Kate macht Selfie mit einem Fan
Kates Offenheit hilft vielen Menschen, die selbst erkrankt sind. Doch ihre Transparenz hat noch weitere wichtige Effekte. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Vorsorge und Hilfe 5 Gründe: Darum ist es so wichtig, dass Prinzessin Kate ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht hat

11. April 2024, 12:33 Uhr

Prinzessin Kate ist an Krebs erkrankt - und sie hat offen darüber geredet. Die Berichterstattung über ihre Erkrankung erhitzt dennoch die Gemüter. Was aber jetzt schon deutlich wird: Reden hilft! Kates offener Umgang mit der Erkrankung kann eine große Hilfe sein - für bereits Betroffene, für Angehörige, für die Vorsorge. Wir schauen auf die fünf wichtigsten Gründe dafür, dass Kates Offenheit positive Auswirkungen hat:


Grund 1: Kates Offenheit hilft bei der Krebs-Vorsorge

Durch die Aufmerksamkeit rund um die Krebserkrankung von Prinzessin Kate nimmt das Interesse an Krebs-Vorsorge zu. Das meldet die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf die Organisation Macmillan Cancer Support.

Demnach stiegen die Aufrufe in den beiden Tagen nach der Veröffentlichung von Kates Videobotschaft um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf beinahe 50.000 Zugriffe pro Tag. Die Organisation führt das auf einen positiven Effekt durch Kate zurück:

Durch das Weitergeben ihrer Neuigkeiten hat die Princess of Wales die öffentliche Wahrnehmung dieser Sorgen erhöht und wird dabei helfen, andere, die sich Sorgen machen, zu einem Besuch bei ihrem Hausarzt zu ermutigen und Unterstützung zu suchen.

Macmillan-Chefin Gemma Peters DPA
Eine Reporterin vor dem Buckingham Palace 7 min
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Brisant So 24.03.2024 17:10Uhr 06:39 min

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Grund 2: Emotionale Unterstützung für andere Erkrankte

Kate spricht im Video über ihre eigene Erkrankung - und schließt dabei doch alle Betroffenen in ihre Gedanken ein: "An alle, die mit dieser Krankheit konfrontiert sind, in welcher Form auch immer, verlieren Sie bitte nicht den Glauben oder die Hoffnung. Sie sind nicht allein", sagt sie. Worte, die gut tun.

Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen neu an Krebs, weltweit sind es sogar rund 20 Millionen. Sie alle müssen damit fertig werden, mit ihren Kindern, Freunden und Familien darüber sprechen, Behandlungen durchstehen und versuchen, damit zurechtzukommen. Anteilnahme hilft.

Prinzessin Kate im TV
Kates Offenheit ermutigt und unterstützt auch andere Erkrankte. Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

Seit Kate ihre Erkrankung publik gemacht hat, bekommt sie Rückhalt und Genesungswünsche aus aller Welt - und das tut auch ihr gut, wie Schwiegermutter Camilla jetzt verriet. Die Königin zeigte sich bei einem offiziellen Termin gerührt von den anwesenden Kate-Fans, die selbstgebastelte Plakate in die Höhe hielten. Auf einem stand die Aufforderung: "Send our love to Kate" ("Schicken Sie Kate alles Liebe"). "Ich weiß, dass Catherine von all den guten Wünschen und der Unterstützung begeistert ist", so Camilla.

Die britische Königin Camilla erhält eine Unterstützungsbotschaft für Prinzessin Kate
Zwei Mädchen baten Camilla, dass sie Kate grüßen soll. Ein Versprechen, das die Königin sicher gerne hält.  Bildrechte: picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Chris Jackson

Grund 3: Öffentliche Wahrnehmung für Erkrankungen wird gestärkt

"Krebs? Betrifft mich doch nicht!", denkt vielleicht so mancher. Andere wiederum sind erkrankt und scheuen sich, darüber zu sprechen. Doch mehr Offenheit in der Gesellschaft wäre wichtig. Denn klar ist: Etwa jeder fünfte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Dazu gehören auch Royals.

Dass genau diese Infos viel bewegen, davon ist ein anderer Royal überzeugt: Sarah Ferguson.

Als jemand, der seine eigenen Kämpfe mit Krebs ausgetragen hat in den vergangenen Monaten, bin ich voller Bewunderung für die Art und Weise, in der sie über ihre Diagnose gesprochen hat und weiß, dass es eine Menge an Gutem bewirken wird, das öffentliche Bewusstsein zu stärken.

Sarah Ferguson, Herzogin von York @sarahferguson15

Bei Ferguson war im Januar ein aggressiver Hautkrebs diagnostiziert worden, im vergangenen Jahr war sie wegen Brustkrebs operiert worden. Auch sie ging mit ihrer Diagnose sehr offen um.

Sarah Ferguson
Sarah Ferguson "Fergie" ist selbst an Krebs erkrankt und bewundert Kate. Bildrechte: picture alliance / Scott Garfitt/Invision/AP | Scott Garfitt

Grund 4: Perfektes Leben? Gibt es nicht!

Sie ist immer freundlich, professionell, gut gelaunt, sieht gut aus und gibt ein wundervolles Team mit ihrem Mann Prinz William ab - noch dazu ist Kate unheimlich sympathisch. Und dennoch geht es ihr wie uns allen: Hinter den Kulissen hat auch sie Probleme, Herausforderungen und Sorgen, die man in der Öffentlichkeit nicht sieht.

Das erinnert uns daran, über andere nicht vorschnell zu urteilen und vielleicht auch mit unserem eigenen Leben nachsichtiger zu sein. Denn ein perfektes Leben, das gibt es sowieso nicht.

Prince William and Kate Middleton
Perfektes Leben an der Seite eines perfekten Prinzen? Gibt es nicht - auch nicht für Kate. Bildrechte: IMAGO/i Images

Grund 5: Moderne Kommunikation: Royals sind auch (nur) Menschen

Die Kommunikation über eigene Erkrankungen sind für Menschen in der Öffentlichkeit nie einfach.

Bei Politikerinnen und Politikern oder Mitgliedern von Königshäusern ist dies oftmals noch schwieriger, denn sie können sich kaum aus der Öffentlichkeit zurückziehen, haben politische oder repräsentative Pflichten. Lange wurden medizinische Informationen des britischen Königshauses als reine Privatsache betrachtet. Moderne Kommunikationsstrategien funktionieren allerdings anders - Transparenz und Offenheit werden inzwischen oftmals erwartet.

Dass Kates Schwiegervater, König Charles, seine Krebserkrankung bekannt gab, galt schon als ungewöhnlicher Schritt, der einen moderneren Weg andeutete. Charles allerdings ist Staatsoberhaupt - seine Abwesenheit hätte man noch schlechter erklären können als die seiner Schwiegertochter.

Dennoch wird deutlich, dass auch Royals, Politiker und Promis zunehmend ihre menschliche Seite zeigen - und dafür auch Respekt und Verständnis aus der Öffentlichkeit erhalten.

König Charles III. liest Briefe
Charles hat über seine Erkrankung gesprochen - und frreut sich über die postalische Anteilnahme. Bildrechte: IMAGO/i Images

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 26. März 2024 | 17:15 Uhr

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