Monarchen der Zukunft Victoria, Leonor und Co.: Sie sind die europäischen Thronfolger
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08. Januar 2025, 19:38 Uhr
König Charles musste lange warten, bis er seinen Platz auf dem Thron einnehmen konnte. Als nächstes ist Kronprinz William an der Reihe. Doch wie sieht es im restlichen Europa aus? Ein Überblick der europäischen Thronfolgerinnen und Thronfolger.
Belgien: Prinzessin Elisabeth
Erst seit der Verfassungsänderung Anfang der 1990er-Jahre dürfen auch Frauen in Belgien den Thron besteigen. Als ältestes Kind von König Philippe steht Elisabeth also an erster Stelle der belgischen Thronfolge. Die Herzogin von Brabant, so ihr offizieller Titel, legte im September 2023 im Alter von 22 Jahren den Offizierseid ab.
In Wales machte Elisabeth ihren Schulabschluss und absolvierte anschließend die Königliche Militärschule in Belgien. Aktuell studiert sie am Lincoln College der Universität Oxford "History & Politics".
Niederlande: Kronprinzessin Amalia
Die älteste Tochter von König Willem-Alexander und Königin Máxima ist die Erste in der niederländischen Thronfolge. Amalia feierte am 07. Dezember 2024 ihren 21. Geburtstag. Seit ihrer Volljährigkeit hat die Kronprinzessin offizielle Pflichten und gehört dem Rat des Staates an - einem Beraterorgan der Regierung.
Anfang 2023 absolvierte sie ihre erste große Reise als Kronprinzessin - gemeinsam mit ihren Eltern besuchte sie die niederländischen Karibikinseln Aruba, Curaçao und Saba.
Seit 2022 studiert Amalia an der Universität in Amsterdam. Nach Bedrohungen durch die niederländische Mocro-Mafia musste die Kronprinzessin ihr Studentenleben in der Hauptstadt zwischenzeitlich auf Eis legen und zurück zu ihren Eltern in den Palast ziehen.
Großbritannien: Prinz William
Prinz William ist wohl der bekannteste Thronfolger. Nachdem sein Vater Charles fast 70 Jahre auf seinen Platz warten musste, ist William nun als nächstes an der Reihe. Mit seiner Frau Kate und den gemeinsamen Kindern George, Charlotte und Louis gilt William als Symbol für eine moderne Zukunft der Monarchie.
Genau wie Vater Charles, liegen auch William Umwelt und Natur am Herzen. Immer wieder macht William auf Tierschutz aufmerksam und hat mit dem Earthshot Prize eine Auszeichnung ins Leben gerufen, die Nachhaltigkeit fördert.
Dänemark: Kronprinz Christian
Mit dem Jahreswechsel 2023/2024 kam in Dänemark überraschend die große Veränderung: Königin Margrethe II. dankte am 14. Januar 2024 nach mehr als fünf Jahrzehnten als Regentin ab. Ihr ältester Sohn folgte ihr als Frederik X. auf den Thron.
Manche hatten Frederik schon als eine Art dänischer Prinz Charles gesehen. Seine Mutter war seit dem Tod von Queen Elizabeth II. die dienstälteste Monarchin der Welt. Frederik wartete ganze 53 Jahre in der zweiten Reihe auf Krone und Zepter.
Sein Sohn Prinz Christian wurde mit der Thronbesteigung seines Vaters zum Kronprinzen. Er übernimmt nun auch viele offizielle Aufgaben und ist ständiges Mitglied im Staatsrat. Das heißt, er wird zum Stellvertreter seines Vaters und übernimmt die Rolle des Staatsoberhauptes, wenn sein Vater im Ausland ist.
Norwegen: Kronprinz Haakon
Er hat bereits Übung. Wegen gesundheitlicher Probleme seines Vaters, König Harald V., musste Kronprinz Haakon in der Vergangenheit schon öfter als Vertretung einspringen.
