Ein Pilzzüchter erntet weisse Champignons.
Champignons und andere Pilze können auch zu Hause angebaut werden. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Judith Michaelis

Champignons, Shiitake und Co. Pilze zu Hause anbauen - So klappt's!

25. Mai 2024, 08:37 Uhr

Der Anbau von Speisepilzen zu Hause kann eine lohnende Aufgabe sein, die nicht nur eine Versorgung mit leckeren Pilzen bietet, sondern auch einen Einblick in die Welt der Pilze.

Mit der richtigen Anleitung und ein wenig Geduld lassen sich verschiedenste Pilzsorten direkt in Kisten auf dem Fensterbrett, im Keller, auf dem Balkon oder im Garten anbauen - und zwar ohne viel Aufwand bis in den Herbst hinein. Sie wachsen drinnen und draußen und benötigen nicht viel Platz.

Pilzkultur in Petrischale 3 min
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Welche Sorten sind geeignet?

Zunächst gilt es aber herauszufinden, welche Pilze man anbauen möchte. Eine Auswahl an geeigneten Speisepilzen: Champignon, Shiitake-Pilz, Austernpilz und Kräuterseitling.

Alle geeigneten Pilze haben einen Vorteil gegenüber vielen Obst- und Gemüsesorten: Sie beschränken sich nicht nur auf die Frühlings- und Sommermonate, sondern haben das ganze Jahr über Saison.

Shiitake Pilze
Shiitake-Pilze können zu Hause angebaut werden. (Symbolbild) Bildrechte: colourbox

Weder Tier noch Pflanze Wie Pflanzen sind Pilze sesshaft und wurden deshalb lange auch den Pflanzen zugeordnet. Sie können jedoch keine Photosynthese betreiben und müssen sich durch die Aufnahme organischer Substanzen ernähren. Deshalb sind sie nach heutigem Kenntnissstand eher mit Tieren als mit Pflanzen verwandt, auch wenn es in der Zellstruktur große Unterschiede gibt.

Was wird für den Anbau benötigt?

Für den erfolgreichen Anbau von Speisepilzen zu Hause wird neben der Pilzbrut und einem Substrat (Stroh, Sägemehl oder Kaffeesatz) auch ein passender Behälter benötigt. Dafür eignen sich Eimer, Kisten oder Pilzbeutel.

Die einfachste Variante für Laien, eigene Pilzkulturen (Myzel) herzustellen, gibt es mit speziellen Aufzuchtsets für den Heimgebrauch. Darin ist alles für die erfolgreiche Ernte enthalten, inklusive Pilzgewebe im Substrat, das sich ansonsten erst noch bilden muss.

Standortfaktoren für die erfolgreiche Ernte

Auch beim Standort sind einige Dinge zu beachten. Die meisten Pilze bevorzugen ein feuchtes Klima an einem Platz, der zumindest im Halbschatten liegt. Auch vor zu viel Wind sollten die Pilze geschützt werden, da sie sonst beim Anbau austrocknen könnten.

Bewässerung ist ohnehin wichtig. Das bedeutet, dass die Pilze, je nach Sorte, regelmäßig gegossen werden müssen. Allerdings nicht so viel, dass Staunässe im Boden entsteht.

Pilze in einem Pilzbeutel. (Symbolbild)
Pilze in einem Pilzbeutel. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Judith Michaelis

Das gehört zum Anbau zu Hause

Ohne Aufzuchtset mit Schritt-für-Schritt-Anleitung muss die Pilzbrut gut und gleichmäßig mit dem befeuchtetet Substrat vermischt und anschließend in den Behälter gefüllt werden. Dieser kann anschließend leicht abgedeckt werden, allerdings so, dass Luft trotzdem noch zirkulieren kann.

Es sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob genügend Flüssigkeit im Substrat vorhanden ist. Wenn nicht, kommt eine Sprüh-Wasserflasche ins Spiel.

Sobald sich das Pilzgeflecht nach einigen Wochen gebildet und das Substrat durchwachsen hat, benötigt der Behälter etwas mehr Licht, die Bedeckung kann also ab. Damit ist aber keinesfalls direktes Sonnenlicht gemeint. Auch eine hohe Feuchtigkeit ist für die Kultur nun besonders wichtig.

Der Lohn des Anbaus: Die Ernte

Sind die Bedingungen gut, werden sich aus dem Pilzgeflecht nach einigen Wochen kleine weiße Knötchen bilden und schließlich fertige Pilze wachsen. Sie sind erntereif, sobald die Kappen gut entwickelt sind. Um sie zu ernten, sollten sie am besten aus dem Substrat gedreht werden, um keine Stiele stehen zu lassen.

Sind alle Pilze geerntet, kann eine Ruhephase von rund drei Wochen folgen. Anschließend kann die Kultur neue Pilze bilden. Vier bis fünf Erntephasen sind so möglich. Im Kühlschrank halten sich die Pilze übrigens noch mehrere Tage. Sind zu viele vorhanden, können sie auch eingefroren oder getrockenet werden.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. Mai 2024 | 17:15 Uhr

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