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Happy Birthday! Herzogin Sophie: Royaler Rising Star mit 60

21. Januar 2025, 08:28 Uhr

Isabel Möller
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Wenn ein Mitglied der Royal Family Geburtstag feiert, ist es zur liebgewonnenen Tradition geworden, dass das britische Königshaus neue Porträts veröffentlicht. Auch von Herzogin Sophie gibt es pünktlich zum 60. Geburtstag neue Aufnahmen.

Palast veröffentlicht neue Fotos

Die Frau von Prinz Edward zeigt sich auf den Fotos lässig, locker - und gewohnt strahlend. Doch trotz ihres runden Geburtstags steht für die Herzogin von Edinburgh vor allem ihre Arbeit im Vordergrund, wie der Palast schreibt: Sophie verspürt anlässlich ihres Ehrentages "neuen Enthusiasmus und neues Engagement für ihre Arbeit im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter" und freut sich darauf, "dieses Thema in den kommenden Jahren weiter zu fördern und sich dafür einzusetzen".

Dabei ist die Frau von Prinz Edward der Inbegriff vornehmer Zurückhaltung - eine Tugend, die vor allem die Briten an ihren Royals schätzen.

Später Ruhm

Emsig arbeiten, aber nicht darüber reden. Das macht Herzogin Sophie schon seit ihrer Hochzeit 1999. Doch erst seit der Krebsdiagnose von Charles und Kate zollt ihr das Volk Anerkennung und macht sie zum Rising Star der Royal Family. Mit 60 Jahren. Das soll ihr erst einmal jemand nachmachen - findet auch ARD-Königshaus-Expertin Leontine Gräfin von Schmettow.

Ob Eheprobleme, Seitensprünge oder Spionageskandale: Sophie überlässt die negativen Schlagzeilen anderen Familienmitgliedern. Sie ist und bleibt der Fels in der britischen Royal-Brandung. Wunderbar subtil und unaufgeregt - das verschafft ihr den Respekt der Briten. Aktuelle Umfragewerte des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigen: 50 Prozent haben eine positive Meinung von Sophie. Auf der Beliebtheitsskala rangiert sie damit auf Platz 8 - noch vor Königin Camilla und den York-Schwestern. Ein beachtliches Ergebnis für die Ehefrau der Nummer 14 in der Thronfolge. Tendenz? Steigend. Aus gutem Grund.

Prinz Edward
Herzogin Sophie und ihre Familie werden immer beliebter - da kann man auch mal jubeln. Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Wire | Jacob King

Image? Eins mit Sternchen

Prinz Edward ist das einzige ungeschiedene Queen-Kind. Ende der 90er Jahre lernte er die bürgerliche PR-Frau Sophie Rhys-Jones kennen und lieben. Die Hochzeit 1999 fiel im Vergleich zu den Festen seiner Geschwister eher klein aus. Geheiratet wurde in der St. George's Chapel in Windsor. Das passte gut zum nahbaren und beliebten Royal-Paar.

Prinz Edward ist ein eher schüchterner Mensch, dem es auch nicht so leicht fällt, auf Menschen zuzugehen und Menschen für sich zu gewinnen. Und da ist Sophie eine gute Ergänzung. Sie ist jemand, der einen sehr guten Zugang zu Menschen hat. Und sie ergänzt ihn, ohne ihn in den Schatten zu stellen.

ARD-Königshaus-Expertin Leontine Gräfin von Schmettow BRISANT

Prinz Edward und Sophie Rhys-Jones nach der Trauung 1999
1999: Aus der bürgerlichen Sophie Rhys-Jones wird Herzogin Sophie. Bildrechte: picture-alliance / dpa | PA stillwell

Anerkennung durch harte Arbeit

Für die Tochter eines Reifenhändlers war der Übergang vom bürgerlichen ins königliche Leben kein Zuckerschlecken: Auf eigenen Wunsch verzichtete sie im Alltag auf den Herzoginnentitel und benutzte stattdessen den Kurznamen Sophie Wessex. Den Zuspruch des Volkes musste sie sich hart erarbeiten, nahm anfangs nur wenige Termine für die Krone wahr. Ein kluger Schachzug? Gut möglich, denn mit PR kannte sich Sophie ja schließlich bestens aus - und auch damit, wie man sein Image ordentlich aufpoliert.

Im Gegensatz zu Schicksalsgenossinnen vor und nach ihr überschätzte sie weder sich selbst noch die royalen Aufgabenfelder. Sie wagte sich Schritt für Schritt ins königliche Territorium vor, konkurrierte nicht, sondern konzentrierte sich auf ihre Arbeit und ihren Weg.

Mein Eindruck ist, dass Herzogin Sophie sich ganz bewusst zurückhält. Sie ist jemand, der den Unterschied zwischen Prominenz und Royalität ganz klar erkannt hat. Es geht nicht um mich selbst, um mich als Person, es geht um die Institution. Sie hat sich von Anfang an in diese Hierarchie eingereiht und untergeordnet.

ARD-Königshaus-Expertin Leontine Gräfin von Schmettow BRISANT

Sophie, Gräfin von Wessex, trifft am Abend des 14.11.2002 im Ritz Hotel in London ein, wo die Queen einen Empfang zu ihrem 50. Thronjubiläum gab.
Sexy, modern, nahbar: Nach Diana brachte Sophie wieder frischen Wind in die Royal Family. Bildrechte: picture-alliance / dpa | PA Stillwell

Sophie - jedermanns beste Freundin

Und vor allem: Sie versuchte nicht, andere in den Schatten zu stellen, schon gar nicht ihren Mann, der gemeinhin als schüchtern und zurückhaltend gilt. Sophie weiß, welchen Platz sie im Getriebe der "Firma", wie sich die Royals intern nennen, einnimmt. Sie hat das große Ganze im Blick und hat kein Problem damit, anderen ihren Glanz zu gönnen.

