Wolf, Fuchs, Wildschwein, WaschbärWildtiere in der Stadt - Das müssen Sie beachten
Seit Jahrzehnten besiedeln Wildtiere wie Fuchs, Hase, Waschbär und Co. urbane Räume in Deutschland. Dafür gibt es gute Gründe. Zum einen werden die Tiere in der Stadt nicht gejagt, zum anderen gibt es reichlich Nahrung.
Inhalt des Artikels:
Die Tiere werden vom großen Futterangebot angelockt, stören sich nicht am Lärm und finden auf Brachflächen und in Gärten nahezu paradiesische Lebensräume.
Für viele Wildtiere sind Städte ein regelrechter Supermarkt, in dem sie in Mülltonnen und Gärten nur noch zulangen müssen. Wildschweine durchsuchen auch gerne mal Gärten und Komposthaufen nach Essbarem. Der Fuchs fängt in der Stadt auch Kleintiere wie Mäuse und Tauben.
Wildnis mitten in der Stadt
In den Städten gibt es große Parkanlagen, Friedhöfe, Gärten: Da finden viele Wildtiere die Wildnis, die sie auf dem Land in der Form nicht mehr haben, weil es da zum Beispiel Monokulturen mit großen Maisfeldern gibt.
Eva Goris von der Deutschen Wildtierstiftung | MDR
Zudem würden die Wildtiere in Städten in der Regel auch nicht bejagt, heißt es vom Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Auch der Temperaturunterschied von Stadt zu Land ist für viele Wildtiere attraktiv, was ebenfalls mit dazu geführt habe, dass sich die Tiere in den Stadtwäldern und auf Brachflächen ansiedeln.
Die Städte glänzen förmlich mit Artenreichtum. Im Berliner Stadtgebiet gibt es beispielsweise zwei Drittel aller Vogelarten, die als Brutvögel in Deutschland vorkommen.
Begegnungen mit Steinmardern, Waschbären, Füchsen, Wölfen, Wildschweinen und Rehen sind also nicht ungewöhnlich. Es schürt aber auch Ängste, wenn die Tiere beispielsweise keine Fluchtdistanz mehr haben.
Oder es kommt Ärger auf, weil der Rasen im Garten von Wildschweinen umgewühlt wurde oder Waschbären durch die Katzenklappe ins Haus eindringen.
Wildtiere nicht füttern
Wenn sie ein Wildschwein sehen, das sich an ihrem Müll zu schaffen macht, dann sollten sie nicht unbedingt hingehen und versuchen, das Tier zu streicheln.
Eva Goris von der Deutschen Wildtierstiftung | MDR
Grundsätzlich gilt, dass Wildtiere nicht gefüttert werden sollten. Es empfiehlt sich, Mülltonnen zu verschließen und nach Möglichkeit in Garagen, Schuppen oder Kellerabteilen unterzustellen, um den Zugang für Wildtiere zu erschweren. Katzenklappen sollten nachts verschlossen werden, da auch sie ein Zutrittstor sein können.
Seit ein paar Jahren boomt die Kleintierhaltung im urbanen Raum. Wer Hühner, Enten oder Kaninchen hegt und pflegt, sollte darauf achten, dass die Ställe ausreichend gesichert sind, damit Fuchs, Waschbär und Co. nicht eindringen können.
Anders verhält es sich bei Wildschweinen. Haben diese eine Mülltonne in ihre Mangel genommen, sollten Menschen das Schwarzwild in Ruhe lassen und sich bei der Umweltbehörde oder Polizei melden, damit diese den zuständigen Stadtjäger oder Förster informieren.
HinweisDieser Artikel wurde erstmals am 23. März 2021 veröffentlicht und am 2. Mai 2025 überarbeitet.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
MDR
NABU
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 03. Mai 2021 | 17:15 Uhr