Autopsiebericht Gene Hackman: Kein Suizid - daran starb der Filmstar
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10. März 2025, 17:46 Uhr
Vor rund zwei Wochen wurden der Hollywoodstar Gene Hackman und seine Frau Betsy Arakawa tot in ihrem Haus in Santa Fe aufgefunden. Jetzt scheinen die Hintergründe ihres Todes klar zu sein.
Der Schauspieler starb eines natürlichen Todes, die Umstände sind aber dramatisch.
Gene Hackman lebte wohl noch eine Woche neben seiner toten Frau
Die Polizei hat nun die Ergebnisse der Autopsie mitgeteilt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Schauspiellegende offenbar Tage nach seiner Ehefrau Betsy Arakawa gestorben ist.
Gene Hackman sei am 18. Februar 2025 an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gestorben, zudem habe man eine fortgeschrittene Alzheimererkrankung bei dem 95-Jährigen festgestellt.
Die Ermittler gaben bekannt, dass er nur noch Flüssigkeit im Körper hatte, sein Magen war leer. Er habe in seinen letzten Tagen gehungert. Ob der einstige Filmstar nicht mehr in der Lage war, Nahrung aufzunehmen, bleibt unklar.
Ehefrau Betsy Arakawa starb an Viruserkrankung
Die medizinische Ermittlerin Heather Jarrell teilte mit, die Autopsie von Betsy Arakawa habe ergeben, dass sie am 11. Februar 2025 vermutlich an sogenannten Hantaviren gestorben sei. Diese Erreger befallen die Atemwege und werden durch infizierten Nagetierkot, zum Beispiel von Ratten, verbreitet.
Geht man von den Erkenntnissen der Ermittler aus, muss Gene Hackmann eine Woche nach seiner Frau gestorben sein. Es kann sein, dass er aufgrund seiner Alzheimererkrankung davon aber wenig mitbekommen hat, so die Ermittler.
Todesursache Gasleck sehr unwahrscheinlich
Als Todesursache wurde zu Beginn der Ermittlungen ein mögliches Gasleck diskutiert, doch eine "umfassende Untersuchung" blieb nach Angaben des zuständigen Sheriff-Büros ohne "nennenswerte Ergebnisse". Zwar sei an einer Herdplatte eine geringe Gas-Konzentration festgestellt worden, diese sei aber nicht tödlich gewesen.
Der 95 Jahre alte Hackman, seine 63-jährige Frau Betsy und einer ihrer Hunde waren am 26. Februar 2025 leblos aufgefunden worden. Hackman hinterlässt drei Kinder aus erster Ehe.
Erfolgreiche Schauspiel-Karriere
Beruflich hinterlässt Gene Hackman ein beeindruckendes Lebenswerk. Er begann seine Schauspiel-Karriere in den 50er-Jahren, nachdem er zuvor als Schulabbrecher bei den US-Marines gedient und später als Journalist gearbeitet hatte.
Der Durchbruch als Schauspieler gelang ihm 1967 mit dem Film "Bonnie & Clyde". Die Rolle des Gangsters Buck Barrow brachte ihm auch seine erste Oscar-Nominierung ein.
Zwei Oscars als Höhepunkte
Als einer der bedeutendsten Schauspieler Hollywoods konnte er bei der Oscar-Verleihung auch zweimal gewinnen. Den ersten Goldjungen als bester Hauptdarsteller gab es für seine Rolle als Drogenfahnder "Popeye" Doyle im Film "French Connection", den zweiten als bester Nebendarsteller in Clint Eastwoods Western "Erbarmungslos".
Auch mit Kassenschlagern wie der John-Grisham-Verfilmung "Die Firma" an der Seite von Tom Cruise und "Crimson Tide" schaffte er es auf Hollywoods A-Liste. Insgesamt wirkte Hackman in rund 100 Produktionen mit. Sein letzter Film war 2004 "Willkommen in Mooseport".
Abschied von einem der ganz Großen
In all den Jahrzehnten, in denen er auf der Leinwand zu sehen war, mied Gene Hackman die Öffentlichkeit und gab nur selten Interviews. Seinen letzten großen Auftritt auf der großen Hollywood-Bühne hatte er 2003 bei der 60. Verleihung der Golden Globes, wo er für sein Lebenswerk geehrt wurde.
"Ich wollte nie etwas anderes sein als ein Schauspieler", sagte er sichtlich gerührt vor dem Star-Publikum. Schon als kleiner Junge habe er mit einer Tüte Popcorn im Kino gesessen und sich von seinen Lieblingsschauspielern in andere Welten entführen lassen.
Gene Hackman war besonders
Was das Besondere an dem Menschen und Schauspieler Gene Hackman war, schätzt Peter Beddies so ein: Es sei selten, so der Filmexperte im Interview mit BRISANT, dass ein Schauspieler seine Karriere auf ärztlichen Rat hin beende. Andere würden das nicht tun und ihre Karriere um jeden Preis fortsetzen.
Gene Hackman hingegen habe gesagt: "Ich möchte kein Schauspieler mehr sein" und habe dann noch 20 Jahre ein wunderbares Leben gehabt.
Ruhestand in Santa Fe
Im Alter von 75 Jahren kehrte Gene Hackman Hollywood den Rücken und ließ sich mit seiner Frau, einer 63-jährigen Pianistin, im ländlichen Santa Fe nieder.
Dort hielt er sich bis ins hohe Alter fit und schärfte seinen Geist als Schriftsteller. Er schrieb unter anderem die Romane "Wake of the Perdido Star" und "Payback at Morning Peak".
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 10. März 2025 | 17:15 Uhr