Nicht umsonst gilt Sophie auch innerhalb der Familie als sehr beliebt. Auf die Herzogin von Edinburgh können sich alle einigen: Kate, Fergie und auch die Queen. In den letzten Jahren galt Sophie als enge Vertraute von Elizabeth II.

Sie ist eine Art Mentorin für Kate. Und sie wurde auch immer ein bisschen als die zweite Tochter der verstorbenen Queen angesehen.

ARD-Königshaus-Expertin Leontine Gräfin von Schmettow BRISANT

Sophie, Herzogin von Edinburgh, wird in einer Kutsche von der Westminster Abbey zurück zum Buckingham-Palast gefahren.
Sophie fliegen die Herzen zu. Sie ist beliebt beim Volk und beim Adel. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Von der Karrierefrau zur Herzogin

Herzogin Meghan beklagte sich 2022 in einem Interview mit dem Magazin "The Cut" darüber, wie schwer es ihr gefallen sei, sich von ihrem emanzipierten Leben mit eigener Karriere zu verabschieden. Sophie erging es nicht anders: Sie hatte ihre eigene PR-Firma und wollte eigentlich auch nach der Hochzeit weiterarbeiten. Doch nach einem folgenschweren Skandal musste sie erkennen, dass das schwer werden wird. Um nicht zu sagen: unmöglich.

Sophie, Herzogin von Edinburgh, telefoniert auf ihrem Smartphone
Einmal Businessfrau, immer Businessfrau. Ihr strebsames Wesen hat sich Sophie beibehalten. Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Wire | Ben Birchall

Sophie-Gate

2002 musste Sophie auf Druck des Königshauses als Geschäftsführerin ihrer Firma zurücktreten. Vorausgegangen war ein Fauxpas, der die sonst so untadelige Sophie in ein unglückliches Licht rückte.

Sophie war auf einen getarnten Journalisten hereingefallen. Dieser gab sich als Scheich aus, der angeblich einen Auftrag für ihre Firma hatte. Im Businessgespräch plauderte Sophie Details ihrer Ehe aus, schwatzte unbedarft über Premierminister Tony Blair und - ups - auch über die Queen.

Titelbilder Britischer Boulevardzeitungen mit Schlagzeilen zu Herzogin Sophie
Nicht einmal drei Jahre nach ihrer Hochzeit stürzte sich die britische Yello Press auf Sophies Fehltritt. Bildrechte: picture-alliance / dpa/dpaweb | Matthew_Fearn

Doch Sophie behielt den Kopf auf den Schultern - und suchte sich neue Betätigungsfelder. Mittlerweile unterstützt sie 77 Wohltätigkeitsorganisationen, die sich vor allem Kindern und Menschen mit Behinderungen widmen. Und: Sie traut sich Stellung zu beziehen, machte sich zum Beispiel für ukrainische Frauen stark. Ein politisch denkender und sprechender Royal - ein Novum.

Herzogin Sophie ist nach dieser einen Indiskretion skandalfrei geblieben. Sie ist ein sehr fleißiges Mitglied der königlichen Familie und man muss auch sagen, dass sie es bei der verstorbenen Königin mit einer Frau zu tun hatte, die nicht nachtragend war. Sie hat das Potenzial von Herzogin Sophie erkannt und sie immer gefördert.

ARD-Königshaus-Expertin Leontine Gräfin von Schmettow BRISANT

Durchbruch als Best Agerin

Seit der Krebserkrankung von Charles und Kate ist die königliche Familie "unterbesetzt". William, Camilla und Anne können unmöglich alle Termine wahrnehmen. Deshalb schickte die Royal Family 2024 andere ins Feld: Neben Prinzessin Beatrice sind es vor allem Edward und Sophie, die die Krone auf Kurs halten sollen. Und es sieht so aus, als würden sie nicht nur als Lückenbüßer einspringen, sondern als wertvolle Working Royals erhalten bleiben.

Mit 107 Arbeitstagen galt Sophie bereits 2023 als eines der fleißigsten Bienchen der britischen Monarchie. Im Jahr 2024 übertraf sie das Vorjahresergebnis noch einmal mit 114 Arbeitstagen.

Für das Ehepaar Edinburgh gilt: Mit 60 fängt das Leben und die Royal-Karriere erst richtig an...

Herzog von Edinburgh, Prinz Edward und seine Frau Herzogin Sophie
Die Liebe von Sophie und Edward ist skandalfrei - auch nach 26 Jahren. Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Wire | Chris Jelf/Buckingham Palace

So tickt Sophie - das Wichtigste auf einem Blick:

  • Name: Sophie Helen, Herzogin von Edinburgh
  • Geburtstag: 20.01.1965
  • Job: Ausbildung zur Sekretärin, danach begann sie eine Karriere im Bereich Public Relations
  • Ehepartner: Prinz Edward (seit 1999)
  • Kinder: Lady Louise (*2003) und James, Earl of Wessex (*2007)
  • Hobbys: Reiten, Segeln, Tennisspielen, Lesen

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. Januar 2025 | 17:15 Uhr

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