Muslimische Familie beim Tischgebet während des Fastenbrechens in einem Restaurant.
Während des Ramadan zu fasten, ist für viele muslimische Familien Tradition. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Georg Wendt

Fastenmonat 30 Tage Fasten: Der Ramadan beginnt - diese Regeln gelten

05. März 2025, 13:27 Uhr

Wann ist Ramadan 2025?

Der Fastenmonat Ramadan startet in diesem Jahr am Abend des 28. Februars. Er endet am 30. März mit dem Beginn des Zuckerfestes.

Das Start-Datum des Festes legt der islamische Kalender fest, daher liegt der Ramadan jedes Jahr anders. In den kommenden Jahren wird der Ramadan immer früher starten - 2026 zum Beispiel beginnt die Fastenzeit schon am 18. Februar.

Mit "Ramadan Mubarak" wünscht man Fastenden zu Beginn und während des gesamten Monats Ramadan einen gesegneten Ramadan.

Was ist das Zuckerfest?

Den Abschluss des Ramadan markiert das Zuckerfest (Eid al-Fitr). Viele Muslime versammeln sich dann mit der Familie und mit Freunden in der Moschee, um gemeinsam zu beten.

Danach wird gefeiert, in vielen Ländern für drei Tage, viel (Süßes!) gegessen und es werden Geschenke verteilt. Deswegen freuen sich vor allem Kinder auf das Zuckerfest. In vielen Ländern sind sie an dem Tag auch vom Schulunterricht befreit.

Mitglieder der Gemeinde treffen sich 2023 nach dem Beginn des Fastenmonats Ramadan in der Sehitlik-Moschee zum ersten Iftar, dem Fastenbrechen, und sitzen beim Essen zusammen.
Am Zuckerfest endet der Ramadan - mit einem großen Fest mit Familie und Freunden. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Worum geht es im Ramadan und warum wird überhaupt gefastet?

Selbstbeherrschung und Verzicht - darum geht es vor allem im Ramadan. Außerdem: Versöhnung, Dankbarkeit, sich aufs Wesentliche besinnen und Barmherzigkeit gegenüber Bedürftigen. Der Ramadan gilt deshalb auch als "Monat der guten Taten".

Das Fasten während des Ramadan zählt zu den fünf Säulen des Islams und damit zu den Hauptpflichten für gläubige Muslimas und Muslime ab der Pubertät.

Was ist während des Ramadans erlaubt und was nicht?

Die Regeln für Fastende an Ramadan schreiben vor, dass zwischen der Dämmerung am Morgen und Sonnenuntergang weder feste noch flüssige Nahrung zu sich genommen wird.

Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Diabetiker, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg. Sie können das Fasten nachholen.

Menschen geben sich während des 5. Fastenbrechens der "€žInitiative gemeinsames Fastenbrechen"œ im Bahnhofsviertel Essen weiter.
Erst nach Sonnenuntergang darf im Ramadan wieder gegessen und getrunken werden. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Das Fasten wird gebrochen, sobald die Sonne untergegangen ist. Die Menschen treffen sich dann, beten gemeinsam, essen und trinken, holen also all das nach, worauf sie am Tag verzichtet haben.

Fasten im Ramadan heißt aber nicht nur radikaler Verzicht auf Essen und Trinken während des Tages. Auch reden sollte man nur das Nötigste, kein Parfum benutzen und nicht rauchen. Auch Sex ist während des Ramadan verboten.

Der Verzicht auf Essen und Trinken ist nur die körperliche Seite des Ramadan, die andere Seite ist die seelische. Für mich ist das eine Zeit, in der das Gleichgewicht zwischen Körper und Seele wieder hergestellt wird.

Silvia Horsch-Al Saad NDR

Ist das Fasten im Ramadan gesundheitlich bedenklich?

Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit sind die drei wohl häufigsten Beschwerden von Fastenden im Ramadan - vor allem, wenn der Ramadan in den Sommer fällt und der Flüssigkeitsverlust am Tag besonders hoch ist. Ansonsten ist Fasten für gesunde Menschen nicht bedenklich.

Muslime mit Typ-2-Diabetes, also Altersdiabetes, könnten sich nach Angaben der Deutschen Diabetes-Gesellschaft beim Fasten gesundheitlichen Risiken aussetzen. So gebe es die Gefahr eine Über- oder Unterzuckerung.

Das Fasten ganz vermeiden oder sich dabei ärztlich eng begleiten lassen, sollten aus Sicht der Fachgesellschaft Menschen mit Typ-1-Diabetes, Schwangere mit Schwangerschaftsdiabetes oder Menschen mit schweren diabetischen Folgeerkrankungen wie Nieren- oder Herzproblemen. Sie gehörten zu den Hochrisikogruppen.

Positiv auswirken soll sich das Fasten auf die Cholesterinwerte und das Immunsystem. Menschen mit Übergewicht verlieren außerdem Körperfett und können die Chance nutzen, um langfristig ihre Ernährung umzustellen.

Männer beten beim Ramadan
So lange auf Nahrung zu verzichten - daran muss sich der Körper erstmal gewöhnen. (Archiv) Bildrechte: IMAGO/Pacific Press Agency

Dennoch gilt: Fastenkuren aus gesundheitlichen Gründen - wie das Heilfasten - haben mit religiös bedingtem Fasten wie im Ramadan nichts zu tun.

Insgesamt gilt beim Fasten: Flüssigkeit ist das A und O! Im Ramadan muss in der Nacht ausreichend getrunken werden, beim Gesundheits-Fasten steht das Trinken von Brühen, Tees oder Wasser den ganzen Tag über im Mittelpunkt.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. Februar 2025 | 17:15 Uhr

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