Prozess in Avignon Dominique Pelicot verzichtet auf Berufung
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30. Dezember 2024, 09:55 Uhr
Am 19. Dezember fiel das Urteil im Vergewaltigungsprozess in Avignon: 20 Jahre Haft für Dominique Pelicot, den Ex-Ehemann von Opfer Gisèle Pelicot.
Wie seine Anwältin nun mitteilt, will ihr Mandant nicht gegen das Urteil vorgehen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte sie, Dominique Pelicot habe entschieden, "keine Berufung gegen das Urteil einzulegen". Weiter fügte sie hinzu, dass eine Berufung seine Ex-Frau Gisèle zu "neuen Auseinandersetzungen zwingen [würde], was Dominique Pelicot ablehnt".
50 weitere Männer standen neben Dominique Pelicot vor Gericht. Auch sie wurden zu Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren verurteilt. Mehr als 15 von ihnen haben gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Dominique Pelicot vor vier Jahren festgenommen
Der Horror in der Zusammenfassung: Etwa 200 Mal wurde Gisèle Pelicot von ihrem damaligen Mann Dominique Pelicot und von Fremden vergewaltigt, nachdem sie zuvor mit Medikamenten betäubt worden war.
Der jahrelange sexuelle Missbrauch von Gisèle Pelicot war vor vier Jahren eher zufällig aufgeflogen. Dominique Pelicot war im September 2020 festgenommen worden, nachdem er Frauen im Supermarkt unter den Rock gefilmt hatte. Polizisten untersuchten den Computer des Mannes. Dort fanden sie widerliche Fotos und Videos von den Vergewaltigungen.
Gisèle Pelicot selbst, hatte die Übergriffe wegen der starken Medikamente, die ihr damaliger Mann ihr heimlich verabreicht hatte, nicht mitbekommen. Sie geht davon aus, etwa 200 Vergewaltigungen erlitten zu haben. Die Ermittler vermuten auch ein Dutzend weitere Täter, die aber nicht identifiziert werden konnten.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 19. Dezember 2024 | 17:15 Uhr