Als Sonderbotschafter der UN-Entwicklungsprogramme UNDP setzt er sich insbesondere für die nachhaltige Nutzung der Meere und den Kampf gegen Armut ein.
Schweden: Kronprinzessin Victoria
Seit fast 52 Jahren sitzt der schwedische König Carl Gustaf auf dem Thron. Folgen wird ihm irgendwann seine Tochter, Kronprinzessin Victoria. Das war allerdings nicht immer so. Bei ihrer Geburt bevorzugte die schwedische Thronfolge männliche Erben - also Victorias jüngeren Bruder Carl Philip. Das sollte sich im Jahr 1980 ändern. Unabhängig vom Geschlecht sollte von nun an das ältere Kind den Thron besteigen.
Einen Abschluss hat Kronprinzessin Victoria in Friedens- und Konfliktforschung gemacht, ebenso eine militärische Grundausbildung. Seit 2024 drückt sie für einen Offizierslehrgang erneut die Schulbank und robbt durch den Schlamm. Victoria engagiert sich seit langem für Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsthemen und setzt sich für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ein.
Spanien: Kronprinzessin Leonor
Kronprinzessin Leonor ist das älteste Kind des spanischen Königs Felipe VI. und Königin Letizia. Am 31. Oktober 2023 feierte sie ihren 18. Geburtstag und legte den Eid auf die Verfassung ab. Wenn Leonor irgendwann den Thron besteigt, wird sie das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868 sein.
Als 2014 ihr Großvater Juan Carlos abdankte, wurde Leonor Thronfolgerin. Nach dem Schulabschluss trat sie im vergangenen August eine dreijährige Militärausbildung an.
Leonors Thronfolge könnte übrigens theoretisch noch wackeln. Die spanische Verfassung bevorzugt nach wie vor einen männlichen Erben. Sollten Letizia und Felipe noch einen Jungen bekommen, wäre dieser der spanische Thronfolger.
Monaco: Prinz Jacques
Mit seinen zehn Jahren ist Prinz Jacques der jüngste europäische Thronfolger. Das scheint ihn aktuell noch nicht sonderlich zu beschäftigen, wie sein Vater Fürst Albert II. in einem Interview verriet: "Aber in ein paar Jahren werde ich beginnen, ihn auf die Verantwortung vorzubereiten."
Hin und wieder jedoch zeigen sich Jacques und seine Zwillingsschwester Gabriella bei offiziellen Terminen. Mama Charlène betont aber, dass die beiden wie andere Kinder leben sollten. Obwohl Gabriella zwei Minuten älter als Jacques ist, wird sie nicht auf den Thron folgen. Denn wie in Spanien, sieht auch das Fürstentum Monaco den erstgeborenen Jungen als Thronfolger vor.
Luxemburg & Liechtenstein: Erbgroßherzog Guillaume & Erbprinz Alois
Obwohl sie oft von den anderen europäischen Monarchien überschattet werden, handelt es sich auch beim Großherzogtum Luxemburg und dem Fürstentum Liechtenstein um Erbmonarchien. In Luxemburg wird in Kürze Erbgroßherzog Guillaume den Thron besteigen. Sein Vater Henri hat in seiner Weihnachtsansprache seinen Rücktritt angekündigt. Am 3. Oktober 2025 wird Guillaume in die Fußstapfen seines Vaters treten.
Erbgroßherzog Guillaume machte in der Schweiz seinen Schulabschluss und absolvierte anschließend in Großbritannien eine Offiziersausbildung. Mit seiner Ehefrau Stéphanie hat er zwei Kinder.
In Liechtenstein wird einmal Erbprinz Alois an die Spitze rücken - das Sagen hat er aber jetzt schon. Fürst Hans-Adam II. übergab bereits 2004 seinem ältesten Sohn seine Aufgaben. Auch Alois absolvierte in Großbritannien die Militärakademie und diente anschließend in London und Hongkong. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Sophie hat er drei Söhne und eine Tochter.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 31. Dezember 2023 | 17:15 Uhr