Ein Imker inspiziert 2021 seine Bienenstoecke, die er auf einem Friedhof in Berlin-Friedrichshain aufgestellt hat.
Imkern für Anfänger - so geht's! Bildrechte: IMAGO / Winfried Rothermel

Weltbienentag Imkern für Anfänger - so gelingt's!

19. Oktober 2023, 09:45 Uhr

Den eigenen Honig im Garten produzieren - immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, Bienen zu züchten und daheim zu Imkern. Was man als Neuling beachten sollte und wie man ganz schnell zum Hobbyimker wird - Tipps für Anfänger im Überblick

Bienen halten als Hobby: Imkervereine helfen

Etwa 149.105 Imker und Imkerinnen gibt es in Deutschland. Egal ob jung oder alt - Hobby-Imker werden kann jeder. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Bienen ist aber eine Vorraussetzung. Genau so sollte man sich im Vorfeld bewusst sein, dass Imkern mit Zeit und Kosten verbunden ist. Vor allem in den Sommermonaten gibt es alle Hände voll zu tun. Es gilt also: Wer gut informiert ist, macht weniger Fehler!

Ehe man sich also in sein weißes Gewand schmeißt und auf Honig hofft, lohnt es sich, dem örtlichen Imkerverein einen Besuch abzustatten. Dort werden Kurse und Schulungen angeboten um richtig gewappnet das Imkern zu Hause starten zu können. Eine Übersicht zu den Mitgliedverbänden des Deutschen Imkerbundes aus allen Bundesländern gibt es hier!

Imkern: Nur im Garten oder auch in der Stadt erlaubt?

Grundsätzlich darf in Deutschland jeder Bienen halten. Am einfachsten ist das natürlich, wenn man ein eigenes Grundstück oder einen Schrebergarten hat. Dennoch sollte man sich im Vorfeld beim örtlichen Amt informieren, ob für einzelne Wohngebiete eine Genehmigung einzuholen ist.

Auch wer in einer Wohnung oder in der Stadt bleibt, bleibt der Spaß mit Bienen nicht vorenthalten. Aber auch hier sollte man sich vorab unbedingt das Einverständnis des Vermieters einholen. Um Streitigkeiten zu vermeiden, gilt das auch gegenüber den Nachbarn. Auf stadtimkern.org gibt es Infomaterial, wie man seine Nachbarn richtig über Bienen aufklären kann.

Die Starter Ausrüstung

Ehe man sich Bienen anschafft, sollte für das richtige Equipment gesorgt werden. Als Grundausrüstung wird ein Stockmeißel benötigt. Der ist das Universalwerkzeug eines jeden Imkers.

Außerdem notwendig: Ein Handbesen zum Abfegen der Bienen und einen Smoker. Der Rauch aus dem Smoker sorgt dafür, die Bienen auf ihrer Wabe zu halten und sie zu beruhigen. Für den eigenen Schutz sind eine feste helle Jacke wichtig, ein Schleier und Handschuhe.

Imker arbeitet 2019 an seinen Bienenbeuten.
Der Smoker gehört zur Grundausstattung eines Imkers. Der Rauch hält die Bienen an der Wabe und beruhigt sie. Bildrechte: IMAGO / Frank Sorge

Welche Beuten sind die richtigen?

Bei den Bienenbeuten, also den Häusern der Bienen, gibt es verschiedene Varianten. Die Entscheidung, welche Behausung man für sein Volk wählt, muss jeder Imker individuell treffen. Dabei kommt es dann auch darauf an, ob man die Bienenvölker im Garten auf dem Land oder auf dem Balkon in der Stadt hält. Prinzipiell wird zwischen folgenden Beuten unterschieden:

Magazinbeuten: Die Magazinbeute wird verwendet, wenn man viel Honig erzeugen möchte.
Lagerbeuten: Diese Beuten sind besonders leicht und eignen sich deshalb gut für Bienenhaltung auf einem Balkon.
Hinterbehandlungsbeuten: Eine Hinterbehandlungsbeute eignet sich vor allem für Wanderimker, die ihre Bienen mitnehmen, damit sie bei Landwirten Blumen und Pflanzen bestäuben können.

Die sogenannte Bienenbox eignet sich beispielsweise besonders gut für Hobby-Imker in der Stadt und lässt sich problemlos an Balkongeländern befestigen.

Wo gibt es Bienenvölker?

Wenn die Ausrüstung steht, geht es daran, sich Bienenvölker zu beschaffen. Die besorgt man sich idealerweise bei einem Imkerverein aus der Region. So wird den Bienen Stress durch einen langen Transportweg erspart und man erhält gleich ein Gesundheitszeugnis dazu.

Der Standort der Beuten muss dann allerdings mindestens drei Kilometer vom Kaufort entfernt sein. Grund dafür ist, dass sich die Bienen ihren alten Standort merken und einfach zurückfliegen würden.

Zwei bis drei Bienenstöcke sind für den Anfang ideal. Besorgt man sich ab Mitte Mai einen Bienenschwarmableger, ist noch ausreichend Zeit, dass sich daraus ein starkes Volk bildet. Die Kosten für einen Bienenschwarmableger liegen bei etwa 50 bis 70 Euro.

Alternativ kann man auch ein voll entwickeltes Bienenvolk kaufen. Das ist für etwa 180 bis 200 Euro zu haben.

Honigbienen in einer Imkerei, 2021
Wer sich ein neues Bienenvolk zulegen möchte, sollte dies am besten regional kaufen. Bildrechte: IMAGO / Future Image

Müssen Bienen angemeldet werden?

Ehe die Bienen einziehen, müssen sie beim Veterinäramt angemeldet werden. Das ist einerseits Pflicht und andererseits sinnvoll. Wenn in der Region eine Bienenkranheit ausbrechen sollte, kann das Amt umgehend eingreifen und informieren.

In einigen Bundesländern muss außerdem eine Meldung bei der Tierseuchenkasse erfolgen. Die Meldung beim Amt muss einmal pro Jahr erneuert werden.

Kosten beim Imkern

Bienen halten und Imker werden ist natürlich mit Kosten verbunden. Das Bienenvolk, die Ausrüstung und das Imkern selbst belaufen sich auf Kosten von rund 1.000 Euro. Diese Kosten variieren aber stark - je nachdem wie viele Völker man sich zulegt, für welche Art von Beuten man sich entscheidet und welche Ausrüstung man wählt.

BRISANT/stadtbienen.org/landwirtschaft.de/agrarheute/NDR/einfach-heimat/deutscherimkerbund

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. Mai 2023 | 17:10 Uhr

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