Seniorin zählt Rente
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Neu für Verbraucher Mindestlohn, Bürgergeld, Rente - Diese Änderungen kommen 2024

06. März 2024, 15:43 Uhr

Im Jahr 2024 müssen sich die Menschen in Deutschland auf einige Veränderungen einstellen - etwa bei den Themen Mindestlohn, Kinderzuschlag und Bürgergeld. Die Änderungen sorgen in diesen Bereichen für mehr Geld im Portemonnaie, an anderer Stelle wird das Leben dafür teurer. Die wichtigsten Reformen und Gesetzesänderungen, die zum Jahreswechsel in Kraft treten, und welche Auswirkungen sie für Verbraucher haben, erfahren Sie hier.

Mindestlohn, Azubi-Vergütung und Mini-Jobs

Wer in Deutschland arbeitet, darf ab dem 1. Januar nicht weniger als 12,41 Euro die Stunde verdienen. Durch diese Erhöhung um 41 Cent steigt ab Januar auch die Obergrenze für sogenannte Mini-Jobs von 520 auf 538 Euro pro Monat. Auch die Mindestvergütung für Azubis im ersten Lehrjahr wird angehoben: Ausbildungen, die ab dem 1. Januar beginnen, werden mit mindestens 649 Euro vergütet - ein Plus von 4,7 Prozent. Ausnahmen per Tarifvertrag sind möglich.

Münzen und ein Geldschein im Wert von 12,41 Euro liegen auf einer schwarzen Fläche (gestellte Szene).
Der Mindeslohn in Deutschland steigt von 12 auf 12,41 Euro. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Marijan Murat

Bürgergeld steigt deutlich

Die mehr als fünf Millionen Bürgergeld-Empfänger in Deutschland sollen zum 1. Januar im Schnitt rund zwölf Prozent mehr Geld bekommen. Für Alleinstehende bedeutet das ein Plus von 61 auf 563 Euro im Monat. Erwachsene, die mit einem Partner zusammenleben, bekommen 506 Euro. Für Kinder liegen die Sätze je nach Alter zwischen 357 und 471 Euro.

Mehr Geld für Pflegekräfte, Pflegegeld steigt

Beschäftigte in der Altenpflege bekommen ab dem 1. Mai mehr Geld. Der Mindestlohn pro Stunde steigt für Pflegefachkräfte auf 19,50 Euro, für Qualifizierte Pflegehilfskräfte auf 16,50 Euro und für Pflegehilfskräfte auf 15,50 Euro.

Das Pflegegeld in der häuslichen Pflege wird um fünf Prozent erhöht - je nach Pflegestufe sind das monatlich 16 bis 45 Euro monatlich mehr. Auch in der ambulanten Pflege werden die Sachleistungsbeträge um fünf Prozent erhöht. Wer Angehörige pflegt, hat ab 2024 jährlich Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld für zehn Arbeitstage je pflegebedürftiger Person.

Eine Hand hält die Hand einer älteren Person im Bett.
Pfelegkräfte werden ab 2024 besser entlohnt. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Paul Zinken

Mehr Rente und späteres Eintrittsalter

Rund 3,5 Prozent dürfte die Rentensteigerung im Juli bundesweit betragen. Hauptgrund ist die positive Lohnentwicklung. Bei einer Rente von 1.000 Euro dürfte die Steigerung also etwa 35 Euro betragen. Wie hoch die Steigerung genau ausfällt, wird im Frühjahr anhand der dann feststehenden genauen Daten festgelegt.

Die reguläre Altersgrenze für den Renteneintritt steigt zu Beginn des neuen Jahres auf 66 Jahre - das gilt für Versicherte, die 1958 geboren wurden. Für diejenigen, die später geboren wurden, erhöht sich das Eintrittsalter in Zwei-Monats-Schritten weiter. Die reguläre Altersgrenze von 67 Jahren wird demnach 2031 erreicht.

Höherer Kinderzuschlag

Bisher lag der Höchstbetrag des Kinderzuschlags bei 250 Euro. Dieser Betrag erhöht sich ab 2024 auf 292 Euro, was vor allem Familien mit geringem Einkommen entlasten soll.

Mehrwertsteuer bei Restaurantbesuchen

In der Gastronomie gilt vom 1. Januar an wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, statt vorübergehend 7 Prozent. Essengehen könnte also teurer werden.

Eine Portion Gänsekeule mit Rotkraut und Klößen steht auf einem Tisch im Restaurant
Ab Januar könnte es wieder teurer werden, essen zu gehen. (Symbilbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

Inflationsausgleichsprämie

Arbeitgeber können ihren Angestellten noch bis zum Ende des neuen Jahres die 2022 eingeführte Inflationsausgleichsprämie von maximal 3.000 Euro zahlen. Auf sie sind weiterhin keine Steuern und Abgaben fällig.

Änderungen beim Deutschlandticket?

Noch unklar ist, wie sich 2024 der Preis für das Deutschlandticket entwickelt. Die 49 Euro im Monat waren als Einführungspreis gedacht. Der Betrag könnte also im Laufe des Jahres steigen.

49-Euro-Ticket auf einem Smartphone-Bildschirm
Bleibt es beim Preis von 49 Euro für ein Deutschland-Ticket? (Smybolbild) Bildrechte: IMAGO/aal.photo

Cannabis, E-Autos, Heizung: Das ändert sich auch

E-Rezept

Vertragsärzte sind ab Januar verpflichtet, für verschreibungspflichtige Arzneimittel E-Rezepte auszustellen. Zur Einlösung haben Versicherte drei Optionen: per App, Papierausdruck oder mit ihrer Krankenkassenkarte.

Förderung von E-Autos

Der sogenannte Umweltbonus in Höhe von bis zu 3.000 Euro zur Unterstützung beim Kauf eines Elektroautos fällt im neuen Jahr voraussichtlich weg. Anträge konnten nur noch bis einschließlich 17. Dezember gestellt werden.

Heizungen bei Neubauten

Die ersten Regelungen des Heizungsgesetzes greifen: Ab Januar dürfen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur Heizungen eingebaut werden, die auf 65 Prozent erneuerbaren Energien basieren. Das dürfte in vielen Fällen eine Wärmepumpe sein.

Einheitliche Ladekabel

Hersteller von Smartphones, Tablets und anderen elektronischen Geräten werden zum einheitlichen Ladekabelstandard USB-C verpflichtet. Die entsprechende Vorschrift greift ab 28. Dezember 2024.

Cannabis soll legal werden

Zum 1. April soll für Erwachsene ab 18 Jahren der Besitz von 25 Gramm Cannabis im öffentlichen Raum erlaubt werden. Im privaten Bereich sollen bis zu 50 Gramm aus Eigenanbau erlaubt sein. Privat dürfen drei Pflanzen angebaut werden. Zum 1. Juli sollen dann Cannabis-Clubs zum gemeinsamen Anbau möglich werden. Der nötige Bundestagsbeschluss zu diesen Plänen der Ampel steht aber noch aus.

Eine Frau raucht einen Joint in einem Coffeeshop in Amsterdam.
Cannabis wird 2024 teilweise legal in Deutschland. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/MAXPPP | Franck Dubraý

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | BRISANT Classix | 29. Dezember 2023 | 18:10 Uhr

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