Eine Banane
Helfen häufige Samenergüsse tatsächlich gegen Prostatakrebs? (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Studienlage Masturbieren gegen Prostatakrebs - Mythos oder echte Hilfe?

04. Dezember 2024, 12:40 Uhr

Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken jedes Jahr mehr als 60.000 Männer daran. Oft mit schlimmen Folgen, denn es handelt sich um die Krebserkrankung, die am zweithäufigsten zum Tod führt.

Forschung zum Thema Masturbation

Um herauszufinden, wie sich Betroffenen helfen lässt, ist man in der Forschung auch auf das Thema Masturbation gestoßen. Warum? Der größte Teil der Samenflüssigkeit wird in der Prostata produziert. Eine Forschungs-Theorie besagt, dass sich regelmäßiges "Durchspülen" der Prostata positiv auswirkt, weil so verhindert wird, dass krebserregende Stoffe in der Drüse bleiben.

In diesem Zusammenhang sorgte eine australische Studie bereits im Jahr 2003 für Aufsehen, denn die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass häufige Samenergüsse das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, verringern kann.

Am tatsächlichen Schutz-Effekt durch Masturbation gab es in der Folge allerdings Zweifel und auch nur einige weitere Studien, die das Thema eingehend untersuchten. Ihr Tenor insgesamt: Es könnte einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Samenergüssen und Prostatakrebs geben.

Ein Mann fast sich, auf dem Bett liegend, in die geöffnete Hose.
Forscher haben den Zusammenhang zwischen Masturbation und Prostatakrebs untersucht. (Symbolbild) Bildrechte: Imago/PantherMedia / Andriy Popov

Große Studie mit zehntausenden Teilnehmern

Wie der genau aussieht, hat möglicherweise die Universität Harvard in einer umfangreiche Studie aus dem Jahr 2016 herausgefunden, bei der zehntausende Teilnehmer über Jahrzehnte begleitetet wurden.

Die Ergebnisse besagen, dass diejenigen Teilnehmer, die mindestens 21-mal pro Monat zum Samenerguss kamen, seltener an Prostatakrebs erkrankten als die Teilnehmer aus der Vergleichsgruppe, die deutlich seltener ejakulierten. Nach Angaben des Urologen Dr. med. Christoph Pies gegenüber dem Gesundheits-Magazin "Fitbook" war das Prostatakrebs-Risiko sogar 19 Prozent geringer.

Die Ursache dieses Phänomens ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung wäre in der Tat, dass durch die Ejakulation schädliche Substanzen und Bakterien aus der Prostata gespült werden, die Entzündungen und letztendlich Krebs verursachen könnten.

Ein Korken fliegt aus einer Sektflasche.
Forscher sagen, dass schädliche Stoffe durch Samenergüsse aus der Prostata "gespült" werden. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de/Kiyoshi Takahase Segundo

Hilft Masturbation? Unklar!

Die Ergebnisse der Studie von 2016 zeigen dennoch nicht eindeutig, dass Samenergüsse schützen. Es wird lediglich festgestellt, dass Männer, die häufiger ejakulieren, möglicherweise etwas seltener von Prostatakrebs betroffen sind. Es bleibt jedoch unklar, ob die Häufigkeit der Ejakulationen tatsächlich der Grund für die niedrigeren Krebsraten ist.

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