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Noch Entspannung oder schon Sucht? Mit unseren Fragen können Sie Symptome erkennen. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Inklusive TestHandysucht bei Kindern und Jugendlichen: Diese Symptome gibt es

12. September 2024, 15:00 Uhr

Zu viel am Handy? Das kennen viele von ihrem Nachwuchs. Doch wann ist die Social Media Nutzung wirklich gefährlich und ab wann ist das eigene Kind süchtig?

Bei 24,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist die Nutzung sozialer Medien bedenklich hoch. Dies zeigen Ergebnisse einer Studie der DAK. Die Zahl hat sich seit 2019 verdreifacht.

Süchtig sind rund sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen. Aber auch viele Erwachsene sind von Handy- und Social-Media-Sucht betroffen.

Methoden von TikTok & Co.

TikTok und andere Plattformen sind dafür bekannt, dass sie eine starke Anziehungskraft auf die Nutzenden haben.

Eigentlich weiß man es ja selbst - Ziel der Betreiber ist, User möglichst lange auf den Plattformen zu halten: Man will weiterscrollen und weiterlesen. Es ist mitunter schwer, sich dagegen zu wehren - und Kindern fällt das doppelt schwer!

Langeweile ist für Kinder oft der Hauptgrund, um das Handy zur Hand zu nehmen. Genau da liegt eine Ursache, sagen Experten. Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Ist das schon Suchtverhalten? Machen Sie den Test:

Eine genau definierte Anzahl von Stunden pro Tag, ab der Betroffene als handysüchtig gelten, gibt es nicht. Ein Test zum alltäglichen Handyverhalten kann Aufschluss geben.

Test: Handysucht bei Kindern

  • Fokus Zeit: Ist Ihr Kind häufig öfter und länger, als es sich vornimmt oder es mit den Eltern abgesprochen hat, in den sozialen Medien unterwegs?
  • Fokus Interessen: Verfolgt Ihr Kind oft keine Interessen außerhalb der digitalen Welt, weil es lieber in sozialen Medien unterwegs sein möchte? Zum Beispiel trifft es keine Freunde oder Freundinnen in der wirklichen Welt, besucht keinen Verein, macht keinen Sport oder Musik oder liest nicht mehr wegen der Nutzung von sozialen Medien?
  • Fokus Nachteile: Hat Ihr Kind durch die Beschäftigung mit sozialen Medien zum Beispiel schlechtere Noten, ist seine Versetzung gefährdet, hat es keinen Abschluss oder keinen Ausbildungs-/Studienplatz bekommen, hat es ein schlechtes Praktikumszeugnis oder eine Abmahnung oder Kündigung erhalten?
  • Fokus Selbstfürsorge: Vernachlässigt Ihr Kind dadurch auch sein Aussehen, die tägliche Hygiene oder seine Gesundheit?


Haben Sie mindestens zwei dieser Fragen mit einem klaren JA beantwortet? Dann könnte die Handy-Nutzung Ihres Kindes problematisch sein. Sie sollten mit Ihrem Kind sprechen.

Test: Handysucht bei Erwachsenen

Für Erwachsene ist das Thema Handysucht ebenso relevant - nur haben sie im Gegensatz zu Kindern keine Eltern, die dies im Blick behalten. Sie sind für sich selbst verantwortlich und so kann sich eine Abhängigkeit oftmals im Stillen entwickeln. Die Symptome der Handysucht ähneln denen der Alkohol- und Drogensucht und sind keinesfalls zu unterschätzen.

Einige Fragen, die bereits einen Hinweis geben können:

  • Werden wichtige Aufgaben durch die Nutzung von Social Media vernachlässigt, zum Beispiel am Arbeitsplatz?
  • Können Sie sich schwer vorstellen, längere Zeit ohne Social Media zu verbringen?
  • Löst schlechter Handy-Empfang Stress bei Ihnen aus?
  • Ertappen Sie sich dabei, dass Sie gedanklich bei der App sind, auch wenn Sie diese aktuell nicht nutzen können?
  • Nutzen Sie Social Media, obwohl Sie genau wissen, dass Sie dadurch in Stress oder Zeitdruck geraten?
  • Spielen Sie die Zeit, die Sie mit Social Media verbringen, vor anderen Menschen herunter?


Haben Sie mindestens drei dieser Fragen mit einem klaren JA beantwortet? Dann könnte Ihre Handynutzung problematisch sein.

Tipp: Sie sind sich nicht sicher? Auch ein Medientagebuch kann einen Überblick über möglicherweise gefährliche Nutzungszeiten geben.

Handysucht: Auch Erwachsene sind gefährdet! Bildrechte: IMAGO / Westend61

Was kann ich tun - welche Hilfen gibt es in meiner Nähe?

Sollten Sie bei sich selbst oder Ihrem Kind Anzeichen erkennen und sich ernsthafte Sorgen machen, sollten Sie auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Geeignete Anlaufstellen sind Hausarztpraxen oder auch speziell dafür vorgesehene Suchtberatungsstellen.

Bundesweite Hilfsangebote sind in der größten Datenbank für spezielle Hilfsangebote bei einer Internetsucht zusammengefasst. Speziell für die Mediensucht bei Kindern finden Sie zudem hier Hilfe.

Quellen und weiterführende Links

Mehr Handy und Gesundheit

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 01. September 2024 | 17:15 Uhr