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Der Rotfuchs gehört in deutschen Städten zum Dauerbewohner. (Archiv) Bildrechte: imago images / blickwinkel

Wolf, Fuchs, Wildschwein, WaschbärWildtiere in der Stadt - Das müssen Sie beachten

19. Oktober 2023, 13:57 Uhr

Seit Jahrzehnten besiedeln Wildtiere wie Fuchs, Hase, Waschbär und Co. urbane Räume in Deutschland. Dafür gibt es gute Gründe. Zum einen werden die Tiere in der Stadt nicht gejagt, zum anderen gibt es reichlich Nahrung.

Wildschweine, Füchse, Waschbären, Biber und sogar Wölfe: Viele Wildtiere sind inzwischen in kleinen und großen deutschen Städten heimisch. Die Tiere werden vom großen Futterangebot angelockt, stören sich nicht am Lärm und finden auf Brachflächen und in Gärten nahezu paradiesische Lebensräume. Für viele Wildtiere sind Städte ein regelrechter Supermarkt, in dem sie in Mülltonnen und Gärten nur noch zulangen müssen. 

Großes Nahrungsangebot für Waschbär, Wildschwein, Wolf, Hase und Fuchs

Das große Nahrungsangebot ist aber nicht der einzige Grund, warum Feldhase, Wolf, Rotfuchs und Co. den Weg in die Städte finden. Der Fuchs beispielsweise ist ein regelrechter Nahrungsopportunist. Er fängt Kleintiere wie Mäuse, Tauben und Wildkaninchen und labt sich ebenso an Abfällen. Auch Wildschweine haben die Erfahrung gemacht, dass sich in Mülltonnen, Gärten und Komposthaufen Essbares finden lässt.

Wildschweine bedienen sich gern an Mülltonnen oder in Gärten. (Archiv) Bildrechte: imago images / blickwinkel

Wildnis mitten in der Stadt

"In den Städten gibt es große Parkanlagen, Friedhöfe, Gärten: Da finden viele Wildtiere die Wildnis, die sie auf dem Land in der Form nicht mehr haben, weil es da zum Beispiel Monokulturen mit großen Maisfeldern gibt", sagt Eva Goris von der Deutschen Wildtierstiftung dem MDR. Zudem würden die Wildtiere in Städten in der Regel auch nicht bejagt, heißt es vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Auch der Temperaturunterschied von Stadt zu Land ist für viele Wildtiere attraktiv, was ebenfalls mit dazu geführt habe, dass sich die Tiere in den Stadtwäldern und auf Brachflächen ansiedeln.

Richtiges Verhalten

Die Städte glänzen förmlich mit Artenreichtum. Im Berliner Stadtgebiet gibt es beispielsweise zwei Drittel aller Vogelarten, die als Brutvögel in Deutschland vorkommen. Begegnungen mit Steinmardern, Waschbären, Füchsen, Wölfen, Wildschweinen und Rehen sind demzufolge nicht ungewöhnlich. Es ergeben sich daraus aber auch Ängste, wenn die Tiere beispielsweise keine Fluchtdistanz mehr haben.

Oder es kommt Ärger auf, weil der Rasen im Garten von Wildschweinen umgewühlt wurde oder Waschbären durch die Katzenklappe ins Haus eindringen. Häufig entsteht dann die Frage, wie man sich den Wildtieren gegenüber richtig verhält. Eva Goris sagte dazu dem MDR: "Ich sage mal, wenn sie ein Wildschwein sehen, das sich an ihrem Müll zu schaffen macht, dann sollten sie nicht unbedingt hingehen und versuchen, das Tier zu streicheln."

Auch Waschbären fühlen sich in deutschen Großstsädten pudelwohl. (Archiv) Bildrechte: The Comedy Wildlife Photography Awards 2020/Jill Neff

Wildtiere nicht füttern

Grundsätzlich gilt, dass Wildtiere nicht gefüttert werden sollten. Es empfiehlt sich, Mülltonnen zu verschließen und nach Möglichkeit in Garagen, Schuppen oder Kellerabteilen unterzustellen, um den Zugang für Wildtiere zu erschweren. Katzenklappen sollten nachts verschlossen werden, da auch sie ein Zutrittstor sein können. Seit ein paar Jahren boomt die Kleintierhaltung im urbanen Raum. Wer Hühner, Enten oder Kaninchen hegt und pflegt, sollte darauf achten, dass die Ställe ausreichend gesichert sind, damit Fuchs, Waschbär und Co. nicht eindringen können.

Anders verhält es sich bei Wildschweinen. Haben diese eine Mülltonne in ihre Mangel genommen, sollten Menschen das Schwarzwild in Ruhe lassen und sich bei der Umweltbehörde oder Polizei melden, damit diese den zuständigen Stadtjäger oder Förster informieren.

BRISANT/MDR/NaBu

(Dieser Artikel wurde erstmals am 23. März 2021 veröffentlicht.)

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