Albert und Charlene von Monaco
Die neuen Enthüllungen im Finanzskandal um Fürst Albert dürften die Ehe mit Fürstin Charlène erneut auf die Probe stellen Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

Geheime Notizbücher Eine Million Euro Taschengeld für Charlène nicht genug: Fürst Albert in Erklärungsnot

15. Juli 2024, 18:05 Uhr

Der monegassische Palast muss zittern: Schon seit Monaten gibt es immer wieder Enthüllungen über Korruption und Bestechung im Umfeld von Fürst Albert II. Ein Name, der dabei immer wieder fällt ist Claude Palmero, einst ein enger Vertrauter und langjähriger Vermögensverwalter der Grimaldi-Familie.

Und genau dieser Mann sorgt nun für den nächsten Paukenschlag. Die französische Tageszeitung "Le Monde" hat Auszüge aus den Notizbüchern von Alberts ehemaligem Finanzverwalter veröffentlicht. Über 22 Jahre war der 68-Jährige in alle Geldangelegenheiten eingeweiht, nun kommt so einiges ans Tageslicht.

Fürstin Charlène verprasst Staatsgelder

Ausgerechnet Charlène, die als eher zurückhaltend gilt, soll besonders tief in die fürstliche Staatskasse gegriffen haben. Die Ehefrau von Albert soll pro Jahr ein Taschengeld von rund einer Million Euro erhalten haben. Das reichte ihr aber offenbar nicht. So bekam sie wohl immer wieder zusätzliche Gelder von ihrem Gatten, unter anderem rund eine Million Euro zur Renovierung ihres Büros.

Aus den Notizen von Claude Palmero geht hervor, dass die Fürstin innerhalb von acht Jahren rund 15 Millionen Euro ausgegeben haben soll. Geld, das vermutlich aus der Staatskasse stammt, doch das soll Albert egal gewesen sein. Dies sei auch der Grund gewesen, weshalb sich der ehemalige Verwalter so akribisch Notizen gemacht habe.

Princess Charlene
Eine Million Euro Taschengeld im Jahr - für Fürstin Charlène offenbar zu wenig. Bildrechte: picture alliance / Albert Nieboer/RoyalPress/dpa | Albert Nieboer

Laut Claude Palmero hatte die Fürstin mehrere illegale Einwanderer, darunter ein Kindermädchen, eingestellt. In seinen Büchern notierte er: "Einer hat einen falschen Reisepass." Diese Zustände seien "gefährlich".

Palmero behauptet außerdem in seinen Aufzeichnungen, die Familie würde Steueroasen nutzen, um Millionen auf Offshore-Konten rund um die Welt zu parken.

Zuwendungen für Alberts Schwestern und uneheliche Kinder

Nicht nur Charlène soll von Albert üppig finanziert werden, auch seine Schwestern gehen wohl nicht leer aus. Palmero enthüllt: "Caroline und Stéphanie bedienen sich ohne jede Scham und ohne zu fragen bei Juwelen und Kunst."

Prinz Albert II of Monaco, Prinzessin Caroline von Hanover, links, und Prinzessin Stephanie von Monaco
Auch die Schwestern von Albert erfreuen sich der royalen Besitztümer. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Daniel Cole

Auch Alberts Ex Nicole Coste soll finanzielle Unterstützung für ihren Laden in London gefordert haben. Angeblich wurden ihr 350.000 Euro überwiesen.

Alberts uneheliche Kinder Jazmin und Alexandre sollen laut dem ehemaligen Vermögensverwalter ebenfalls nicht zu kurz kommen. Laut seiner Aussage bekam Jazmin zu ihrem 25. Geburtstag eine Wohnung in New York geschenkt, die einen Wert von rund drei Millionen Dollar hatte.

Claude Palmero - eine Gefahr für Fürst Albert?

Claude Palmero spielte eine große Rolle in Monaco. Seit 2001 war er der Vermögensverwalter von Fürst Albert, zuvor war er für dessen Vater Fürst Rainier tätig.

Nach einer internen Wirtschaftsprüfung haben der Fürst und seine Schwestern Caroline und Stéphanie im letzten Jahr Strafanzeige gegen ihn erstattet und sich von ihm getrennt.

"Die Justiz wurde eingeschaltet, man muss sie ihre Arbeit machen lassen, ich kann dazu nicht mehr sagen", so Albert damals zu "Monaco-Matin". "Ich bin zuversichtlich, dass wir in einiger Zeit Klarheit haben werden."

Doch nun könnte sich das Blatt wenden. "Le Monde" will noch mehr Auszüge aus Palmeros Notizbüchern veröffentlichen. Fürst Albert reagierte in einem Brief an die Zeitung, in dem er sich über den Vertrauensbruch beschwert.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 25. Januar 2024 | 17:15 Uhr

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