eine junge Frau mit einem Kopftuch
Haarausfall ist bei einer Chemotherapie eine häufige Nebenwirkung. Bildrechte: IMAGO/HalfPoint Images

Krebs Chemotherapie – Arten, Ablauf, Nebenwirkungen und Heilungschancen

11. April 2024, 12:32 Uhr

Was ist eine Chemotherapie?

Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Therapie gegen Krebs. Die bei einer Chemotherapie verwendeten, meist als Infusion oder Tablette verabreichten Medikamente werden Zytostatika genannt.

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Zytostatika sollen Krebszellen daran hindern, sich zu teilen, und so ihre ungebremste Vermehrung stoppen. Ergänzend oder alternativ zur Chemotherapie können Strahlen- oder Immuntherapie zum Einsatz kommen.

Illustration - Herstellung eines Medikaments für die Chemotherapie von Krebspatienten im Labor einer Apotheke
Herstellung eines Medikaments für die Chemotherapie von Krebspatienten im Labor. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Wie lange dauert eine Chemotherapie?

Eine Chemotherapie dauert meistens mehrere Wochen oder Monate. In der Regel gibt es mehrere aufeinander folgende Behandlungszyklen, oft vier bis sechs. Der genaue Ablauf hängt unter anderem von den verwendeten Substanzen und dem Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin ab. In den Zyklen wechseln sich Behandlung und Erholungspausen ab.

Welche Arten der Chemotherapie gibt es?

Die Chemotherapie kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Tumorbehandlung zum Einsatz kommen. Man unterscheidet grundsätzlich, ob sie vor oder nach einer Operation erfolgt.

Vor einer Operation bereitet die Chemotherapie auf eine weitere Behandlung vor. Sie kann den Tumor verkleinern und so die Operation entweder erleichtern oder überhaupt erst möglich machen.

Die Chemotherapie wird nach einer Operation eingesetzt, wenn die Tumorzellen bei der Operation nicht entfernt werden konnten. Diese Art wird häufig bei Darmkrebs eingesetzt.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Das größte Problem beim Einsatz von Zytostatika ist, dass sie nicht nur auf Tumorzellen, sondern auch auf gesunde Körperzellen wirken. Betroffen sind vor allem Zellen der Haarwurzeln, der Schleimhäute in Mund und Darm sowie des blutbildenden Systems.

Nebenwirkungen können Haarausfall, Übelkeit, Schleimhautentzündungen sein. Müdigkeit und Erschöpfung durch zu wenig rote Blutkörperchen und erhöhter Infektanfälligkeit durch zu wenig weiße Blutkörperchen können den Patienten zu schaffen machen.

Nicht jede Chemotherapie geht mit vollständigem Haarverlust einher. Nach Ende der Therapie wachsen die Haare wieder nach.

Eine an Krebs erkrankte Frau setzt im Schminkkurs einen Abdeckstift an.
Chemotherapien belasten meist auch die Psyche. Schminkkurse können ein wenig helfen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Andreas Arnold

Wie groß sind die Heilungschancen?

Hier kann nur der behandelnde Arzt eine Auskunft geben. Eine generelle Aussage über die Heilungschancen durch Chemotherapie ist nicht möglich. Sie sind von Faktoren wie Krebsart, Tumorstadium, Reaktion des Körpers und Alter des Betroffenen abhängig.

Wann gilt man als geheilt ?

Als geheilt gelten Patientinnen und Patienten in der Krebsmedizin in der Regel, wenn der Krebs auch nach fünf Jahren nicht zurückgekehrt ist.
Ein Rückfall ist zwar auch dann nicht ausgeschlossen, er wird aber bei den meisten Tumorarten immer unwahrscheinlicher.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 24. März 2024 | 17:15 Uhr

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