Harry und Meghan bei einer Gala 2022
Wie viel ist dran an der dramatischen Verfolgungsjagd, die Harry und Meghan schildern? Bildrechte: picture alliance / Evan Agostini/Invision/AP | Evan Agostini

"Beinahe-Katastrophe" Harry und Meghan: Vorwürfe nach Verfolgungsjagd durch Paparazzi

01. August 2023, 16:54 Uhr

Wie dramatisch waren die "Beinahe-Kollisionen" zwischen Prinz Harry, Herzogin Meghan und den Paparazzi? Diese Frage treibt die Menschen im Netz um. Während Harry und Meghan erwartungsgemäß viel Häme entgegenschlägt, zeigen viele User auch Verständnis für ihre Schilderung der Ereignisse.

Taxifahrer Sukhcharn Singh bestätigt Verfolgung durch Paparazzi

Das tut auch Sukhcharn Singh, der Taxifahrer, der die Sussexes und Meghans Mutter Doria eine Weile durch die Stadt gefahren hat. Er sagte: "Ein Müllwagen blockierte uns, er sammelte Müll ein. Und plötzlich kamen Paparazzi wie aus dem Nichts und fingen einfach an zu blitzen, Fotos zu machen." Sie hätten damit nicht aufgehört, bis ein Sicherheitsdienst sie verscheucht habe. Als der Weg für das Taxi wieder frei war, seien die Paparazzi ihnen erneut gefolgt.

Prinz Harry und seine Frau und die andere Dame waren nervös und sahen verängstigt aus.

Sukhcharn Singh, Taxifahrer

Sukhcharn Singh, Taxifahrer aus New York City, lehnt an seinem Taxi. Er hat Harry und Meghan gefahren, als die Paparazzi sie verfolgt haben.
Sukhcharn Singh, Taxifahrer aus New York City, hat Harry und Meghan gefahren, als die Paparazzi sie verfolgt haben. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | David R. Martin

Singh selbst habe die Situation nichts ausgemacht, er könne sich aber vorstellen, dass die Ex-Royals Angst hatten. "Ich bin mir sicher, dass sie das emotional mehr berührt hat, weil seine Mutter, Prinzessin Diana, bei einem Unfall auf der Flucht vor Paparazzi ums Leben kam. Ich denke also, dass sie viel mehr aufgewühlt waren."

Was ist dran an den brenzligen Situationen und "Beinahe-Kollisionen"?

Allerdings ist im Interview von Singh keine Rede von "Beinahe-Kollisionen" oder brenzligen Situationen im Verkehr. Er vermutet: Vielleicht ist das vorher passiert, bevor sie zu ihm ins Auto gestiegen sind. Es habe außerdem wenig Verkehr gegeben an dem Abend. "Aber man weiß nie. Wenn einer der Paparazzi entscheidet, mich zu schneiden oder so, ist [ein Unfall] möglich", so Singh.

Was die Polizei sagt

Auch die Polizei hat der Aussage von Harry und Meghan eher widersprochen. Dem amerikanischen "People"-Magazin liegt eine Stellungnahme des NYPD vor, in der es heißt: "Das NYPD unterstützte das private Sicherheitsteam beim Schutz des Herzogs und der Herzogin von Sussex." Die "zahlreichen Fotografen" hätten den Transport der Sussexes zu einer "Herausforderung" gemacht. Die beiden seien aber sicher an ihrem Ziel angekommen.

Laut Polizei hat es keine Zusammenstöße, Vorladungen, Verletzungen oder Festnahmen gegeben.

Meghan Markle, Duchess of Sussex und Prince Harry, Duke of Sussex
Harry und Meghan verließen nach der Preisverleihung das Gebäude durch den Hintereingang. Bildrechte: Getty Images

So beschreibt Harrys und Meghans Sprecher Omid Scobie die Verfolgung

Klar ist: Prinz Harry, seine Ehefrau Herzogin Meghan und ihre Mutter Doria Ragland wurden nach einer Preisverleihung in New York, bei der Meghan für ihre Arbeit geehrt wurde, von Paparazzi begleitet. Mit Hilfe der Polizei stiegen Harry und Meghan dann in ein Taxi um.

Ein Sprecher des Paares schilderte die Ereignisse sehr dramatisch: Die drei seien "durch eine Gruppe äußerst aggressiver Paparazzi in eine beinahe katastrophale Verfolgungsjagd verwickelt" worden. "Diese unerbittliche Verfolgungsjagd, die mehr als zwei Stunden dauerte, führte zu mehreren Beinahe-Zusammenstößen mit anderen Fahrern auf der Straße, Fußgängern und zwei Beamten der New Yorker Polizei."

Autor Omid Scobie, ein enger Vertrauer von Harry und Meghan, teilte das Statement auf Twitter und verbreitete so die Darstellung der ehemaligen Royals im Netz.

Bürgermeister von New York bezweifelt die Schilderung der Royals

Dass es wirklich eine zweistündige Verfolgungsjagd gegeben hat, zweifelt Eric Adams, der Bürgermeister von New York City, an. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch (17.05.) sagte er: "Ich finde es schwer zu glauben, dass es eine zweistündige Verfolgungsjagd mit hoher Geschwindigkeit gegeben hat." Er werde sich aber noch mal briefen lassen.

Dennoch verurteilt Adams das Verhalten der Paparazzi: "Schon eine zehnminütige Verfolgungsjagd ist äußerst gefährlich in New York City. Ich fand das etwas rücksichtslos und verantwortungslos."

Erinnerungen an Prinzessin Diana

Der Bürgermeister erinnerte außerdem eindringlich an die Vorgeschichte von Prinz Harry, der seine Mutter, Prinzessin Diana, 1997 bei einem Verkehrsunfall verloren hat - nachdem sie von Paparazzi verfolgt wurde.

Prinz Harry macht der Boulevard-Presse seitdem immer wieder schwere Vorwürfe. Derzeit laufen in London mehrere Klagen von Harry gegen Verlage.

Text auf Brückengeländer in Paris, 2007
Noch Jahrzehnte nach dem Unfall in Paris erinnern die Menschen an Prinzessin Diana. Bildrechte: IMAGO / Richard Wareham

(Dieser Beitrag wurde erstmals am 19.05.23 veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. Mai 2023 | 17:15 Uhr

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