Nach US-Studie Giftige Metalle in Tampons: Öko-Test gibt Entwarnung
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20. August 2024, 13:56 Uhr
Im Durchschnitt benötigt eine menstruierende Person im Alter zwischen 13 und 51 Jahren rund 9.120 Tampons in ihrem Leben. Umso beunruhigender ist es, dass Wissenschaftler der University of California, Berkeley in einer Studie im Juli 2024 herausgefunden haben, dass Tampons giftige Metalle wie Blei und Arsen enthalten können. Öko-Test hat sich mit diesen Studienergebnissen befasst und gibt Entwarnung.
Öko-Test geht der Sache auf den Grund
23 Produkte, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind, wurden getestet. Nicht nur auf die Schwermetalle, die in der amerikanischen Studie in Tampons gefunden wurden, sondern zusätzlich auch noch auf Antimon. Außerdem wurde untersucht, ob sich die Schadstoffe auch aus den Tampons lösen und somit ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen können.
Das Ergebnis: In allen getesteten Produkten wurden Metalle gefunden. Anders als in den USA allerdings kein Quecksilber und Selen. Aber! Die Werte der gefundenen Schwermetalle in deutschen Produkten sind tendenziell niedriger als in der US-Studie und liegen innerhalb der strengen Anforderungen des Umweltgütesiegels Blauer Engel.
Das Testergebnis fiel durchweg positiv aus und alle getesteten Produkte erhielten die Note "sehr gut".
Wie steht es um das Gesundheitsrisiko?
Obwohl die Werte nur gering sind, bleibt die Frage, inwieweit der Körper die Metalle über die Vaginalschleimhaut aufnehmen kann und damit ein Gesundheitsrisiko besteht. Auch hier gibt Öko-Test Entwarnung.
In ihren Untersuchungen lösten sich die Schwermetalle nicht aus dem Tamponmaterial heraus. Untersuchungen aus den USA deuten jedoch darauf hin, dass sich Schwermetalle unter bestimmten Bedingungen aus Tampons lösen können. Inwieweit und in welchen Mengen die Metalle dann über die Vaginalschleimhaut aufgenommen werden, darüber gibt es noch keine Erkenntnisse. Öko-Test stehe dazu aber mit den Forschern der US-Studie in Kontakt.
US-Studie mit beunruhigenden Ergebnissen
30 Tampons von 14 verschiedenen Marken haben die Forscher untersucht. Dabei handelt es sich nicht nur um Produkte aus den USA, sondern auch aus der EU und Großbritannien. Die Marken werden in der Studie nicht genannt, es könnten aber auch Tampons darunter sein, die in Deutschland verkauft werden.
Untersucht wurde auf 16 verschiedene Metalle, darunter Blei, Arsen, Quecksilber und Nickel. In allen getesteten Produkten konnten demnach Metalle nachgewiesen werden. Die Konzentration variierte je nachdem, wo die Tampons gekauft wurden und ob es sich um biologische oder nicht-biologische Tampons handelte.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. August 2024 | 17:20 Uhr