Märtha Louise von Norwegen So lebt die "Femme fatale" des norwegischen Königshauses

Am 31. August hat Prinzessin Märtha Louise den Schamanen Durek Verrett geheiratet. Eine umstrittene Verbindung, doch die 52-Jährige hat sich nie um Standesdünkel gekümmert. Nicht umsonst gilt die Prinzessin als royale Rebellin - den ein oder anderen Skandal inklusive.

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Märtha Louise ist das erste Kind von König Harald und Königin Sonja - und das, nachdem die beiden neun Jahre lang um ihre Liebe und eine gemeinsame Zukunft kämpfen mussten. Der damalige Kronprinz Harald von Norwegen verliebte sich in die bürgerliche Kaufmannstochter Sonja Haraldsen, was seinem Vater, König Olav V., ganz und gar nicht gefiel. 

Die Geburt von Tochter Märtha Louise im Jahr 1971 kann daher durchaus als Happy End bezeichnet werden. Ein Problem gab es trotzdem, wie die Prinzessin "Business Insider" verriet: "Die erste Reaktion, als ich geboren wurde, war: 'Oh mein Gott, es ist ein Mädchen. Was sollen wir tun?'"

Die damalige Thronfolgeregelung sah nur männliche Erben vor. Zwei Jahre später wurde Märtha Louises Bruder Haakon geboren. Der ersehnte Thronfolger - vorerst. Denn 1990 wurde die Verfassung und damit auch die Thronfolgeregelung geändert. Seitdem können theoretisch auch Frauen den norwegischen Thron besteigen.

Im Interview mit "Business Insider" erinnert sich Märtha Louise zurück: "Als ich 15 war, war der damalige Premierminister eine Frau. Ich erinnere mich, dass sie mit Opa zu uns nach Hause kam und wir eine Diskussion darüber hatten, ob wir das ganze System ändern sollten." Plötzlich stand die Frage im Raum, ob sie Königin werden wolle.

Da sich die junge Märtha Louise aber noch nicht bereit fühlte, eine so große Entscheidung zu treffen, wurde beschlossen, dass Haakon seinen Platz in der Thronfolge behält. Heute steht Märtha Louise in der norwegischen Thronfolge auf Platz vier - nach ihrem Neffen Prinz Sverre Magnus.

Ein Umstand, den Märtha Louise nach eigenen Aussagen nie bereut habe. Denn der streng vorgezeichnete royale Pfad habe ihr sowieso nie so wirklich gepasst, wie sie im Interview mit "Marie Claire" erzählte. "Ich hasste ordentlich gekleidete Jungen mit perfekten Frisuren, Mädchen mit den richtigen Manieren - weil ich immer respektabel aussehen und mich richtig verhalten musste, was nicht ganz zu meinem Inneren passte."

Ihre Art eckte an - was Spuren hinterließ, wie sie sich in der TV-Reihe "Mini Sanning" ("Meine Wahrheit") beim TV-Sender STV erinnert:

Märtha Louise bezeichnet sich selbst als "hochsensibel". Erst eine Therapie half ihr, sie selbst zu sein. Nach der Schule studierte sie Literatur in Oxford - schloss ihr Studium allerdings nicht ab, sondern entschied sich für eine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Oslo. Parallel dazu trainierte die passionierte Reiterin in Großbritannien Springreiten und war später Mitglied der norwegischen Nationalmannschaft im Springreiten. 2000 beendete sie ihre Reitkarriere.

2007 gründete sie das  esoterische Therapiezentrum "Astarte Education" - in der Presse schlicht als "Engelsschule" bezeichnet. Als Geistheilerin bot Märtha Louise Kurse in Handauflegen, Selbstheilung und Kommunikation mit Engeln und Toten an.

Ihr spiritueller Karriereweg sorgte bei vielen Norwegern für Stirnrunzeln und wurde sowohl von der Presse als auch von Kirchenvertretern scharf kritisiert.

Doch Märtha Louise ließ sich von schlechter Presse nicht aus der Ruhe bringen. Negativschlagzeilen kannte sie ja bereits aus ihrer Beziehung mit Ari Behn.

2002 heiratete sie den skandalumwitterten Schriftsteller und Filmregisseur - nur neun Monate nach der Hochzeit ihres Bruders. Mit seinen offen geäußerten politischen Ansichten und seinen teils umstrittenen Buch- und Filmprojekten zog Ari Behn den Unmut der Bevölkerung auf sich: Die beim Volk beliebte Prinzessin und der umstrittene Künstler - das schmeckte den Norwegern gar nicht.

Der aus bürgerlicher Familie stammende Ari Behn erhielt im Gegensatz zu Schwägerin Mette-Marit keinen royalen Titel und sollte das Königshaus auch nicht offiziell vertreten. Märtha Louise verzichtete für ihren Liebsten auf den Titel "Königliche Hoheit". 

Das Paar bekam drei Töchter: Maud Angelica Behn (*2003), Leah Isadora Behn (*2005) und Emma Tallulah Behn (*2008) - nach außen hin das perfekte Familienidyll. Was kaum jemand wusste: Ari Behn litt an Depressionen - und mit ihm seine ganze Familie. 2019 nahm sich der damals 47-Jährige das Leben.

In der TV-Dokumentation "Mini Sanning" erinnert sich Märtha Louise unter Tränen: "Man glaubt nie, dass es passiert, aber ich wusste, dass er ganz unten war. Ich habe jeden Tag mit ihm gesprochen, bevor er starb.

In dem Schamanen Durek Verrett hat Märtha Louise 2018 nicht nur einen spirituellen Seelenverwandten gefunden, sondern auch eine neue große Liebe. Die Beziehung der beiden? Wieder einmal umstritten.

Der 49-Jährige gibt auf Instagram Hexentipps, glaubt seine Liebste aus einem früheren Leben zu kennen und ist sich in seinem Buch "Spirit Hacking" sicher, dass man Krebs "nur bekommt, wenn man es will".

Doch Märtha Louise ist sich sicher, in Durek den Mann fürs Leben gefunden zu haben - auch wenn selbst die Schwiegermutter in spe vor ihrem Sohnemann warnt.

Liebe gegen alle Widerstände. Am 31. August traten die Prinzessin und ihr Schamane vor den Traualtar. Ein royales Happy End der etwas anderen Art.