und Rosalynn gemeinsam das Carter-Center. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press Wire

Der letzte Wunsch

Am 1. Oktober 2024 feierte Jimmy Carter seinen 100. Geburtstag - und äußerte in diesem Kontext einen Herzenswunsch: Er wollte unbedingt noch lange genug leben, um bei der US-Präsidentschaftswahl im November 2024 für Kamala Harris stimmen zu können. "Ich versuche durchzuhalten, um für Kamala Harris zu stimmen", soll Carter seinem Sohn Chip gesagt haben.

Jimmy Carter
Seit 2023 war Jimmy Carter im Hospiz. Bildrechte: IMAGO/UPI Photo

Dieser Wunsch ging für Carter in Erfüllung. Laut Zeitungsberichten konnte Carter einige Tage nach seinem 100. Geburtstag seinen Stimmzettel einreichen.

Jimmy Carter entschied sich im Februar 2023 dazu, keine weitere medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen und sich stattdessen in häusliche Hospizpflege zu begeben. Er hinterlässt vier Kinder - Jack, Chip, Jeff und Amy sowie zahlreiche Enkel- und Urenkelkinder.

Quellen:

BRISANT
dpa
munzinger
wikipedia
biography.com
agarheute
theweek.com
zdf

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Dezember 2024 | 17:15 Uhr

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