
Kamerad "Drei-Kronen" Kronprinz Christian: Das hat es mit seinem Militär-Spitznamen auf sich
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14. März 2025, 18:40 Uhr
Erfindet sich Kronprinz Christian gerade neu?
Im Februar verließ der 19-Jährige das königliche Nest in Amalienborg und machte sich auf zum Militär. Die Wehrpflicht rief. Kaum einen Monat dort, scheint Christian ein neuer Mensch - mit neuem Namen.
Neuer Lebensabschnitt unter neuem Namen
Eben noch Thronfolger der ältesten Monarchie Europas, plötzlich Militäroffizier im Garde-Regiment in Slagelse.
Christians Leben hat sich von heute auf morgen drastisch verändert. Am 3. Februar hängte der Kronprinz seine Alltagsklamotte an den Nagel - und den Titel gleich mit. In Camouflage gekleidet hebt er sich nicht von seinen Kameraden ab. In der Kaserne sind alle gleich. Na ja, fast.
Wäre da nicht ein klitzekleines Namensschild an seiner Uniform. Darauf stehen nicht Rang, Name und Titel, sondern "Trekroner" - zu Deutsch: Drei-Kronen. Und das sorgt für Spekulationen.
In den dänischen Medien wurde sofort gerätselt, was es wohl mit Christians neuem Militär-Spitznamen auf sich hat. Die Journalistin Fie West von "Billed-Bladet" leitete ihn von der aktuellen Situation der Monarchie ab: Dänemark hat derzeit drei starke Spitzen - "einen ehemaligen, einen aktuellen und einen zukünftigen Regenten gleichzeitig". Margrethe, Frederik und Christian. Macht in Summe drei Kronen - und das sei "historisch einmalig" in der Geschichte des Landes.
Klingt gut, ist aber leider nicht des Pudels Kern.
Was es wirklich mit Christians Namen auf sich hat? Das Regiment klärt auf:
Kronprinz Christian wird zu "Drei-Kronen"
Die eigentliche Erklärung ist weit weniger romantisch oder gar philosophisch, wie Pressesprecher Patrick Kjellerup im Gespräch mit "Billed-Bladet" verrät: Christian wurde nach dem Trekroner Fort benannt, einer künstlichen Insel unweit von Amalienborg. Das Trekroner Fort schützt Kopenhagen und damit Dänemark vor Bedrohungen von außen - so wie es auch Christian tun soll, wenn er einmal König ist. Man wollte, dass Christians Name "einen Beschützer oder Wächter Dänemarks symbolisiert".
Vorbild Papa?
Auch Christians Papa schlüpfte beim Militär in ein neues "Ich" - schließlich ist es in der dänischen Armee eine alte Tradition, dass sich die Rekruten untereinander Spitznamen geben. Christians Vater Frederik hieß seinerzeit "Pingo" - Pinguin. Und das kam so:
1995, als Frederik noch ein junger Anwärter für das Elite-Froschmannkorps der dänischen Marine war, saugte sich sein Neoprenanzug bei einer Übung so mit Wasser voll, dass Frederik nicht mehr richtig laufen, sondern nur noch watscheln konnte. Wie ein Pinguin eben. Sein Spitzname war geboren und wurde prompt an seine Uniform geheftet.
Mama und Papa zu Besuch
Beim Militär hat man also doch Humor - auch wenn Christians ernste Miene auf aktuellen Fotos etwas anderes vermuten lässt. Beim Besuch seiner Eltern Anfang März schaute der 19-Jährige besonders finster drein - genau wie Mama Mary, die konsequent ihre Sonnenbrille aufbehielt. Fotografen hin oder her.
Versteckt hier etwa jemand seine Gefühle hinter dunklen Gläsern? Immerhin ist Christian Marys erstes Kind, das aus dem Nest flattert. Da kann man schon mal emotional werden und den Kopf hängen lassen. Mary fällt die Krone sicher nicht gleich vom königlichen Köpfchen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 11. März 2025 | 17:15 Uhr