Männergesundheit Wie gefährlich ist eine vergrößerte Prostata?
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20. Dezember 2024, 08:50 Uhr
Eines vorweg: Eine vergrößerte Prostata ist keine Seltenheit und sogar die häufigste urologische Erkrankung bei Männern. Die gutartige Vergrößerung kann schon ab dem 40. Lebensjahr beginnen - und hat nichts mit Krebs zu tun!
Merken Männer jedoch, dass sie öfter zur Toilette müssen (auch nachts) oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben, kann eine Untersuchung bzw. Behandlung sinnvoll sein.
Beschwerden beim Wasserlassen können aber auch von der Blase oder von den Nieren stammen. Wichtig ist also, dass ein Arzt auch diese Organe checkt.
Ab wann sollten Männer zur Vorsorge?
Gibt es Prostatafälle in der eigenen Familie, sollten sich Männer frühzeitig und regelmäßig untersuchen lassen. Für alle anderen gilt: ab 45 einmal pro Jahr zur Vorsorge!
Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko einer Prostatavergrößerung deutlich. Größe und Stärke der Beschwerden sind bei den Betroffenen sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Was sind die Symptome einer Prostatavergrößerung?
Woran merkt man, dass man vielleicht eine vergrößerte Prostata hat? Der Verein "Prostata Hilfe Deutschland" nennt diese Symptome:
- häufiger und starker Harndrang (auch nachts)
- Probleme, das Wasserlassen zu beginnen
- schwacher oder unterbrochener Harnstrahl
- nach dem Wasserlassen träuftelt Urin nach
- Gefühl, dass die Blase nie ganz leer ist
- später eventuell Inkontinenz und unkontrollierter Harnverlust
Welche Faktoren begünstigen eine vergrößerte Prostata?
Mediziner sind sich einig: Übergewicht (Bauchfett!), Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und erhöhte Blutzuckerwerte können dazu führen, dass sich die Prostata schneller vergrößert. Deswegen ist auch klar, was dagegen helfen könnte: Gewichtsreduktion, Diät und Sport - also ein gesunder Lebensstil.
Was hilft bei eher leichten Beschwerden?
Präparate aus Kürbiskernen oder Brennnesselwurz sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Wichtig dabei: Auch die Einnahme von pflanzlichen Präparaten sollte beim nächsten Arztbesuch besprochen werden.
Außerdem in vielen Fällen sinnvoll: Blasentraining. Dabei versucht der Mann, den Drang auszuhalten und erst später zur Toilette zu gehen. Beckenbodentraining ist sinnvoll, um einer Inkontinenz vorzubeugen.
Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgesschritten, können auch Medikamente helfen. Das Ziel: Die Medikamente sollen das Wachstum der Prostata bremsen oder die Symptome lindern. Aber: Viele der Medikamente müssen dauerhaft eingenommen werden, um eine Verbesserung zu bewirken.
Wann muss eine Prostata-Vergrößerung operiert werden?
Hilft das alles nicht, kann eine OP der vergrößerten Vorsteherdrüse anstehen. Allen OP-Methoden gemeinsam ist, dass Prostatagewebe entfernt wird - zum Beispiel mit Laser oder einem Hochdruckwasserstrahl. Welche Operationen es noch gibt, erfahren Sie hier.
Vorübergehend können nach einer OP unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel Blutungen, Inkontinenz und Erektionsstörungen.
Quellen und weiterführende Links:
BRISANT
Prostata Hilfe Deutschland e.V.
Helios Kliniken
Apotheken Umschau
RBB
NDR
Universitätsspital Zürich
MDR
dpa
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 18. Januar 2024 | 17:15 Uhr