Zum 80. Geburtstag Frauen, Fußball, Currywurst - sechs kuriose Fakten über Gerhard Schröder
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07. April 2024, 18:04 Uhr
1. Alles hat ein Ende - sogar die Wurst
Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion.
Gerhard Schröders Leidenschaft für die Wurst im Darm ist fast schon legendär. Blöd nur, dass ausgerechnet die vom Speiseplan des Altbundeskanzlers fast komplett gestrichen ist!
Jetzt kommen Haferflocken, Hafermilch und Nüsse auf den Tisch. So sieht es der Diätplan seiner Frau So-yeon Schröder-Kim vor. Den gibt es sogar zum Nachlesen auf Instagram:
Dreißig gemeinsame Jahre habe er ihr bei der Hochzeit versprochen. Deswegen stellte Gerhard Schröder seine Ernährung um.
2. Gerhard Schröder und die Frauen
Apropos Hochzeit: Fünf Mal trat Gerhard Schröder vor den Traualtar. In Sachen Liebe lässt der Altbundeskanzler eben nichts anbrennen.
Den Anfang macht Bibliothekarin Eva Schubach. Zu ihr sagt er 1968 im zarten Alter von 24 Jahren Ja. Vier Jahre waren die beiden verheiratet.
In dieser Zeit lernte er schon Ehefrau Nummer zwei kennen: Lehrerin Anne Taschenmacher. Sie heiratete er fast nahtlos nach der Scheidung von seiner ersten Frau. Doch auch mit Taschenmacher scheitert die Ehe bereits nach fünf Jahren.
Aber dreifach hält besser, oder? Hiltrud Schwetje und Gerhard Schröder geben sich 1984 das Ja-Wort und bleiben immerhin bis 1997 ein Paar. Schwetje begleitet ihn in seiner aktiven Zeit als Politiker. Anders als mit Schröders vorherigen Frauen gibt es nun auch offizielle Paar-Bilder. Seit "Hillu", wie Hiltrud genannt wurde, sind seine Ehen keine Privatsache mehr.
Noch als Ministerpräsident lernte er die damalige "Focus"-Journalistin und seine vierte Ehefrau Doris Köpf kennen. Und langsam lässt sich ein Muster erkennen: Nur drei Wochen nach der dritten Scheidung im Jahr 1997 heiratet Gerhard Schröder seine Doris. Ein Jahr später wird er Bundeskanzler. Die Ehe hält bis 2018. Dann wiederholt sich die Geschichte.
Nur drei Wochen nach der Scheidung von Doris Schröder-Kopf 2018 geben sich Gerhard Schröder und die südkoreanische Wirtschaftsmanagerin So-yeon Kim das Ja-Wort. Sie ist Schröders fünfte Frau.
Vor allem mit Kocheinlagen und dem Teilen seines Speiseplans auf Kims Instagram-Kanal macht das Paar von sich reden. So hatte ihn bisher noch keine gezähmt. Aber vielleicht ist er ja mit den Jahren ruhiger geworden.
3. Seine Adoptivkinder
Im Hause Schröder ist Patchwork angesagt. Denn trotz fünf Ehen hat Gerhard Schröder keine leiblichen Kinder. Dafür adoptierten er und seine Ex-Frau Doris zwei Waisenkinder aus Russland: 2004 holten sie Viktoria zu sich. (Sie wurde 2002 in Sankt Petersburg geboren.) 2006 kam Gregor dazu, der im selben Jahr geboren wurde.
Außerdem war Schröder der Stiefvater von Klara, der Tochter von Doris und dem Journalisten Sven Kuntze.
4. Sprüche einer Kanzlerschaft - manchmal sogar amüsant
Nicht zu vergessen sind Gerhard Schröders flapsig und weltmännisch formulierten Sprüche, die genauso zu ihm gehören, wie das Bier zur Currywurst! Hier eine Auswahl:
- "Familie und das ganze Gedöns."
Gerhard Schröder nach der gewonnenen Bundestagswahl 1998 über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- "Man kann es so oder so machen. Ich bin für so."
Schröder zur Steuerreform 2003
- "Hömma, hol mir ma 'ne Flasche Bier, sonst streik' ich hier und schreibe nicht weiter."
Schröder beim Autogrammeschreiben bei einer SPD-Veranstaltung 2000. Stefan Raab machte aus diesem Zitat sogar ein Lied.
- "Ich mache es im Nebenberuf - Bundestrainer. Aber nur am Wochenende."
Schröder 2000 zur offenen Bundestrainerfrage
- "Für Abenteuer stehen wir nicht zur Verfügung."
Schröder im Wahlkampf zur Irakkrise 2002
- "Muss ich mir das alles noch so intensiv antun, dass meine Frau gar nichts mehr von mir hat?"
Kurz vor seinem Rückzug vom SPD-Vorsitz 2004
5. Spitzname "Acker"
Was viele vielleicht nicht wissen: Gerhard Schröder war nicht immer nur auf Erfolgskurs. Er wuchs in Armut auf. "Wir waren die Asozialen", sagt Schröder in der ARD-Doku "Macht.Mensch.Schröder".
Glückliche Momente erlebt der ehemalige Politiker vor allem auf dem Fußballplatz. Für den TuS Talle war er Stürmer in der Bezirksklasse. Er überzeugt mit Schnelligkeit und gutem Kopfballspiel. Dieser Sport bringt ihm als Kind auch einen besonderen Spitznamen ein: Weil er sich immer voll reingehängt hat und über den Kampf zum Spiel fand, nannten ihn seine Mitspieler "Acker". "Ich gebe zu, ich war schon ein bisschen stolz auf den Spitznamen."
6. Mit 80 ist alles anders als mit 70
Keinen offiziellen Empfang der SPD in Hannover, keine Festreden von Parteivorsitzenden, Ministerpräsidenten oder Bürgermeistern. Kein Nachfeiern in St. Petersburg mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wie zum 70.
Der 80. Geburtstag von Gerhard Schröder wird wohl ganz anders als sein letztes rundes Wiegenfest. Vor allem, weil er heute wegen seiner Freundschaft zu Wladimir Putin im politischen Berlin geächtet wird.
Was erwartet ihn in diesem Jahr? "Das ist eine Überraschung für mich. Meine Frau hat Freunde und Freundinnen eingeladen. Ich weiß weder welche, und ich weiß nichts über ein denkbares Programm. Ich weiß nur, dass es in Berlin stattfindet", erzählt er im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Na dann, alles Gute zum Geburtstag! Pünktlich zum Anlass gibt es in der ARD-Mediathek eine neue Doku über Gerhard Schröder. In "Außer Dienst? Die Gerhard Schröder Story" begleitet Reporter Lucas Stratmann den Altkanzler und konfrontiert ihn mit der Kritik zu seiner Person.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 03. April 2024 | 17:15 Uhr